- 25.01.2016, 10:40:01
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Präeklampsie bei Schwangeren kann durch Bluttest exakt prognostiziert werden
Wien (OTS) - Die Präeklampsie ist eine ernste
 Schwangerschaftserkrankung, die sich nach der 20.
 Schwangerschaftswoche entwickelt und mit einem fehlerhaften
 Einwachsen der Plazenta in der Gebärmutter assoziiert ist. Die
 schwere Erkrankung ist sowohl die zweithäufigste Todesursache bei
 schwangeren Frauen als auch der Grund für schwerwiegende
 Komplikationen bei Mutter und Kind vor allem bei Frühgeburten. Nun
 konnten WissenschafterInnen der MedUni Wien als Teil einer
 internationalen Forschergruppe Biomarker identifizieren, mit deren
 Hilfe – mit einem einfachen Bluttest – die Entstehung einer
 Präeklampsie bei Schwangeren als Anzeichen der Erkrankung sehr
 zuverlässig vorhergesagt werden kann.
Die Ergebnisse der PROGNOSIS-Studie wurden nun in der renommierten
 Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ publiziert. Die
 Ursache der Präeklampsie, einer Schwangerschaftskomplikation, die
 früher unter dem Namen Schwangerschaftsvergiftung bekannt war, ist
 nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass die Funktion der Plazenta
 gestört ist, das Kind zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe bekommt und
 auch die Mutter darunter leidet. Die Erkrankung kündigt sich nicht
 unbedingt durch frühe Vorzeichen an, Symptome sind aber starker
 Kopfschmerz, Gewichtszunahme, Wasser in den Beinen und vor allem
 Bluthochdruck (Hypertonie) und ein erhöhter Eiweißwert im Harn
 (Proteinurie).
Bisher konnte eine Präeklampsie, die bei schweren Formen bis hin zu
 Gehirnblutungen, Lungenödem und Nierenversagen führen kann, nur durch
 aufwändige Untersuchungen abgeklärt werden. Jetzt konnte ein Team
 rund um Harald Zeisler von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde
 der MedUni Wien als Teil einer internationalen Forschergruppe zeigen,
 dass mit Hilfe eines Bluttests ausgeschlossen werden kann, ob eine
 schwangere Frau mit Verdacht auf Präeklampsie innerhalb einer Woche
 eine Präeklampsie entwickeln wird. Zu den vielen prominenten Müttern,
 die eine Präeklampsie bekommen und überlebt haben, zählen unter
 anderem Starlet Kim Kardashian, Popstar Mariah Carey und
 Schauspielerin Jane Seymour sowie die frühere First Lady der USA,
 Laura Bush.
Emotionaler und therapeutischer Vorteil
Bei dem Bluttest geht es konkret um den Quotienten zweier Proteine,
 nämlich sFLt-1 (lösliche, fms-ähnliche Tyroskinase-1) und PlGF
 (Plazentawachstumsfaktor). Ist der Quotient von Elecsys sFlt-1/PlGF
 kleiner gleich 38, so besteht zu 99,3 Prozent kein Risiko eine
 Präeklampsie innerhalb der nächsten Woche zu entwickeln bei
 Schwangeren mit Verdacht auf Präeklampsie. „Ist sFlt-1/PlGF-Quotient
 größer 38, so ist nicht nur mit einem höheren Risiko einer
 Präeklampsie innerhalb der nächsten vier Wochen zu rechnen, sondern
 auch mit damit verbundenen mütterlichen und kindlichen
 Komplikationen“, erklärt Zeisler. „Diese Risikopatientinnen sollten
 an ein spezialisiertes Zentrum überwiesen werden, wo sie die nötige
 fachärztliche Versorgung inklusive Möglichkeit der Betreuung auf
 einer Intensivstation erhalten können. Andererseits nimmt ein
 niedriger Quotient unterhalb von 38 den anderen Frauen die Angst, an
 einer Präeklampsie innerhalb einer Woche zu erkranken. Das ist ein
 großer emotionaler Vorteil.“ Schwangere mit Verdacht auf Präeklampsie
 können angemessen behandelt und unnötige Krankenhausaufenthalte damit
 vermieden werden.
Der innovative Bluttest von Roche Diagnostics wird an der
 Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien/AKH Wien
 natürlich bereits eingesetzt.
Service: New England Journal of Medicine
Harald Zeisler, Elisa Llurba, Frederic Chantraine, Manu Vatish, Anne
 Cathrine Staff, Maria Sennström, Matts Olovsson, Shaun P. Brennecke,
 Holger Stepan, Deirdre Allegranza, Peter Dilba, Maria Schoedl, Martin
 Hund and Stefan Verlohren. „Predictive Value of the sFlt-1:PlGF Ratio
 in Women with Suspected Preeclampsia.“ N Engl J Med 2016;
 374:13-22.DOI: 10.1056/NEJMoa1414838. Die PROGNOSIS-Studie wurde von
 Roche gesponsert.
Medizinische Universität Wien – Kurzprofil
Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der
 traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten
 Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte
 medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren
 27 Universitätskliniken und drei klinischen Instituten, 12
 medizintheoretischen Zentren und zahlreichen hochspezialisierten
 Laboratorien zählt sie auch zu den bedeutendsten
 Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich.
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