- 30.01.2013, 09:56:21
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GLOBAL 2000 und ECA Watch erfreut: Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wird Monsanto nicht unterstützen
Agrarkonzern wollte mögliche Zahlungsausfälle osteuropäischer Bauern bis zu 40 Millionen US-Dollar absichern
Utl.: Agrarkonzern wollte mögliche Zahlungsausfälle osteuropäischer
Bauern bis zu 40 Millionen US-Dollar absichern =
Wien (OTS) - Kürzlich wurde offiziell bekanntgegeben, dass der
US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto von der Europäischen Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) keine Unterstützung bekommen
wird. "Noch vor Weihnachten alamierte uns die NGO Bankwatch, dass die
EBRD ein Projekt mit Monsanto in Planung hatte", erzählt Heidemarie
Porstner, Gentechnik- und Agrarsprecherin von GLOBAL 2000. Monsanto
sollte den LandwirtInnen der Länder Russland, Ukraine, Serbien,
Ungarn, Bulgarien und der Türkei Saatgut und die dazu passenden
Agro-Chemikalien zur Verfügung stellen. Wenn die Bauern und
Bäuerinnen nicht in der Lage gewesen wären, ihre Schulden an Monsanto
zu bezahlen, wäre die EBRD bis zu einer Höhe von 40 Millionen
US-Dollar eingesprungen, damit der Konzern seine Geschäfte in diesen
Ländern weiter betreiben und ausbauen kann.
Die EBRD wurde ursprünglich 1991 ins Leben gerufen, um die ehemals
kommunistischen Länder Osteuropas beim Einstieg in die
Marktwirtschaft zu unterstützen. Sie finanziert sich aus europäischen
Steuergeldern, jedoch halten auch nichteuropäische Länder wie USA
oder Australien Anteile.
Ein gemeinsamer Brief von 159 Organisationen, unter anderem von
namhaften NGOs wie Bankwatch und Friends of the Earth, wurde an den
EBRD-Präsidenten Suma Chakrabarti geschickt. Von GLOBAL 2000 -
gemeinsam mit ECA Watch und weiteren österreichischen NGOs - wurde
der aus Österreich entsandte zuständige Direktor schriftlich
kontaktiert und mit der Bedeutung dieses Schrittes durch die EBRD
konfrontiert.
"Monsanto hat aus vielen verschiedenen Gründen in den vergangenen
Jahren für Negativschlagzeilen gesorgt. Eine Unterstützung eines
solchen Unternehmens ist ganz klar abzulehnen", betont Heidemarie
Porstner. Monsanto ist vor allem in Zusammenhang mit seinen
Gentech-Pflanzen bekannt, der Agro-Bio-Chemie-Konzern gerät aber auch
immer stärker wegen seiner Pestizide in Kritik. Schädliche
Auswirkungen auf Mensch und Umwelt werden seitens des Konzerns immer
wieder dementiert.
Thomas Wenidoppler von ECA Watch Österreich freut sich über die
Absage durch die EBRD, verlangt nun aber Reformprozesse: "Wir
begrüßen den Ausstieg der EBRD aus dem Monsanto-Projekt. Es muss aber
auch insgesamt in dieser Entwicklungsbank ein Lernprozess eintreten,
dass Investitionen in kleinbäuerliche Strukturen langfristig für die
Umwelt und für die Menschen vor Ort nachhaltiger sind. Investitionen
in großflächige Industrie-Landwirtschaft mit multinationalen
Unternehmen wie Monsanto, die ökologisch vollkommen unverantwortlich
agieren, sind nicht nur in diesem Fall höchst bedenklich."
Dem stimmt Heidemarie Porstner zu: "Es ist ein starkes Zeichen, dass
die EBRD das Projekt mit Monsanto nicht weiter verfolgt. Leider
unterstützt die Bank auch zahlreiche weitere kritische Projekte, etwa
im Bereich Energie. Wir werden weiter sehr wachsam sein."
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