- 12.04.2016, 09:35:28
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AVISO: „Was wir wollen“/ „Plough Back The Fruits“. Die Gemälde der Witwen von Marikana
VÖGB-Ausstellung über die Auswirkungen globaler Rohstoffpolitik am Beispiel Südafrika + Interviewmöglichkeit mit Angehörigen der Opfer des Massakers von Marikana
Utl.: VÖGB-Ausstellung über die Auswirkungen globaler
Rohstoffpolitik am Beispiel Südafrika + Interviewmöglichkeit
mit Angehörigen der Opfer des Massakers von Marikana =
Wien (OTS) - Am 10. August 2012 starteten MinenarbeiterInnen in einer
der größten Platin-Minen Südafrikas einen selbstorganisierten Streik
für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Sechs Tage später
wurden 34 Minenarbeiter von der Polizei erschossen beim Versuch, den
Streik gewaltsam zu beenden.
Einzelne Hinterbliebene baten die Khulumani Support Group, eine
zivilgesellschaftliche Organisation für Opfer im Nachfeld der
Apartheid, um Hilfe. Diese bot neben rechtlichem Beistand auch eine
Plattform des Erfahrungsaustauschs für jene, die bis dato kein Gehör
fanden. In Meetings und Workshops wuchs ein Kollektiv, das sich
zunehmend einer gemeinsamen Stimme bediente. Der Ausdruck dieses
kollektiven Kampfes sind die sogenannten „Bodymaps“: Gemälde, die von
den traumatischen Erfahrungen der Witwen von Marikana erzählen und
gleichzeitig Fragen an die europäische Rohstoffpolitik als solche
stellen, denn Platin ist Bestandteil in jedem Autokatalysator. Die
„Bodymaps“ sind erstmals in Europa zu sehen. Mehr Informationen
finden Sie unter: http://basflonmin.com/home
Austellungseröffnung:
Wann: 20. April 2016, 18 Uhr
Wo: Foyer des ÖGB, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien (U2-Station
Donaumarina)
TeilnehmerInnen:
Ntombizolile Mosebetsane und Agnes Makopano Thelejane: Sie haben
ihre Ehemänner, Minenarbeiter, beim Massaker von Marikana verloren.
Ihre Arbeiten, mit denen sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse im
Nachfeld des Massakers visuell umschreiben, bilden den Kern der
Ausstellung im Foyer des ÖGB in Wien.
Der anglikanische Bischof von Pretoria, the Right Reverend Bishop Jo
Seoka, ist einer der drei Hauptrepräsentanten der MinenarbeiterInnen
von Marikana und Leiter der Bench Marks Foundation, die
transnationale Unternehmen kritisch monitort. Er forderte im April
2015 BASF (Hauptkunde des Minenbetriebs in Marikana) dazu auf, ihren
eigenen „code of conduct" (Lieferkettenverantwortung) beim Wort zu
nehmen und zu Reparationszahlungen beizutragen.
No-Marussia Bonase und Judy Seidman arbeiten bei dem südafrikanischen
Opferverband "Khulumani Support Group". Sie haben jene Workshops
geleitet, im Zuge derer die Malereien der "Witwen von Marikana"
entstanden sind.
Die TeilnehmerInnen stehen am 19. und 20. April nach
Terminvereinbarung für Interviews zur Verfügung.
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