• 03.11.2016, 12:23:41
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  • OTS0137

Übergriffe auf Bahnpersonal immer brutaler: ÖBB-Konzernbetriebsrat schaltet Behörden ein

vida-Hebenstreit: ÖBB müssen Fürsorgepflicht gegenüber den MitarbeiterInnen nachkommen – aktuelle Fälle „nur Spitze des Eisbergs“

Utl.: vida-Hebenstreit: ÖBB müssen Fürsorgepflicht gegenüber den
MitarbeiterInnen nachkommen – aktuelle Fälle „nur Spitze des
Eisbergs“ =

Wien (OTS) - „Sehr besorgniserregend“ sind für
ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzenden und vida-Gewerkschafter Roman
Hebenstreit nicht nur die heutigen Medienberichte über die jüngsten
Übergriffe auf Bahnpersonal. „Es müssen unverzüglich Maßnahmen
getroffen werden, um unsere Kolleginnen und Kollegen wirksam zu
schützen“, fordert der Gewerkschafter. Dass die Berichte seitens des
ÖBB-Konzerns auch noch heruntergespielt werden, ist für Hebenstreit
„ein Hohn“ gegenüber den Beschäftigten, die tagtäglich zuverlässige
Arbeit leisten. „Unsere KollegInnen werden hier im Regen
stehengelassen. Das können wir uns nicht gefallen lassen“, kritisiert
der vida-Gewerkschafter.++++

Lebensbedrohliche Situation für Zugbegleiter durch Übergriff

Man könne längst nicht mehr von tragischen Einzelfällen sprechen. Die
beiden gestern bekannt gewordenen Übergriffe stellten nur die „Spitze
des Eisbergs“ dar, so Hebenstreit weiter. Anfang Oktober sei es auf
der Südbahnstrecke zu einem besonders „verachtenswerten Übergriff“
auf einen Zugbegleiter in einem Zug von Mürzzuschlag nach Wien
Hauptbahnhof gekommen. Ein Reisender habe dem Zugbeleiter während
eines Handgemenges lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt. „Bisse
ins Ohr, eine Verletzung am Auge sowie ein dreifacher Nasenbeinbruch
sind die schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für diesen
ÖBB-Beschäftigten. Es ist noch immer fraglich, ob der attackierte
Kollege jemals wieder Dienst in Uniform im Zug versehen wird können“,
sagt der ÖBB-Konzernbetriebsratschef.

„Die Henry am Zug- MitarbeiterInnen waren in Panik geraten, zwei
zufällig im Zug anwesende Militärpolizisten konnten den Angreifer
schließlich überwältigen und der Polizei übergeben. Der Zug fiel aus.
Für die anderen Fahrgäste musste ein Schienenersatzverkehr mit Bussen
organisiert werden“, so der vida-Verkehrsgewerkschafter.

Entgegen den ÖBB-Darstellungen sei zusammenfassend festzustellen,
dass sich die Situation beim ÖBB-Security-Dienstleister Mungos in
diesem Jahr besonders dramatisch entwickelt habe. Dort hat sich der
Wert an Übergriffen des Jahres 2015 schon im ersten Halbjahr 2016
mehr als verdoppelt. „Fast täglich erreichen uns Meldungen über
schwere Angriffe auf Eisenbahnpersonal. Bisse, Tritte und
Knochenbrüche gehören beinahe schon zur Tagesordnung - das ist nicht
tolerierbar. Die ÖBB müssen endlich ihrer gesetzlichen
Fürsorgepflicht gegenüber den MitarbeiteInnen nachkommen, anstatt die
steigenden Übergriffe herunterzuspielen“, fordert Hebenstreit.

Bahnmanager, die Gesetze ignorieren, sind von Amts wegen
abzusetzen

„Offenkundig bestehen hier schwere Mängel bei der Einhaltung der
Bestimmungen des Arbeitnehmerschutzes“, kritisiert Hebenstreit. „Die
zuständigen Eisenbahnmanager putzten sich entgegen ihrer gesetzlichen
Verpflichtung ab und erklären sich für nicht zuständig. Das muss ein
Ende haben. Bahnmanager, die Gesetze ignorieren, gelten gemäß
Eisenbahngesetz als unzuverlässig und müssen von Amts wegen abgesetzt
werden.“ Deshalb werde der ÖBB-Konzernbetriebsrat einen Antrag auf
Prüfung der Zuverlässigkeit der ÖBB-Personenverkehr AG an das
Verkehrsministerium stellen. Es müsse geklärt werden, ob die
gesetzlich gebotene fachliche Eignung der ÖBB-Personenverkehr AG
(gemäß §§ 15b Z3 und 15e des Eisenbahngesetzes) für das Erbringen und
den sicheren Betrieb der Verkehrsdienstleistung noch vorlägen, so der
vida-Gewerkschafter

Übergriffe auf Bahn- und Buspersonal wie Offizialdelikte
bestrafen

„Um den Respekt gegenüber Zugbegleitern und Buschauffeuren und deren
Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen, muss jeder Übergriff auf Bahn-
oder BusmitarbeiterInnen so geahndet werden, wie ein Übergriff auf
Polizisten“, fordert Hebenstreit, dass zukünftig wie bei
Offizialdelikten bestraft werden müsste. Weiters sollte das
Sicherheitspersonal auf Bahnhöfen und in Zügen aufgestockt werden,
denn von Kamera-Überwachung hält der vida-Gewerkschafter nur wenig:
"Nur Menschen schützen Menschen."

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