- 17.11.2010, 11:42:36
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Gesundheitsminister verleiht Tierschutzpreis an angebliche "kriminelle Organisation"
Besonders belobigt wurden die Erfolge Legebatterieverbot und Pelzausstieg von P&C - laut Justizministerium zentrale Kampagnen einer kriminellen Organisation
Wien (OTS) - Gestern Abend wurde erstmals in Österreich in einer
feierlichen Zeremonie in der Orangerie im Schloss Schönbrunn in Wien
der Tierschutzpreis verliehen. Der bemerkenswerte Aspekt dabei: unter
200 Nennungen wurden 9 Organisationen nominiert und zum Abend
eingeladen, darunter der VGT, RespekTiere und die TierWeGe, deren
führende Mitglieder laut Justizministerium und Innenministerium zu
einer kriminellen Organisation im Tierschutz gehören sollen und
entsprechend Hausdurchsuchungen erleiden mussten. Die steirische
Tier-WeGe erhielt tatsächlich einen Preis und ihr Obmann widmeten ihn
in seiner Dankesrede unter großem Applaus der Anwesenden den
Angeklagten im Tierschutzprozess. Auch der Salzburger Verein
RespekTiere wurde mit einem Preis ausgezeichnet, obwohl er noch vor
wenigen Wochen ein zweites Mal eine Hausdurchsuchung mitmachen
musste.
Zur Nominierung des VGT führte der Gesundheitsminister aus, dass
durch dessen Arbeit sehr viele positive Entwicklungen in Sachen
Tierschutz von Nutztieren in Österreich erreicht worden seien. Diese
Fortschritte würden auch anderen Ländern wie Deutschland als Beispiel
dienen. Exemplarisch wurden vom SPÖ-Minister die Abschaffung von
Legebatterien in der Eierproduktion und der Ausstieg aus dem
Pelzhandel von Peek&Cloppenburg angeführt. Bemerkenswert dabei ist,
dass genau diese beiden Kampagnen auf Weisung des
ÖVP-Justizministeriums im Strafantrag der Wr. Neustädter
Staatsanwaltschaft als zentrale Kampagnen einer kriminellen
Organisation im Tierschutz gesehen werden.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: "Alle Menschen, denen
Tierschutz am Herzen liegt, und allen voran der mit den
Tierschutzagenden befasste SPÖ-Minister Alois Stöger, haben nicht nur
längst erkannt, dass es keine kriminelle Organisation im Tierschutz
gibt, sondern auch, dass unsere Erfolge, wie das Legebatterieverbot
und der Pelzausstieg vieler Firmen, als großer Fortschritt im Sinne
der Tiere zu begrüßen sind. Gestern wurden wir dafür sogar von
staatlicher Seite belobigt. Die von der ÖVP geleiteten Ministerien
für Justiz und Polizei haben dagegen offenbar eine andere Agenda. Sie
sehen dieselben Erfolge als Bedrohung der Wirtschaft und versuchen
unsere legitimen Kampagnen zu kriminalisieren."
Und der VGT-Obmann schließt: "Man muss es in aller Deutlichkeit
sagen: hinter dieser Vendetta gegen den Tierschutz steht die ÖVP.
Während die Mehrheit im Parlament längst eine Reform des in der
Tierschutzcausa instrumentalisierten Mafiaparagraphen §278a fordert,
mauert einzig die ÖVP, verweigert jede Diskussion und entzieht sich
dadurch dem demokratischen Prozess. Die gestrige Verleihung des
Tierschutzpreises hat deutlich gezeigt, wie der Tierschutz Österreich
in zwei Lager spaltet: die ÖVP-Seite der Tierindustrie gegenüber dem
Rest des Landes mit Herz und Hirn."
Rückfragehinweis:
DDr. Martin Balluch, Tel.: 01-9291498,
Email: martin.balluch@vgt.at
Verein Gegen Tierfabriken, vgt@vgt.at
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