- 20.03.2013, 10:06:43
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Mastgeflügelproduktion in Österreich stieg im letzten Jahrzehnt kontinuierlich
VGT nennt Unkenrufe der Geflügelindustrielobby Propaganda: im Bereich der Putenproduktion Anstieg um 17% in 10 Jahren, trotz mehr Verzehr gleicher Versorgungsgrad
Utl.: VGT nennt Unkenrufe der Geflügelindustrielobby Propaganda: im
Bereich der Putenproduktion Anstieg um 17% in 10 Jahren, trotz
mehr Verzehr gleicher Versorgungsgrad =
Wien (OTS) - In den letzten Wochen gab es regelmäßig
Presseaussendungen der Geflügelindustrielobby, wie schlecht es der
Putenproduktion in Österreich nicht gehe. Dieses Trommelfeuer spielt
die Begleitmusik zu dem Versuch, eine dramatische Verschlechterung
der Verordnung über die Geflügelhaltung zu erreichen. Bei Puten soll
wegen der angeblich schlechten Wirtschaftslage die Besatzdichte um
50% (!) erhöht werden, bei Masthühnern um 30%. Und selbst in der
Freilandhaltung von Legehühnern peilt man eine Verschlechterung an:
die vorgeschriebene Weidefläche soll auf die Hälfte reduziert werden.
Doch die Statistik Austria spricht eine ganz andere Sprache. Die
Putenproduktion in Österreich hat sich von 2001 (20,7 Mill t
Schlachtgewicht) auf 2010 (24,3 Mill t Schlachtgewicht), also in
einem Jahrzehnt, um 17 % erhöht! Der Selbstversorgungsgrad
Österreichs blieb dabei trotz zunehmenden Verzehrs von Puten in etwa
gleich, nahm leicht von 51% im Jahr 2001 auf 46% im Jahr 2010 ab.
Ähnlich die Situation bei Masthühnern. Da verzeichnet die Statistik
eine Zunahme von 2001 (87,3 Mill t Schlachtgewicht) bis 2010 (100
Mill t Schlachtgewicht) um 15%, was einer Zunahme des
Selbstversorgungsgrads von 86% auf 90% entspricht. Ähnliche Zahlen
findet man bei den Geflügelschlachtungen, einen Zuwachs von 2001
(61,2 Mill Hühner) bis 2010 (72,3 Mill Hühner) um 18%. Hier liegen
auch Daten für 2011 vor, die einen weiteren Zuwachs um 300.000 Hühner
zeigen.
Der VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist empört: "Der
Geflügelproduktion in Österreich geht es wirtschaftlich fantastisch,
starke Zuwächse wo man hinschaut. Und offenbar blind vor Profitsucht
wird jetzt auf Kosten der Tiere eine dramatische Verschlechterung der
Haltungsbedingungen gefordert, um weitere 4-5% Produktionskosten
einzusparen. Die heute gültigen Besatzdichten für Mastgeflügel wurden
aber bereits in den 1990er Jahren festgelegt, seitdem hat sich nichts
geändert. Und heute, 2 Jahrzehnte später, sollen plötzlich
ausgerechnet diese bereits uralten Vorschriften den wirtschaftlichen
Ruin der Branche auslösen! Doch die Zahlen beweisen, dass es sich nur
um ein Propaganda-Jammern handelt. Eine Verschlechterung der
Tierschutzbestimmungen, eine Intensivierung der Tierfabriken,
widerspricht diametral der Auffassung der großen Mehrheit der
Menschen in Österreich, die sich eine Abkehr vom Irrweg der
Massentierhaltung wünschen."
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