- 07.06.2016, 09:21:51
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Tag des Meeres: Halbierung mariner Populationszahlen bedroht Lebensgrundlage von Millionen
Überfischung und illegale Fischerei sind Hauptursache für Einbruch der biologischen Vielfalt der Weltmeere
Utl.: Überfischung und illegale Fischerei sind Hauptursache für
Einbruch der biologischen Vielfalt der Weltmeere =
Wien (OTS) - Anlässlich des morgigen Welttags des Meeres fordert der
WWF Maßnahmen gegen den drastischen Rückgang mariner
Populationszahlen und für den Erhalt des ökologischen und
ökonomischen Werts der Ozeane. Im Schnitt hat sich der Bestand von
über 5.800 untersuchten Tierbeständen über 1.200 verschiedener Arten
von Meerssäugern, Seevögeln, Reptilien und Fischen zwischen 1970 und
2012 halbiert. Gleichzeitig stellen die Weltmeere Güter und
Dienstleistungen im Wert von 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr zur
Verfügung und wären damit die siebtgrößte Volkswirtschaft. „Die
Ozeane sind von unschätzbarem ökologischen und ökonomischen Wert für
uns Menschen. Fisch ist Einkommens- und Nahrungsgrundlage für über
800 Millionen Menschen weltweit, vor allem in Entwicklungsländern.
Dem drastischen Rückgang der biologischen Artenvielfalt, vor allem
verursacht durch Überfischung und illegale Fischerei, muss Einhalt
geboten werden,“ fordert Simone Niedermüller, Fischerei-Expertin des
WWF Österreich.
Bekämpfung der Überfischung durch Meeresschutzgebiete
Eine der größten Bedrohungen stellt die Überfischung der Ozeane dar.
61,3 Prozent der Fischbestände sind bis an die Grenzen befischt, 28,8
Prozent überfischt. „Der Schutz des marinen Lebensraums und
effektives Fischerei-Management müssen Hand in Hand gehen und sind
Grundvoraussetzung zur Erholung der Fischbestände,“ so Niedermüller.
Die weltweite Staatengemeinschaft muss ihrer Verpflichtung gerecht
werden und bis 2020 10 Prozent, bzw. bis 2030 30 Prozent der Küsten-
und Meeresregionen unter Schutz stellen und effektivem
Fischerei-Management unterziehen. „Ein systematisches und globales
Netzwerk an Meeresschutzgebieten ist unumgänglich für den Erhalt von
Biodiversität und Ernährungssicherheit,“ fordert Niedermüller.
Das kürzlich errichtete Meeresschutzgebiet Tun Mustapha Park in
Malaysia, dem größten marinen Park des Landes, weist den Weg in die
richtige Richtung: „Das neue Gebiet schützt eine Million Hektar Meer,
250 Korallen- und 360 Fisch-Arten, bedrohte Schildkröten und
Mangroven. Der Lebensunterhalt und die Ernährungssicherheit von
Tausenden Menschen in der Region kann so langfristig abgesichert
werden,“ erklärt Niedermüller.
Bekämpfung illegaler Fischerei – WWF begrüßt Inkrafttreten des
Port State Measures Agreement
Nach Schätzungen der FAO verursachen illegale Fischerei-Aktivitäten
erheblichen ökologischen und ökonomischen Schaden im Wert von
jährlich 10-23 Milliarden US-Dollar. Illegal gefangener Fisch bedroht
das marine Ökosystem, die Einkommensgrundlage von rechtschaffenden
Fischern und bestraft die Bemühungen von Regierungen, des Handels und
von Konsumenten, einen positiven Beitrag zum Schutz der Meere zu
leisten.
In diesem Licht begrüßt der WWF das am 5. Juni in Kraft getretene
Port State Measures Agreement (PSMA). Das erste verbindliche
internationale Abkommen, das die Anlandung illegal gefangenen Fischs
in den weltweiten Häfen verhindern soll, ist ein Meilenstein in der
Bekämpfung illegaler Fischerei-Aktivitäten. „Das PSMA ist eine
kosteneffiziente Maßnahme, um Schiffen, die illegaler Aktivitäten
verdächtigt werden, den Hafenzugang zu verwehren. Mit 60 Ländern –
darunter alle EU-Mitgliedsstaaten – an Bord und weiteren zu
erwartenden Ratifizierungen, senden die Regierungen ein starkes
Warnsignal an Kriminelle, dass sie und ihre Praktiken nicht
willkommen sind,“ so Niedermüller abschließend.
Mehr Informationen zu nachhaltigem Fisch und globalen Zusammenhängen
des Fischkonsums: www.fishforward.eu
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