36 Sommerreifen wurden geprüft, Billig-Produkte durchwegs schlecht
Wien (OTS) - Um Ausrutscher beim Start in den Sommer zu vermeiden,
hat der ÖAMTC 36 Sommerreifen in zwei Größen getestet: 19 Reifen der
Standarddimension 185/65 R15 H und 17 Pneus der größeren Dimension
225/45 R17 W/Y. Die Reifen wurden auf ihre Fahreigenschaften auf
trockener Straße, bei Nässe, auf Geräuschentwicklung, Spritverbrauch
und Verschleiß überprüft. "Insgesamt erhielten zehn Reifen vier
Sterne und damit die höchst mögliche Bewertung 'sehr empfehlenswert'.
Auffallend ist - zehn von 36 Pneus haben katastrophale Werte bei
Nässe", erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. Wie beängstigend
die Unterschiede auf der Straße sind, hat ein Testszenario gezeigt.
"Die Annahme war eine Notbremsung bei 80 km/h auf nasser Fahrbahn.
Wenn man mit dem Pirelli Cinturato P6, dem Nässe-Sieger in der
kleineren Dimension, gerade noch rechtzeitig vor dem Hindernis stehen
bleiben kann, kracht man mit den Nässe-Versagern noch mit fast 50
km/h in dieses Hindernis", unterstreicht Eppel die Bedeutung guter
Reifen für die Verkehrssicherheit.
Sieben Reifen schneiden im Test mit 'nicht empfehlenswert' ab. Der
Hauptgrund: die Ausrutscher auf Nässe. Durchwegs am unteren Ende der
Bewertungsskala des ÖAMTC-Sommerreifen-Tests finden sich alle fünf
chinesischen Billigprodukte. Unter den 17 Typen der Dimension 225/45
R17 W/Y gibt es gleich fünf inakzeptable Nässebeurteilungen: den
Sunny SN3800, den Wanli S-1063, den Goodride Neza200, den Sava
Intensa und den Nankang Noble Sport NS-20. In der Testgröße 185/65
R15 H fallen heuer bei Nässe der Goodride Radial S06 und der
Interstate Touring IST-1 völlig durch. "Drei weitere Pneus gehen bei
Nässe auch baden", weiß der ÖAMTC-Reifenexperte. Der Lassa Impetus
Revo, der Ceat Tornado und der Goodyear DuraGrip haben zwei Sterne
und sind nur "bedingt empfehlenswert".
Die Ergebnisse der Dimension 185/65 R15 H - Pirelli Cinturato
P6 besticht durch kürzesten Bremsweg auf Nässe
Dass es auch besser geht, zeigt das andere Ende der Skala. Bester
bei Nässe in der Dimension 185/65 R15 H ist der Pirelli Cinturato P6
mit dem kürzesten Bremsweg auf nasser Fahrbahn. Er überzeugt auch im
Verschleiß. Mit vier Sternen ebenfalls "sehr empfehlenswert" sind der
Nokian H, der auf trockenem Parcours besonders gut war, der
Continental ContiPremiumContact 2, der Dunlop SP Sport Fastresponse
und der Uniroyal RainExpert. "Im oberen Mittelfeld der drei
Sterne-Modelle liegen der Michelin Energy Saver und der Bridgestone
Turanza ER300 Ecopia. Sie konnten bei Nässe nicht ganz vorne
mitmischen", erklärt der ÖAMTC-Reifenexperte. Der Michelin Energy
Saver ist dafür im Verschleiß unschlagbar und liegt auch im
Spitzenfeld beim Spritsparen.
Ergebnisse der Dimension 225/45 R17 W/Y - gute Mittelklasse
mit preiswerten Produkten
In der größeren Dimension 225/45 R17 W/Y überzeugt der Pirelli
Cinturato P7 bei der Sicherheit, im Spritverbrauch und im Verschleiß.
Das gibt vier Sterne. Ebenfalls in der Spitzenklasse und "sehr
empfehlenswert" sind der Dunlop SP SportMaxx TT, der Continental
ContiSportContact 3, der brandneue Michelin Pilot Sport 3 und der
Bridgestone RE050 A. Erfreulicherweise gibt es eine recht gute
Mittelklasse mit durchaus preiswerten Produkten: Gleich sieben Reifen
in der größeren Dimension erhielten drei Sterne und ein
"empfehlenswert". "Am Ende der Wertungsskala zeigt der Sava Intensa
aus slowenischer Produktion, dass Totalversagen auf Nässe kein
chinesisches Privileg ist", so der ÖAMTC-Experte.
Problematisch: Sommerreifen aus Fernost mit
"M+S"-Kennzeichnung
Ein weiteres Problem wurde am Rande der ÖAMTC-Reifentests
bestätigt. "Wir haben bereits vergangenes Jahr festgestellt, dass
viele chinesische Billig-Sommerreifen mit einer 'M+S'-Kennzeichnung
versehen sind. Das mag zwar in den USA so Sitte sein, in Europa ist
das aber eine, leider gesetzlich legale, Irreführung der
Konsumenten", kritisiert Eppel. In Österreich gelten Reifen mit der
M+S-Kennzeichnung vor dem Gesetz als Winterreifen. "Möglich ist das,
weil es weder in Österreich noch in der EU ausreichend definierte
Standards gibt, wofür die Bezeichnung M+S verwendet werden darf. Hier
sollte die EU endlich eine verlässliche und aussagekräftige
Kennzeichnung von Winterreifen ins Leben rufen", fordert der
ÖAMTC-Reifenexperte abschließend.
Alle Infos zum aktuellen ÖAMTC-Sommerreifen-Test findet man auch
auf der Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/reifentests.
Aviso an die Redaktionen:
Eine Übersichtsgrafik und Fotos zum ÖAMTC-Sommerreifen-Test 2010
finden sich auf der Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/presse.
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ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit, Dagmar Halwachs, Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218, mailto:pressestelle@oeamtc.at, http://www.oeamtc.at
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