• 06.09.2011, 10:57:37
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Wohnungskosten dürfen nicht zum Risiko werden

Leistbares Wohnen muss wieder politischer Schwerpunkt sein

Wien (OTS/GBH/ÖGB) - Ein Erfolgsfaktor gegen die Finanz- und
Wirtschaftskrise war der österreichische Wohnbau mit den Säulen
Wohnbauförderung, Wohnungsgemeinnützigkeit und dem kommunalen
Wohnbau. Mittel- und langfristig ist dieses europaweite "Best
Practice"-Beispiel jedoch gefährdet. Es fehlen klare Bekenntnisse der
politisch Verantwortlichen für eine Stärkung der Wohnbauförderung und
vor allem konkrete Maßnahmen, um ein nachhaltiges und leistbares
Wohnen zu sichern.++++

Grund genug für die Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN, sich
durch einen wissenschaftlichen Beirat - bestehend aus einer
hochkarätigen ExpertInnen-Gruppe - zu verstärken. Dieser Beirat ist
eine unabhängige Wissensplattform mit dem Ziel, die UMWELT +
BAUEN-Schwerpunkte wie zum Beispiel Wohnen wissenschaftlich,
strategisch und umsetzungsorientiert zu begleiten sowie Daten, Fakten
und Analysen bereitzustellen. Die Ergebnisse sollen letztendlich die
Politik von notwendigen und nachhaltigen Maßnahmen für ein leistbares
Wohnen überzeugen.

Dr. Wolfgang Amann, Leiter des Instituts für Immobilien, Bauen und
Wohnen, zeigt die Dringlichkeit von Maßnahmen auf: "Österreich liegt
mit Wohnkosten von 22,4 Prozent des privaten Konsums zwar noch leicht
unter dem EU-Durchschnitt von 22,9 Prozent und deutlich unter den
Werten Deutschlands und der Schweiz, der Abstand verringert sich
allerdings rasch. Wir müssen aufpassen, dass Österreich den
strategischen Vorteil moderater Wohnkosten nicht verspielt. Leistbare
Wohnkosten sind nicht nur aus sozialer, sondern auch aus
volkswirtschaftlicher Sicht ein Gebot der Stunde!"

Bevölkerung wächst

Nach den jüngsten Bevölkerungsprognosen wächst die österreichische
Bevölkerung von 8,39 Mio. Personen 2010 auf 9 Mio. bis 2030. Dr.
Margarete Czerny, Bauexpertin und Leiterin des wissenschaftlichen
Beirates: "Allein bis 2015 wird die österreichische Bevölkerung um
rund 180.000 Personen zunehmen. Auch die Haushalte werden bis 2030 um
12,15 Prozent zunehmen, d.h. von 3,6 auf 4 Millionen. Um Angebot und
Nachfrage am Wohnungsmarkt in Verbindung mit leistbarem Wohnen
aufrechterhalten zu können, brauchen wir daher wieder eine
funktionierende und zweckgebundene Wohnbauförderung."

Zahl geförderter Wohnungen sinkt!

2010 wurden um rund 23 Prozent weniger geförderte Wohnungen
zugesichert als im Vorjahr. Das sind um rund 7.000 Förderzusagen
weniger. Josef Muchitsch, Stv. Bundesvorsitzender der Gewerkschaft
Bau-Holz und Sprecher der Initiative Umwelt + Bauen: "Heuer wird es
voraussichtlich zu einem weiteren Rückgang um 15 bis 20 Prozent der
Fördermittel für den Wohnbau in den Bundesländern kommen. Dies wird
sich leider nicht nur auf die Wohnbauleistung der nächsten Jahre
auswirken, auch die Wohnungskosten werden insgesamt weiterhin stärker
ansteigen als im internationalen Vergleich. Hauptbetroffen davon sind
die BezieherInnen mittlerer und unterer Einkommen. Das kann es ja
nicht sein! Wir brauchen klare Bekenntnisse für eine Stärkung der
Wohnbauförderung und vor allem beherztes Handeln seitens der Politik
für ein nachhaltiges und leistbares Wohnen."

Service: Alle Informationen zum wissenschaftlichen Beirat und zur
Nachhaltigkeitsinitiative Umwelt + Bauen finden Sie im Internet unter
www.umwelt-bauen.at.

Rückfragehinweis:
GBH-Presse
Thomas Trabi
Tel. 0664/614 55 17
E-Mail: presse@gbh.at

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