• 22.10.2013, 21:18:09
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Martin Graf zieht Bilanz und "rechnet ab"

Dritter Nationalratspräsident verabschiedet sich mit Buchpräsentation

Utl.: Dritter Nationalratspräsident verabschiedet sich mit
Buchpräsentation =

Wien (PK) - Der Abschied von der Funktion des Dritten
Nationalratspräsidenten ist nun für Martin Graf Anlass, eine
persönliche Bilanz zu ziehen. Sein heute im Parlament präsentiertes
Buch "Abgerechnet wird zum Schluss... Politik: Wahrheit und
Wirklichkeit" bietet einen Rückblick über die Zeit Grafs als einer
der höchsten Repräsentanten der Republik, setzt sich gleichzeitig
aber auch kritisch mit der aktuellen österreichischen Innenpolitik
und mit der Rolle von Medien und Justiz auseinander. Graf meinte, es
gehe ihm vor allem darum, die tatsächlichen politischen Verhältnisse
"schonungslos" darzustellen. Der Internet-Blogger und ehemalige
"Presse"-Chefredakteur Andreas Unterberger vertrat in seinen Worten
zum Buch eine differenzierte Haltung zu den Kritikpunkten des
scheidenden Dritten Nationalratspräsidenten und stellte fest, Graf
teile kräftig aus, treffe dabei aber nicht immer genau.

Graf will kritisches "Sittenbild" der Regierenden zeichnen

Martin Graf, der unter den Gästen in der Säulenhalle zahlreiche FPÖ-
MandatarInnen mit Klubobmann Heinz-Christian Strache an der Spitze,
aber auch den ehemaligen Rechnungshofpräsidenten Franz Fiedler sowie
Vertreter aus dem Wissenschaftsbereich und Mitglieder des
Diplomatischen Corps begrüßen konnte, meinte, er habe bewusst ein
Buch schreiben wollen, das sich nicht in die traute österreichische
Meinungseinheit einreihen lasse. Mit "Abgerechnet wird zum Schluss"
verfolge er das Ziel, die politischen Verhältnisse aus seiner Sicht
schonungslos darzustellen und dabei die Kluft zwischen den von den
Medien präsentierten Wahrheiten und der tatsächlichen Wirklichkeit
aufzuzeigen. In diesem Sinn verstand Graf sein Buch als Attacke gegen
die Medien, denen er vorwarf, unkritisch mit den Regierungspolitikern
verbunden zu sein, aber auch als Sittenbild der Regierenden. Auch
habe er noch offene Rechnungen mit einigen seiner politischen
Konkurrenten zu begleichen, gab Graf zu bedenken und sparte in diesem
Zusammenhang nicht mit Kritik an Nationalratspräsidentin Prammer
sowie an den Grünen. Scharf ging er zudem mit der Rolle der
Staatsanwaltschaften ins Gericht, wobei er von einem Filz aus Justiz,
Politik und Medien sprach. Seine Gegner in der Politik und in den
Redaktionsstuben mögen die Darstellungen als einseitig anprangern,
seiner Seele habe es jedenfalls gut getan, dieses Buch zu schreiben,
schloss Graf.

Unterberger: Graf serviert "starken Tobak", trifft hart, aber nicht
immer genau

Andreas Unterberger bezeichnete "Abgerechnet wird zum Schluss" als
Buch eines empörten, zornigen Menschen, der sehr oft persönlich
attackiert wurde und nun selbst kräftig austeilt. Der Nahkampf
dominiere dabei, es werde nicht immer genau, dafür aber stets hart
getroffen, fasste der Journalist und Internet-Blogger seine Eindrücke
nach der Lektüre zusammen. Unterberger sprach von "starkem Tobak",
dies insbesondere im Zusammenhang mit Grafs Kritik an
Nationalratspräsidentin Prammer, und meinte, mit gewissen
Formulierungen und Details habe er keine Freude gehabt. Was die
Medien betrifft, sehe er manche Dinge anders. Auch vermisse er
grundsätzliche Überlegungen zur Positionierung der FPÖ und des
Dritten Lagers sowie klare Worte zu den Burschenschaften. Als
interessant qualifizierte Unterberger die Passagen des Buchs zur
Justiz, wobei der die Kritik Grafs an den zahlreichen Strafanzeigen
gegen Politiker teilte. Man sollte wieder zu einer Kultur kommen, in
der Politik und Justiz voneinander getrennte Felder sind und wo sich
bei aller Härte der Auseinandersetzung nicht ständig die
Staatsanwaltschaft einmischt, stellte er fest. Nicht anschließen
konnte sich Unterberger hingegen den Forderungen Grafs nach
unlimitiertem Hochschulzugang sowie nach einem Selbstbestimmungsrecht
für Südtirol. Das Buch müsse nicht jedem gefallen, wer aber auf der
Straße dagegen demonstriert, stelle sich gegen Pluralismus und
Demokratie, lautete Unterbergers Resümee.

Das Buch "Abgerechnet wird zum Schluss...Politik zwischen Wahrheit und
Wirklichkeit" ist bei 1848 Medienvielfalt Verlags GmbH erschienen und
im Handel um 19,90 Euro erhältlich. (Schluss) hof

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Fotoalbum auf
www.parlament.gv.at.

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