Die heutige Landesrätin im Interview zum Kärntner Seen-Skandal: Bei Geldübergaben neben Jörg Haider bis zu zwei weitere Personen anwesend.
Utl.: Die heutige Landesrätin im Interview zum Kärntner
Seen-Skandal: Bei Geldübergaben neben Jörg Haider bis zu zwei
weitere Personen anwesend. =
Wien (OTS) - Die heutige niederösterreichische Landesrätin Elisabeth
Kaufmann-Bruckberger nimmt in der aktuellen Ausgaben des
Nachrichtenmagazins "NEWS" ausführlich zu ihrer Rolle im Kärntner
Seen-Skandal Stellung. Im Interview erzählt sie, wie sie vor acht
Jahren 665.000 Euro in fünf Tranchen nach Kärnten gebracht hat: Sie
habe das Geld teilweise direkt an den damaligen Landeshauptmann Jörg
Haider übergeben. "Manchmal waren bis zu zwei weitere Personen
dabei."
Was dann mit dem Geld passiert ist, wisse sie nicht. "Ich habe nur
das Kuvert übergeben", erklärt Kaufmann-Bruckberger. Sie sei davon
ausgegangen, dass es sich um eine Parteispende gehandelt habe. Es
habe "ein Angebot gegeben, dass es hier eine Unterstützung für die
Partei gibt", sagt die damalige Haider-Vertraute. Dieses Angebot habe
schon bestanden, bevor der Kauf der See-Liegenschaften durch das Land
beschlossene Sache war.
Das Land Kärnten erwarb unter der Führung Jörg Haiders im Jahr
2007 von ÖGB und Bawag Liegenschaften an drei Kärntner Seen. Der
Nettokaufpreis betrug 43 Millionen Euro. Dazu kamen aber weitere
Kosten für das Land - etwa eine Provision von 3,5 Prozent für eine
Maklerfirma. Von dieser dürfte das Geld gekommen sein, das
Kaufmann-Bruckberger dann in bar zu Haider transportierte.
Die heutige niederösterreichische Landesrätin betont, damals nicht
über alle Informationen verfügt zu haben. Vor allem von den
Nebenkosten über den Kaufpreis hinaus habe sie erst Jahre später aus
der Zeitung erfahren. Kaufmann-Bruckberger: "Ich hätte mich dafür
sicherlich nicht hergegeben, wenn ich volle Informationen darüber
gehabt hätte."
Für alle Betroffenen gilt in vollem Umfang die Unschuldsvermutung.
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