• 25.05.2022, 07:32:02
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EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22

EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
   EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22

   25.05.2022 / 07:30
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   Highlights

     • Verwerfungen historischer Dimension auf internationalen Energiemärkten
     • Rückgänge bei EBIT und Konzernergebnis; diversifizierte
       Geschäftsfelder unterschiedlich betroffen
     • Errichtung von drei Windkraftprojekten mit insgesamt 67,2 MW
     • Anstieg der Netzinvestitionen zur Integration zusätzlicher
       erneuerbarer Erzeugung
     • Kommerzieller Vollbetrieb der Naturfilteranlage in Petronell
     • Kommerzielle Inbetriebnahme der thermischen
       Klärschlammverwertungsanlage in Halle-Lochau
     • Ratings von Moody’s (A1, stabil) und Scope Ratings (A+, stabil)
       bestätigt

   Kennzahlen

     • Umsatz: +65,5 % auf 2.126,7 Mio. Euro
     • EBITDA: –21,6 % auf 420,2 Mio. Euro
     • EBIT: –17,1 % auf 211,0 Mio. Euro
     • Konzernergebnis: –27,6 % auf 127,4 Mio. Euro
     • Nettoverschuldung: 1.134,4 Mio. Euro (30. September 2021: 813,8 Mio.
       Euro)

   Energiewirtschaftliches Umfeld
   Im ersten Halbjahr 2021/22 lagen die Temperaturen in allen drei
   Kernmärkten der EVN unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Preise für
   Primärenergie und CO[2]-Emissionszertifikate unterlagen in der
   Berichtsperiode einem massiven Anstieg und signifikanten
   Marktverwerfungen, getrieben durch die voranschreitende Konjunkturerholung
   nach Covid-19 einerseits sowie den Krieg in der Ukraine andererseits. Im
   Einklang mit diesen Trends verzeichneten auch die Marktpreise für Grund-
   bzw. Spitzenlaststrom im Berichtszeitraum einen signifikanten Anstieg: Die
   Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom lagen mit
   durchschnittlich 211,0 Euro pro MWh bzw. 251,4 Euro pro MWh um ein
   Vielfaches über den Vorjahreswerten von 48,1 Euro pro MWh bzw. 58,9 Euro
   pro MWh.

   Anstieg im Umsatz, EBIT und Konzernergebnis unter Vorjahresniveau
   Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Halbjahr 2021/22 einen
   Anstieg um 65,5 % auf 2.126,7 Mio. Euro, getrieben durch eine Vielzahl von
   Einzeleffekten: In Südosteuropa brachten vor allem die stark gestiegenen
   Strompreise deutliche Zuwächse im Energievertrieb, gleichzeitig führten im
   Netzbetrieb witterungsbedingte Mengeneffekte zu höheren Umsatzerlösen. In
   Österreich wiederum wirkten sich die per 1. Jänner 2021 von der E-Control
   festgelegten Netznutzungsentgelte positiv auf die Netzerlöse aus. Weitere
   wichtige Impulse lieferten Preiseffekte in der erneuerbaren Stromerzeugung
   sowie positive Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Zudem konnte
   ein Anstieg der Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung durch
   den österreichischen Übertragungsnetzbetreiber den Entfall der
   Umsatzerlöse aus dem Kraftwerk Walsum 10 nach Abgabe der Beteiligung der
   EVN und Beendigung des Strombezugs aus der Anlage großteils ausgleichen.
   Zuwächse ergaben sich schließlich auch im internationalen Projektgeschäft.

   Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Periodenvergleich
   um 67,1 % auf 54,4 Mio. Euro, hauptsächlich verursacht durch den Entfall
   eines positiven Einmaleffekts im Zusammenhang mit der Übernahme eines
   zusätzlichen Strombezugsrechts im Vorjahr.

   Analog zur Umsatzentwicklung nahm auch der Aufwand für Fremdstrombezug und
   Energieträger – er belief sich auf 1.314,0 Mio. Euro (Vorjahr: 568,7 Mio.
   Euro) – deutlich zu. Diese Entwicklung resultierte vor allem aus den
   gestiegenen Energiebeschaffungskosten in Südosteuropa, insbesondere jenen
   zur Netzverlustabdeckung, dem höheren Primärenergieaufwand für das wie
   erwähnt häufiger eingesetzte Kraftwerk Theiß und aus höheren
   Beschaffungskosten der EVN Wärme. Die Fremdleistungen und der sonstige
   Materialaufwand nahmen korrespondierend zur Umsatzentwicklung im
   internationalen Projektgeschäft um 20,6 % auf 290,4 Mio. Euro zu.

   Mit 179,4 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum infolge
   kollektivvertraglicher Anpassungen um 1,4 % über dem Vorjahresniveau. Der
   Personalstand stieg im Jahresabstand auf 7.147 Mitarbeiter innen leicht an
   (Vorjahr: 7.140 Mitarbeiter innen). Die sonstigen betrieblichen
   Aufwendungen wuchsen aufgrund höherer Forderungswertberichtigungen in
   Nordmazedonien um 12,4 % auf 62,4 Mio. Euro.

   Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
   Charakter reduzierte sich um 33,0 % auf 85,2 Mio. Euro. Ein wesentlicher
   Teil dieses Rückgangs entfällt aufgrund gestiegener Beschaffungskosten von
   Strom und Erdgas auf die Vertriebsgesellschaft EVN KG in Österreich,
   ebenso ging der Ergebnisbeitrag der RAG zurück. Im Vorjahr war in dieser
   Position zudem eine Wertaufholung von 9,6 Mio. Euro beim Wasserkraftwerk
   Ashta (Albanien) enthalten gewesen. Auf Basis dieser Entwicklungen lag das
   EBITDA der EVN im ersten Halbjahr 2021/22 mit 420,2 Mio. Euro um 21,6 %
   unter dem Vorjahresniveau.

   Unter anderem getrieben durch den Verkauf der 49 %-Beteiligung der EVN am
   Kraftwerk Walsum 10 per 30. September 2021 nahmen die planmäßigen
   Abschreibungen im Vorjahresvergleich um 5,9 % auf 158,3 Mio. Euro ab. Für
   die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen wiederum – sie beliefen sich im
   Berichtszeitraum auf 50,9 Mio. Euro (Vorjahr: 113,1 Mio. Euro) – waren
   unterschiedliche Entwicklungen maßgeblich: Im zweiten Quartal 2021/22
   erforderte eine geänderte Risiko- und Ertragserwartung für das
   internationale Projektgeschäft eine Wertminderung des Firmenwerts (52,9
   Mio. Euro) des internationalen Projektgeschäfts sowie des Restbuchwerts
   (4,4 Mio. Euro) der beiden klärschlammbetriebenen Blockheizkraftwerke in
   Moskau. Dem stand eine bereits im ersten Quartal 2021/22 erforderlich
   gewordene Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro beim Windpark Kavarna in
   Bulgarien entgegen, die durch geänderte regulatorische Rahmenbedingungen
   in Kombination mit gestiegenen Strompreisen begründet war. Im Vorjahr
   hatte die Übernahme eines zusätzlichen Strombezugsrechts zu
   Wertminderungen im Ausmaß von 113,1 Mio. Euro geführt. Per Saldo
   reduzierte sich damit das EBIT um 17,1 % auf 211,0 Mio. Euro.

   Das Finanzergebnis der EVN sank durch die im aktuellen Börsenumfeld
   rückläufige Performance des R138-Fonds sowie durch
   Fremdwährungskursentwicklungen auf –31,3 Mio. Euro (Vorjahr: –21,0 Mio.
   Euro). Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 44,1 Mio. Euro
   (Vorjahr: 38,7 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht beherrschender
   Anteile belief sich das Konzernergebnis auf 127,4 Mio. Euro. Gegenüber dem
   Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 27,6 %.

   Solide Bilanzstruktur
   Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine
   gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms in
   den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
   Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung lag
   am 31. März 2022 bei 1.134,4 Mio. Euro.

   Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

   Energiegeschäft

   Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Halbjahr 2021/22 mit 1.998 GWh,
   wovon 1.192 GWh (Vorjahr: 1.112 GWh) auf die erneuerbare Erzeugung
   entfielen, um 3,9 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anteil der
   erneuerbaren Erzeugung lag im Berichtszeitraum bei 59,7 % (Vorjahr: 53,5
   %). Ein überdurchschnittlich hohes Windaufkommen kompensierte den Rückgang
   der Erzeugungsmengen aus Wasserkraft, bedingt durch ein rückläufiges
   Wasserdargebot im Periodenvergleich. Die Stromerzeugung in den
   Wärmekraftwerken ist aufgrund der Veräußerung der 49 %-Beteiligung am
   Kraftwerk Walsum 10 per 30. September 2021 um 16,8 % auf 805 GWh gesunken.
   Gegenläufig wirkte hier eine deutliche Zunahme der Abrufe des Kraftwerks
   Theiß zur Netzstabilisierung.

   In Einklang mit den Ausbauzielen für erneuerbare Energien im Rahmen der
   EVN Strategie 2030 befinden sich derzeit drei Windkraftprojekte in
   Niederösterreich mit insgesamt 67,2 MW in Umsetzung. Die Neuerrichtung des
   Windparks Schildberg sowie das Repowering beim bestehenden Windpark Japons
   jeweils mit einer installierten Kapazität von 12,6 MW. Im Windpark
   Palterndorf-Dobermannsdorf (42 MW) kommen erstmals hocheffiziente
   6-MW-Windkraftanlagen zum Einsatz. Die Inbetriebnahme ist für das nächste
   Geschäftsjahr geplant.

   Der verstärkte Ökostromausbau sowie der Smart Meter Roll-out führen zu
   einem Anstieg der Investitionen im Netzbereich, um die
   Versorgungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können. Vor allem die
   starke Zunahme von Photovoltaikanlagen im Nieder- und Mittelspannungsnetz
   erfordern einen massiven Netzausbau sowie Investitionen in Smart Grid
   Pilotprojekte.

   Umwelt- und Wassergeschäft

   Die Verbesserung der Versorgungssicherheit und -qualität der
   Trinkwasserversorgung in Niederösterreich bildet einen
   Investitionsschwerpunkt der EVN. Im März 2022 wurde bei der bereits
   fünften Naturfilteranlage der EVN in Petronell der kommerzielle
   Vollbetrieb aufgenommen. Die Anlage versorgt nun zehn Gemeinden der Region
   östlich des Flughafens Wien-Schwechat mit auf natürliche Weise und ohne
   Zusatz von Chemikalien enthärtetem Wasser. Ebenfalls im März 2022 erfolgte
   die Inbetriebnahme des ersten von drei Bauabschnitten (Pallweis – Zwettl)
   der neuen überregionalen 60km langen Versorgungsleitung von Krems nach
   Zwettl.

   Im internationalen Projektgeschäft erhielt die WTE Wassertechnik im März
   2022 den Auftrag für den zweiten Abschnitt des Projekts
   Trinkwasserversorgung Cluj-Sălaj in Rumänien mit einem Auftragswert von
   rund 45 Mio. Euro. Dieser umfasst die Errichtung von Transportleitungen,
   eines Hochbehälters sowie einer Reinigungsstation. Im April 2022 erfolgte
   die kommerzielle Inbetriebnahme der vom 50:50-Joint-Venture sludge2energy
   errichteten thermischen Klärschlammverwertungsanlage in Halle-Lochau in
   Deutschland. Zum Stichtag 31. März 2022 arbeitete die WTE Wassertechnik an
   der Planung und Errichtung von zwölf Projekten im Bereich der
   Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen
   Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Bahrain
   und Kuwait sowie an zwei weiteren Klärschlammverwertungsprojekten in
   Deutschland (Hannover und Straubing) im Rahmen des 50:50-Joint Ventures
   sludge2energy.

   Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2021/22
   Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in
   einer Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro. Stärkere oder länger
   anhaltende Verwerfungen auf den Energiemärkten könnten das erwartete
   Ergebnis jedoch negativ beeinflussen.

   Den Aktionärsbrief über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22
   finden Sie unter www.investor.evn.at.

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   25.05.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
   übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com

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   Sprache:     Deutsch
   Unternehmen: EVN AG
                EVN Platz
                2344 Maria Enzersdorf
                Österreich
   Telefon:     +43-2236-200-12294
   E-Mail:      info@evn.at
   Internet:    www.evn.at
   ISIN:        AT0000741053
   WKN:         074105
   Indizes:     ATX
   Börsen:      Wiener Börse (Amtlicher Handel)
   EQS News ID: 1359827


    
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