- 20.05.2022, 11:09:35
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„kulturMontag“: Ukraines Kulturerbe in Gefahr, Filmfestspiele in Cannes, spektakuläre Holzbauarchitektur in München
Danach: Doku „Die Grazer Gruppe“
Utl.: Danach: Doku „Die Grazer Gruppe“ =
Wien (OTS) - Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am
 23. Mai 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 thematisiert u. a. die vom Krieg
 gefährdeten Kulturgüter der Ukraine, gibt einen Ausblick auf die 75.
 Filmfestspiele in Cannes und berichtet über moderne
 Holzbauarchitektur der Superlative aus österreichischer Hand: den
 neuen Sportcampus der Technischen Universität München. Anschließend
 steht die Dokumentation „Die Grazer Gruppe“ (23.15 Uhr) auf dem
 Programm.
Verlust der Kulturgüter – Die kulturelle Identität der Ukraine in
 Gefahr
Das kulturelle Erbe der Ukraine als Gedächtnis einer Nation ist durch
 den russischen Angriffskrieg bedroht. Neben dem enormen menschlichen
 Leid ist auch zunehmend eine Zerstörung von unwiederbringlichen
 Kulturgütern zu beklagen. Die Unesco hat eine verheerende erste
 Bilanz des russischen Bombardements vorgelegt, auch eine
 internationale Forschungsgruppe des Cultural Heritage Monitoring Lab
 im US-Staat Virginia, die gefährdete Kulturstätten weltweit
 registriert, hat aktuelle Zahlen für die Ukraine veröffentlicht. 191
 Kulturdenkmäler sind bisher beschädigt oder vernichtet, darunter 58
 religiöse Stätten, 111 Gedenkorte – und auch das bekannte Theater von
 Mariupol. Nimmt Russland gezielt kulturelle Stätten ins Visier? Diese
 sind seit 1954 von der Haager Konvention geschützt. Bewusste Angriffe
 auf das kulturelle Erbe eines Landes gelten als Kriegsverbrechen und
 können vom Internationalen Strafgerichtshof geahndet werden. Auch
 Russland hat die Konvention unterschrieben. Die Realität sieht leider
 anders aus. Der „kulturMontag“ bringt einen Lagebericht.
Siegesbewusst oder Verlierer-Frust – 75. Filmfestspiele von Cannes
Kamera, Action sowie jede Menge Stars und Glamour gibt es seit 17.
 Mai wieder an der Croisette in Cannes, das sich abermals vom ruhigen
 Badestädtchen zum Hotspot der Filmindustrie verwandelt hat. Von den
 Brüdern Dardenne über David Cronenberg, Ruben Östlund, Claire Denis
 und Valeria Bruni Tedeschi bis Kirill Serebrennikov – sie alle sind
 im Wettbewerb der 75. Ausgabe der Filmfestspiele um die „Goldene
 Palme“ vertreten. Als Jurypräsident fungiert der französische
 Schauspieler Vincent Lindon, der schon seit Jahren Stammgast in
 Cannes ist und 2015 selbst für seine Rolle in „Der Wert des Menschen“
 als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Weiters mit an Bord der
 Jury sind Rebecca Hall, Asghar Farhadi, Joachim Trier, Noomi Rapace
 und Jeff Nichols. Mit dem Ausschluss von russischen Delegationen oder
 Einrichtungen, die mit der russischen Regierung in Verbindung stehen,
 setzte die Festspielleitung ein klares Zeichen gegen den russischen
 Angriffskrieg in der Ukraine.
Mit einer im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten
 Produktion ist der ORF auch heuer wieder im Festivalprogramm
 vertreten: In der Sektion „Un Certain Regard“ feiert das 2021 in
 Wien, Niederösterreich und Luxemburg gedrehte Drama „Corsage“ bei den
 75. Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Weltpremiere.
 Drehbuchautorin und Regisseurin Marie Kreutzer wirft darin einen
 neuen Blick auf die mehrfach verfilmte Geschichte der Kaiserin Sisi
 und führt das Publikum in das Jahr 1877. Als 40-jährige,
 wissbegierige und lebenshungrige Frau, die nicht länger in einem
 höfischen Korsett leben und sich trotz des strengen Hofzeremoniells
 ihre Freiheit erkämpfen will, ist Vicky Krieps zu sehen. In weiteren
 Rollen standen für diesen internationalen, historischen Spielfilm u.
 a. auch Florian Teichtmeister, Katharina Lorenz, Jeanne Werner, Alma
 Hasun und Manuel Rubey vor der Kamera. 
 Der „kulturMontag“ blickt hinter die Kulissen des Festivals.
Lust auf Holz – Der spektakuläre neue Campus in München
Die Architektur Vorarlbergs setzte in den vergangenen Jahrzehnten
 Maßstäbe für eine moderne und an die Landschaft des Alpenraums
 angepasste Architektur. Das führende Architektenteam
 Dietrich/Untertrifaller gilt heute über die Landesgrenzen hinweg als
 Wegbereiter des modernen Holzbaus. Eines seiner jüngsten Projekte ist
 ein Gebäudekomplex der Superlative: der neue Sportcampus der
 Technischen Universität München im Olympiapark, der zum
 50-Jahr-Jubiläum der Olympischen Spiele 1972 auf dem Gelände
 eröffnet, ist aktuell einer der größten Holzbauten Europas. 11.700 m²
 Dach- und Deckenelemente, 7.400 Quadratmeter Wandelemente, 610
 Quadratmeter Holz-Beton-Verbunddecken, rund 1.000 Kubikmeter
 Brettschichtholz und 330 Kubikmeter Brettsperrholz wurden für 14
 Sporthallen, zwölf Hörsäle, 15 Labore, fünf Werkstätten, 300 Büros,
 die Bibliothek und eine Cafeteria verbaut. Ressourcenschonend und im
 Betrieb energiesparend ist das spektakuläre Megaprojekt, das sich der
 Freistaat Bayern mehr als 160 Millionen Euro kosten ließ. Nicht
 schneller, höher, stärker lautet hier das olympische Motto, sondern,
 leicht, nachhaltig und energieeffizient. Für den Holzbau ist der
 Gebäudekomplex ein Leuchtturmprojekt, der zeigt, das nicht immer
 alles aus Beton sein muss. Der „kulturMontag“ mit einem
 Lokalaugenschein.
Dokumentation „Die Grazer Gruppe“ (23.15 Uhr)
Alfred Kolleritsch hat den Begriff der „Grazer Gruppe“ erstmals in
 der Literaturzeitschrift „manuskripte“, deren Herausgeber er war,
 verwendet. Er war zentraler Wegbereiter für viele österreichische
 Literaten und zugleich selbst tiefschürfender Autor. Die Geschichte
 der Grazer Gruppe sei noch nicht erzählt worden, heißt es zu Beginn
 dieser Dokumentation. Markus Mörths Film unternimmt diesen Versuch,
 indem er mit den Involvierten der ersten Stunde (u. a. Alfred
 Kolleritsch, Barbara Frischmuth, Peter Handke, Klaus Hoffer und
 Wilhelm Hengstler) sowie einigen Fachleuten spricht und deren
 Aussagen mit Archivmaterialien ins Verhältnis setzt. Von der Gründung
 des Forum Stadtpark 1960, dessen Mitgründer Kolleritsch war, bis zum
 Literaturnobelpreis für Handke im Jahr 2019 reicht der Bogen, der
 nicht ausführlich auserzählt, sondern in Bruchstücken andeutungsweise
 sichtbar wird.
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