• 06.11.2019, 14:40:22
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Ärztekammer zeichnet Eric Kandel mit dem Großen Ehrenzeichen am Bande aus

„Paradebeispiel eines homo universalis, der in viele Richtungen geforscht und maßgebliche Durchbrüche in der Hirnforschung geleistet hat“

Eric Kandel (li.) und Ärztekammer-Präsident Thomas
Szekeres (re.) bei der Verleihung des Großen Ehrenzeichens am Bande
der Ärztekammer für Wien.

Utl.: „Paradebeispiel eines homo universalis, der in viele
Richtungen geforscht und maßgebliche Durchbrüche in der
Hirnforschung geleistet hat“ =

Wien (OTS) - Die Ärztekammer für Wien hat Nobelpreisträger Eric
Kandel das Große Ehrenzeichen am Bande für seine Verdienste um
Medizin und Wissenschaft verliehen. Übergeben wurde die Auszeichnung
von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres im Rahmen eines Festakts in
der Ärztekammer: „Eric Kandel ist das Paradebeispiel eines homo
universalis, eines Wissenschafters, der in viele Richtungen
erfolgreich geforscht und maßgebliche Durchbrüche in der
Hirnforschung geleistet hat.“ ****

Kandel ist Psychiater, Physiologe, Neurowissenschafter,
Verhaltensbiologe und Biochemiker österreichischer Herkunft. Er wurde
im Jahr 2000, gemeinsam mit dem Schweden Arvid Carlsson und dem
US-Amerikaner Paul Greengard, mit dem Nobelpreis für Physiologie oder
Medizin für Entdeckungen betreffend die Signalübertragung im
Nervensystem ausgezeichnet. Sein Lebenswerk ist essenziell für die
heutige Forschung, da er viel zum Verständnis der Funktionsweise des
Lernens und des Erinnerungsvermögens beigetragen hat.

Zahlreiche Auszeichnungen wurden Kandel bereits verliehen. So ist
er unter anderem Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für
Wissenschaft und Kunst, 2009 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien, und
2012 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für
Verdienste um die Republik Österreich. Sein Buch „Was ist der Mensch?
Störungen des Gehirns und was sie über die menschliche Natur
verraten“ wurde als österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres
2019 in der Kategorie Medizin/Biologie ausgezeichnet.

„Zeitzeuge des Antisemitismus“

„Kandel symbolisiert auch eine wichtige Erinnerung an eine Zeit,
die in Österreich niemals in Vergessenheit geraten darf – die Zeit im
Nationalsozialismus“, betonte Szekeres in seiner Laudatio. Kandel,
der 1929 in Wien-Währing nahe des Kutschkermarkts in eine
jüdischstämmige Familie geboren wurde, musste bereits in seinen
Jugendjahren Antisemitismus erleben und kurz nach dem Anschluss 1938
in die USA emigrieren, die danach auch sein Lebensmittelpunkt
blieben.

Für Szekeres repräsentiert Kandel damit auch eine „Generation
verlorener Wissenschafter für Österreich, denn neben Kandel gab es
noch viele weitere Spitzenforscher, die das Land damals verlassen
mussten und nie wieder zurückkehrten“. (ast)

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