Wien (OTS) - Kommende Woche singt sie die Eröffnung des Wiener
Opernballs: Opern-Weltstar Elīna Garanča war heute (Sonntag, den 4.
Februar) zu Gast in Ö3-„Frühstück bei mir“. Mit Claudia Stöckl sprach
sie über Jobs nach der Gesangs-Karriere und die Haltung von Anna
Netrebko zum Ukraine-Krieg.
Aufhören wenn es am schönsten ist? Einer ihrer schönsten Auftritte
steht dem Opern-Megastar bevor, wenn sie den 66. Opernball kommenden
Donnerstag eröffnet. Trotzdem sprach Publikumsliebling Elīna Garanča
in Ö3-„Frühstück bei mir“ über das Aufhören: „Ich denke schon lange
an mein Karriereende. Ich bin ein Realist. Zehn bis fünfzehn Jahre
ist eine richtig tolle Karriere für einen Sänger, 25 Jahre Karriere –
so lange wie meine schon dauert – schon ein Super-Extra und alles,
was danach kommt, grenzt an ein Wunder. Mir macht es noch Spaß, aber
meine Knie tun mir weh. Wir stehen bei jeder Aufführung ja sehr lange
auf den schrägen Bühnen. Und ich merke, das Singen der gleichen
Partien zum wiederholten Mal macht mir weniger Spaß. Und ich habe so
viel Erfahrung angesammelt, mir macht es Spaß, das alles den jungen
Menschen weiterzugeben.“ Ob sie schon einen Zeitpunkt für den
Abschied habe? „Noch nicht konkret. Einige Jahre werde ich wohl noch
singen“, sagt die 47-Jährige, aber sie hat für die Zeit nach der
aktiven Karriere schon „Plan B bis Z“: „Ich habe so viele Sachen, die
mich interessieren. Zum Beispiel haben wir im Sommer einen großen
Umbau von unserem Haus in Malaga gemacht. Ich habe alle Fliesen
selber ausgewählt, alle Gardinen – also wenn das mit dem Singen nicht
mehr klappt, arbeite ich vielleicht als Interior-Designerin. Oder in
Spanien, wo wir leben, gibt es nur grottenschlechte Kuchen. Ich
könnte dort die lettischen Kuchen backen und ein kleines Business
aufbauen.“
Teile der heurigen Opernball-Eröffnung sind der Ukraine gewidmet und
der Ukraine-Krieg war auch Thema bei Claudia Stöckl in Ö3-„Frühstück
bei mir“. Da äußerte sich Elīna Garanča auch klar zur Haltung von
Anna Netrebko: „Anna hat sich vom Krieg distanziert, von Putin nicht,
aus welchen Gründen auch immer. Aus meiner Sicht, weil sie nicht in
Russland lebt, sondern in Wien und Österreicherin ist. Aber am Ende
des Tages ist es ihre Haltung und ihr Moralzustand, mit dem sie jeden
Abend schlafen gehen muss. Die innere Moral ist eben das, was uns die
Nacht durchwälzen lässt oder nicht.“ Und Elīna Garanča begründete
ihre Kritik weiter auf Ö3: „Für mich sind mache Sachen nicht
nachvollziehbar, weil ich bin auch aus einem kleinen Lettland, das
zweimal okkupiert worden ist, ich bin in der ehemaligen Sowjetunion
großgeworden und ich weiß, was da alles abläuft und wie man sich
fühlt als okkupiertes Land. Prinzipiell: Für die Menschen an der
Macht Lobeshymnen zu singen in so einer Situation ist mir
unvorstellbar.“
Hitradio Ö3 berichtet vom „Ball der Bälle“ in der Wiener Staatsoper
Ö3-Reporter Martin Krachler blickt hinter die Kulissen des Opernballs
und berichtet am Tag danach (Freitag, den 9. Februar) im Ö3-Wecker
über das gesellschaftliche Ereignis. Die Highlights des Abends und
die besten Fotos gibt’s auch zum Durchklicken auf der Ö3-Homepage
(oe3.ORF.at).
Der „Wiener Opernball 2024“ live in ORF 2 und 3sat
Auch heuer ist dem glamourösen Höhepunkt der Ballsaison am
Donnerstag, den 8. Februar der gesamte Hauptabend von ORF 2 und 3sat
gewidmet. Von der Ankunft der Gäste und ihrem Einzug auf der
Feststiege über die Eröffnung des Jungdamen- und Jungherrenkomitees
bis zur Mitternachtsquadrille: Das TV-Publikum erlebt ab 20.15 Uhr
wieder alle Höhepunkte live aus der Wiener Staatsoper. Durch den
TV-Abend führen Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, Teresa Vogl und
erstmals Marion Benda.
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