Außerdem: neue Doku der Reihe „Ikonen Österreichs“ über „Leib und Leber – Vom Essen und Trinken der Österreicher
Utl.: Außerdem: neue Doku der Reihe „Ikonen Österreichs“ über „Leib
und Leber – Vom Essen und Trinken der Österreicher =
Wien (OTS) - Mit einer breiten Themenpalette befasst sich der von
Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 19. April 2021 um
22.30 Uhr in ORF 2: So widmet sich die Sendung dem neuem Buch des
deutschen Philosophen Richard David Precht, der darin eine zunehmende
Entsolidarisierung der Gesellschaft ortet und Lösungsansätze
präsentiert. Weiters beschäftigt sich das Kulturmagazin mit dem
demnächst erscheinenden spektakulären Buchreport des
UNO-Sonderberichterstatters für Folter, Nils Melzer, zum Fall Julian
Assange und den Themen Menschenrechte und Pressefreiheit. Außerdem
geht es u. a. um die via Blockchain-Technologie NFT realisierte
Zertifizierung von digitalen Gütern und ihre Bedeutung für den
Kunstmarkt. Anschließend steht eine neue Ausgabe der Dokureihe
„Ikonen Österreichs“ zum Thema „Leib und Leber – Vom Essen und
Trinken der Österreicher“ (23.30 Uhr) auf dem Programm.
Eine unsolidarische Gesellschaft? Richard David Prechts neues Buch
„Von der Pflicht“
Die von der Corona-Pandemie ausgelösten gesellschaftlichen
Entwicklungen veranlassen den deutschen Philosophen Richard David
Precht in seinem neuen, vor Kurzem erschienenen Buch „Von der
Pflicht“ zu räsonieren. Während der weitaus größte Teil der Menschen
Empathie und Solidarität mit den Schwachen und besonders Gefährdeten
zeigt, entpflichtet sich eine Minderheit davon und rebelliert gegen
die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller. Was ist
eigentlich die Pflicht des Fürsorge- und Vorsorgestaates gegenüber
seiner Bevölkerung und was die Pflicht seiner Bürger/innen? Was
schulden wir dem Staat und was sind die Rechte der Anderen auf uns?
Precht geht dem neuzeitlichen Phänomen der Entsolidarisierung der
„Vorteilsgesellschaft“ auf die Spur und plädiert für zwei
Pflichtjahre im sozialen Dienst. Einmal vor Eintritt in und einmal
vor Ausscheiden aus dem Berufsleben. Sie sollen dem sozialen Frieden,
der Sinnstiftung, der Entlastung bei Sozialausgaben und dem
Verständnis der Generationen füreinander dienen. Über den Staat, die
Bürger/innen und deren Pflichten spricht der Philosoph live mit
Clarissa Stadler.
Held oder Verräter – Der Fall Julian Assange in neuem Licht
Seit einem Jahrzehnt polarisiert „Wikileaks“-Begründer Julian Assange
die Öffentlichkeit und beschäftigt die Justiz mehrerer Länder. Die
einen sehen in dem heute 49-jährigen Australier einen vehementen
Verfechter der Informationsfreiheit, die anderen einfach nur den
„gefährlichsten Mann der Welt“. Seit seiner Veröffentlichung von rund
700.000 geheimen US-Dokumenten, dem sogenannten „Afghan War Diary“,
und dem damit größten Leak der US-amerikanischen Militärgeschichte
mitsamt Beweisen für Kriegsverbrechen und Folter wollen ihn die USA
wegen Spionage anklagen. Ein britisches Gericht in London, wo Assange
jahrelang im Botschaftsasyl von Ecuador verbrachte bzw. nun in
Gewahrsam ist, untersagte seine Auslieferung mit der Begründung der
strikten US-Haftbedingungen und potenzieller Suizidgefahr aufgrund
einer diagnostizierten klinischen Depression.
Ist Julian Assange nun Aktivist und Agitator oder bedrohter
Journalist? Held oder Verräter? Für Nils Melzer, Schweizer
UNO-Sonderbeauftragter für Folter, ist der Fall Assange einer der
größten Justizskandale aller Zeiten. Melzer besuchte Assange im
Gefängnis und recherchierte akribisch die Fakten. Jetzt
veröffentlicht er darüber ein spektakuläres Buch, das die
Menschenrechte und Pressefreiheit in neuem Licht erscheinen lässt.
Pixel statt Pinsel – NFT, ein irrwitziger Hype am Kunstmarkt?
In den vergangenen Wochen erhitzten sich die Gemüter in der Kunst-
und Kulturwelt rund um „NFT“. Non-Fungible Token heißt das neue
Zauberwort und bedeutet nichts anders als digitales
Echtheitszertifikat. Es sorgt dafür, dass unter einer Vielzahl
identischer Kopien nur eine Datei als sozusagen signiertes Original
gelten kann. Bisheriger Höhepunkt des Booms war der Auktionsrekord
bei Christie’s im März. Um satte 69 Millionen US-Dollar wurde das
digitale Bild des Künstlers Beeple verkauft – eine Collage aus 5.000
kleinen Bildern, die der US-Amerikaner seit 2007 fast täglich auf die
Online-Plattform Tumblr geladen hatte und die einem Käufer aus Indien
diese astronomische Summe wert war. Ein Hype, auf den auch der
reichste Mann der Welt aufgesprungen ist: Tesla-Chef Elon Musk will
einen Technosong als NFT verkaufen. Auch Twitter-Chef Jack Dorsey hat
seinen ersten Tweet für rund drei Millionen US-Dollar versteigert. Ob
die via Blockchain-Technologie realisierte Zertifizierung von
digitalen Gütern „zur Spielwiese für Reiche“ wird oder aber einen
großen Demokratisierungsprozess einleitet, entscheidet sich jetzt.
Über Blase oder Boom und was diese Entwicklung für die Zukunft der
Kunstwelt bedeutet, spricht der „kulturMontag“ u. a. mit Beeple,
Stargalerist Thaddaeus Ropac sowie Expertinnen und Experten der neuen
Technologie.
Dokumentation „Ikonen Österreichs: Leib und Leber – Vom Essen und
Trinken der Österreicher“
Die ORF-Kulturdokureihe „Ikonen Österreichs“ macht Objekte lebendig,
die eine symbolische Bedeutung für die Geschichte des Landes haben.
Ob wichtige Kunstgegenstände oder unspektakuläre Dinge des Alltags:
Jedes Objekt erzählt Geschichten über sich und die Menschen, die es
nutz(t)en. In Sachen Essen und Trinken sind die Österreicher/innen
nicht unbedingt Asketen. Die Nation liebt alles, was paniert ist: Das
Schnitzerl sollte möglichst über den Tellerrand hängen, das
Schweinsbratl darf durchaus von der fetteren Sorte sein, und bei den
Mehlspeisen lohnt sich das Kalorienzählen erst gar nicht. Auch beim
Alkohol liegen Genuss und Missbrauch oft nahe beieinander – was in
dieser Folge der „Ikonen Österreichs“ an drei Beispielen dargestellt
wird, die alle als „typisch österreichisch“ zu bezeichnen sind – und
einiges über die (Alltags-)Geschichte dieses Landes erzählen können.
Regie führte Weina Zhao.
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