- 06.02.2010, 10:05:27
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Greenpeace: Kritik an Schokoladepralinen
Nur wenige empfehlenswerte Produkte für Valentinstag
Wien (OTS) - Der Greenpeace-Einkaufsratgeber marktcheck.at hat
diesmal anlässlich des bevorstehenden Valentinstages
Schokoladepralinen unter die Lupe genommen: Von insgesamt 38
getesteten Produkten wurden nur vier - und zwar von der Firma Zotter
- sowohl fair als auch umweltfreundlich und tiergerecht hergestellt.
Einige der überprüften Waren enthielten zudem problematische
Zusatzstoffe, und die Mehrheit davon ist viel zu aufwändig verpackt.
Das Team von marktcheck.at hat die Schokopralinen auf die gleichen
Kriterien hin überprüft wie die Nikoloschokoladen im vergangenen
November: Umweltfreundlichkeit (Inhaltsstoffe, Transport, Verpackung,
Gentechnik), artgerechte Tierhaltung und soziale Aspekte. Die Bilanz
ist äußerst unerfreulich, denn nur vier Produkte, alle von der Firma
Zotter, erzielten bei den genannten Kriterien ein "Hervorragend" oder
zumindest "Gut" - ganz im Gegensatz zu den meisten anderen
Schokoherstellern wie Ferrero, Guylian, Heindl, Hofbauer, Lindt,
Manner, Mars, Milka, Nestlé, Storck und Suchard, die im November
letzten Jahres bereits mit ihren Nikoloprodukten enttäuschten. Und
auch diesmal erreichten ihre Schokopralinen in den Kategorien
Ökologie, Soziales und Tierschutz nur ein "Kritisch" oder gar
"Ungenügend".
"Immer mehr Konsumenten bevorzugen faire, umweltfreundlich und
tiergerecht hergestellte Produkte, doch die Mehrheit der
Schokoladehersteller verschläft diesen Trend auch weiterhin. Und
manche Firmen verarbeiten in ihren Produkten sogar nach wie vor
höchst entbehrliche chemische Zusatzstoffe", kritisiert die
Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.
Die Schokoladepralinen "I love Milka Pralinés" (30 Stück,
Nuss-Nougat und Erdbeer-Rahm), "Nestlé After Eight", "Palace Melanie"
und "Suchard Désirs" enthalten den problematischen
Lebensmittelzusatzstoff Polyglycerin-Polyricinoleat bzw. E 476, der
als Emulgator eingesetzt wird. Tierversuche haben jedoch gezeigt,
dass diese Substanz in höheren Dosen zu Nieren- und
Lebervergrößerungen führen kann und überdies auch die Durchlässigkeit
der Darmwand beeinträchtigt. Doch gerade beim Genuss von Schokolade
kann die erlaubte Tagesdosis leicht erreicht oder gar überschritten
werden. Die Produkte "Manner Feine Pralinés" und "Heindl Alles Gute"
beinhalten wiederum die Farbstoffe Chinolingelb bzw. E 104 sowie
Cochenillerot bzw. E 124. Beide Substanzen können an der Ausbildung
eines hyperkinetischen Syndroms beteiligt sein und müssen ab Juli
2010 in der Europäischen Union mit "kann Aktivität und Aufmerksamkeit
bei Kindern beeinträchtigen" gekennzeichnet werden. In den USA etwa
ist
E 104 für die Produktion von Lebensmitteln inzwischen ganz verboten.
"Solche Substanzen haben in Pralinen nicht das Geringste zu
suchen. Die Firma Heindl hat uns auch bereits zugesichert, dass sie
ihre Kollektion 'Alles Gute' ab sofort ohne die beiden Farbstoffe
herstellen will. Manner und weitere Erzeuger, deren Produkte E 476
enthalten, haben hingegen noch nicht auf unsere Anfragen reagiert",
schildert Greenpeace-Sprecherin Sprinz. "Bewussten Konsumenten rate
ich also dringend, diese Süßigkeiten im Regal stehen zu lassen, sich
bei den Herstellern zu beschweren und beim Einkauf auf faire
Bioschokolade zu setzen", empfiehlt Claudia Sprinz den Konsumenten
abschließend.
Rückfragehinweis:
http://marktcheck.greenpeace.at/pralinen.html
Claudia Sprinz, Greenpeace CEE; Tel.: 0664-6126731
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/99
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