• 25.08.2022, 07:32:08
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EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/22

EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Zwischenbericht/Quartalsergebnis
   EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres
   2021/22

   25.08.2022 / 07:30
   Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
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   Highlights

     • Verwerfungen historischer Dimension auf internationalen Energiemärkten
     • Rückgänge bei EBITDA und EBIT; diversifizierte Geschäftsfelder im
       Konzern unterschiedlich betroffen
     • Energievertrieb unter Ergebnisdruck aufgrund gestiegener
       Beschaffungskosten
     • EVN Klimainitiative:

          • Beitrag der EVN zur Verwirklichung des „Deutlich-unter-2°C-Ziels“
            des Pariser Klimaabkommens
          • Anstieg der Investitionen in die Energiezukunft (Fokus auf
            erneuerbare Erzeugung, Netzinfrastruktur und
            Trinkwasserversorgung in Niederösterreich) zur Gewährleistung der
            Versorgungssicherheit
          • Windkraft- und Photovoltaik-Projekte mit insgesamt rund 90 MW in
            Niederösterreich in Umsetzung

     • Emission einer Namensschuldverschreibung (155 Mio. Euro) und eines
       Schuldscheindarlehens (157 Mio. Euro)

    

   Kennzahlen

     • EBITDA: –11,8 % auf 578,1 Mio. Euro
     • EBIT: –0,6 % auf 290,2 Mio. Euro
     • Konzernergebnis: +1,7 % auf 228,4 Mio. Euro
     • Nettoverschuldung: 1.053,4 Mio. Euro (30. September 2021: 813,8 Mio.
       Euro)

    

    

   Energiewirtschaftliches Umfeld

   In den ersten drei Quartalen 2021/22 lag die Heizgradsumme – sie definiert
   den temperaturbedingten Energiebedarf – in allen drei Kernmärkten der EVN
   über dem langjährigen Durchschnitt. In Bulgarien und Nordmazedonien
   überstieg sie jeweils auch das Vorjahresniveau. Getrieben durch die
   voranschreitende Konjunkturerholung nach Covid-19 sowie dem Krieg in der
   Ukraine verzeichneten die Preise für Primärenergie und
   CO[2]-Emissionszertifikate in der Berichtsperiode einen massiven Anstieg.
   Die Großhandelspreise für Energie und Energieträger bewegen sich seit dem
   Sommer 2021 auf Allzeit-Höchstständen. Eine Trendumkehr dieser Entwicklung
   ist vorerst nicht absehbar. Die durch das geopolitische Umfeld begünstigte
   Inflation verschärft diese Entwicklung noch weiter. Die Spotmarktpreise
   für Grund- bzw. Spitzenlaststrom lagen mit durchschnittlich 207,2 Euro pro
   MWh bzw. 239,9 Euro pro MWh um ein Vielfaches über den Vorjahreswerten von
   53,1 Euro pro MWh bzw. 62,7 Euro pro MWh.

    

   EBITDA und EBIT unter Vorjahresniveau

   Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten in den ersten drei Quartalen des
   Geschäftsjahres 2021/22 einen Anstieg um 64,6 % auf 2.943,7 Mio. Euro,
   getrieben durch eine Vielzahl von Einzeleffekten: In Südosteuropa brachten
   vor allem die stark gestiegenen Strompreise deutliche Zuwächse im
   Energievertrieb. In Österreich wiederum wirkten sich die per 1. Jänner
   2021 und 1. Jänner 2022 von der E-Control festgelegten
   Netznutzungsentgelte positiv auf die Netzerlöse aus. Weitere wichtige
   Impulse lieferten Mengen- und Preiseffekte in der erneuerbaren
   Stromerzeugung, Preisanpassungen bei der EVN Wärme, höhere Umsatzerlöse
   aus dem Erdgashandel sowie positive Bewertungseffekte aus
   Absicherungsgeschäften. Zudem konnte ein Anstieg der Abrufe des Kraftwerks
   Theiß zur Netzstabilisierung durch den österreichischen
   Übertragungsnetzbetreiber den Entfall der Umsatzerlöse aus dem Kraftwerk
   Walsum 10 nach Abgabe der Beteiligung der EVN und Beendigung des
   Strombezugs aus der Anlage ausgleichen. Zuwächse ergaben sich schließlich
   auch im internationalen Projektgeschäft.

   Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Periodenvergleich
   um 56,7 % auf 86,3 Mio. Euro, hauptsächlich verursacht durch den Entfall
   eines positiven Einmaleffekts im Zusammenhang mit der Übernahme eines
   zusätzlichen Strombezugsrechts im Vorjahr.

   Angesichts der Verwerfungen auf den Energiemärkten nahm der Aufwand für
   Fremdstrombezug und Energieträger – er belief sich auf 1.702,7 Mio. Euro
   (Vorjahr: 776,0 Mio. Euro) – stark zu. Am deutlichsten wirkten sich hier
   die analog zu den Umsatzerlösen massiv gestiegenen
   Energiebeschaffungskosten in Südosteuropa, der höhere Primärenergieaufwand
   für das wie erwähnt häufiger eingesetzte Kraftwerk Theiß sowie die höheren
   Beschaffungskosten der EVN Wärme aus. Die Fremdleistungen und der sonstige
   Materialaufwand nahmen korrespondierend zur Umsatzentwicklung im
   internationalen Projektgeschäft um 33,2 % auf 478,5 Mio. Euro zu.

   Mit 276,2 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum infolge
   kollektivvertraglicher Anpassungen um 1,8 % über dem Vorjahresniveau. Der
   Personalstand stieg im Jahresabstand auf durchschnittlich 7.142
   Mitarbeiter*innen leicht an (Vorjahr: 7.133 Mitarbeiter*innen).

   Vor allem höhere Forderungswertberichtigungen in Nordmazedonien führten zu
   einer Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 17,6 % auf 95,1
   Mio. Euro. Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit
   operativem Charakter reduzierte sich um 35,1 % auf 100,7 Mio. Euro. Der
   Großteil dieses Rückgangs entfällt aufgrund gestiegener Beschaffungskosten
   für Strom und Erdgas auf die Vertriebsgesellschaft EVN KG in Österreich.
   Im Vorjahr war in dieser Position zudem eine Wertaufholung von 9,6 Mio.
   Euro beim Wasserkraftwerk Ashta (Albanien) enthalten gewesen. Die
   gestiegene Nachfrage nach Gasspeichern führte zu einem höheren
   Ergebnisbeitrag der RAG.

   Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN in den ersten drei
   Quartalen 2021/22 mit 578,1 Mio. Euro um 11,8 % unter dem Vorjahresniveau.
   Die Abschreibungen inklusive der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen
   verzeichneten einen Rückgang, der wesentlich durch Effekte aus
   Werthaltigkeitsprüfungen – sie beliefen sich im Berichtszeit-raum auf
   –51,2 Mio. Euro (Vorjahr: –111,6 Mio. Euro) – geprägt war. Bereits im
   zweiten Quartal 2021/22 hatte die durch globale Verwerfungen geänderte
   Risiko- und Ertragserwartung des Konzerns für zukünftige Projekte eine
   Wertminderung des Firmenwerts des internationalen Projektgeschäfts (52,9
   Mio. Euro) sowie des Restbuchwerts der beiden klärschlammbetriebenen
   Blockheizkraftwerke in Moskau (4,4 Mio. Euro) notwendig gemacht. Dem stand
   eine im ersten Quartal 2021/22 erforderlich gewordene Wertaufholung von
   6,4 Mio. Euro beim Windpark Kavarna in Bulgarien entgegen, die durch
   geänderte regulatorische Rahmenbedingungen in Kombination mit gestiegenen
   Strompreisen begründet war. Im Vorjahr hatte die Übernahme eines
   zusätzlichen Strombezugsrechts zu Wertminderungen im Ausmaß von 113,1 Mio.
   Euro geführt. Per Saldo reduzierte sich damit das EBIT um 0,6 % auf 290,2
   Mio. Euro.

   Das Finanzergebnis der EVN belief sich in den ersten drei Quartalen
   2020/21 auf 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro). Einer mit 1,05 Euro je
   Aktie höheren Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2021
   (Vorjahr: 0,75 Euro je Aktie) sowie einem nach planmäßiger Tilgung der im
   April 2022 fälligen Anleihe (Nominale: 300 Mio. Euro) geringeren
   Zinsaufwand standen hier die im aktuellen Börsenumfeld rückläufige
   Performance des R138-Fonds sowie Fremdwährungskursentwicklungen belastend
   entgegen. In Summe ergab sich daraus im Berichtszeitraum ein nahezu
   unverändertes Ergebnis vor Ertragsteuern von 294,9 Mio. Euro (Vorjahr:
   294,8 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 47,2
   Mio. Euro (Vorjahr: 46,8 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
   beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis auf 228,4 Mio.
   Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem leichten Anstieg um 1,7
   %.

    

   Solide Bilanzstruktur

   Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine
   gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms in
   den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
   Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung lag
   am 30. Juni 2022 bei 1.053,4 Mio. Euro. Zur Refinanzierung der im April
   2022 planmäßig getilgten Anleihe (Nominale: 300 Mio. Euro) wurden zwei
   neue Emissionen begeben: eine Namensschuldverschreibung (Nominale 155 Mio.
   Euro) im April 2022 und ein Schuldscheindarlehen (Nominale: 157 Mio. Euro)
   im Juli 2022 mit Laufzeit-Tranchen zwischen fünf und 16 Jahren.

    

   Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

   Energiegeschäft

   Die Stromerzeugung der EVN lag in den ersten drei Quartalen 2021/22 mit
   2.763 GWh, wovon 1.774 GWh (Vorjahr: 1.746 GWh) auf die erneuerbare
   Erzeugung entfielen, um 5,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der
   Anteil der erneuerbaren Erzeugung lag im Berichtszeitraum bei 64,2 %
   (Vorjahr: 59,9 %). Ein überdurchschnittlich gutes Windaufkommen
   kompensierte das geringere Wasserdargebot. Die Stromerzeugung in den
   Wärmekraftwerken ist aufgrund der Veräußerung der 49 %-Beteiligung am
   Kraftwerk Walsum 10 per 30. September 2021 um 15,5 % auf 989 GWh gesunken.
   Gegenläufig wirkte hier eine deutliche Zunahme der Abrufe des Kraftwerks
   Theiß zur Netzstabilisierung.

   In Einklang mit den Ausbauzielen für erneuerbare Energien im Rahmen der
   EVN Strategie 2030 befinden sich aktuell Windkraft- und
   Photovoltaik-Projekte mit insgesamt rund 90 MW in Niederösterreich in
   Umsetzung. Die Neuerrichtung der Windparks Schildberg und
   Palterndorf-Dobermannsdorf sowie das Repowering beim bestehenden Windpark
   Japons sind in Umsetzung. Für den Windpark Großkrut-Altlichtenwarth sowie
   die Photovoltaik-Anlage in Trumau wurden die Bauvorbereitungen gestartet.

   Umwelt- und Wassergeschäft

   Die Verbesserung der Versorgungssicherheit und -qualität der
   Trinkwasserversorgung in Niederösterreich bildet einen weiteren
   Investitionsschwerpunkt der EVN. Seit März 2022 läuft der kommerzielle
   Vollbetrieb der bereits fünften Naturfilteranlage der EVN in Petronell.
   Zahlreiche weitere Transportleitungen befinden sich in Planung und
   Errichtung.

   Im internationalen Projektgeschäft erfolgte im April 2022 die kommerzielle
   Inbetriebnahme der vom 50:50-Joint-Venture sludge2energy errichteten
   thermischen Klärschlammverwertungsanlage in Halle-Lochau in Deutschland.
   Zum Stichtag 30. Juni 2022 arbeitete die WTE Wassertechnik an der Planung
   und Errichtung von zwölf Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung,
   Trinkwasseraufbereitung und thermischen Klärschlammverwertung in
   Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Bahrain und Kuwait sowie an zwei
   weiteren Klärschlammverwertungsprojekten in Deutschland (Hannover und
   Straubing) im Rahmen des 50:50-Joint Ventures sludge2energy.

    

   Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2021/22

   Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in
   einer Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro.

    

   Den Aktionärsbrief über die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres
   2021/22 finden Sie unter www.investor.evn.at.

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   25.08.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
   übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com

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   Sprache:     Deutsch
   Unternehmen: EVN AG
                EVN Platz
                2344 Maria Enzersdorf
                Österreich
   Telefon:     +43-2236-200-12294
   E-Mail:      info@evn.at
   Internet:    www.evn.at
   ISIN:        AT0000741053
   WKN:         074105
   Indizes:     ATX
   Börsen:      Wiener Börse (Amtlicher Handel)
   EQS News ID: 1427397


    
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   1427397  25.08.2022 

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