• 21.10.2017, 16:04:55
  • /
  • OTS0021

"Islamisierung": Kein Widerspruch zwischen Papst und Schönborn

Sprecher der Erzdiözese Wien, Prüller, kommentiert "profil"-Aussendung: "Was der Papst angeblich bei einer Privataudienz über die Islamisierung gesagt hat, deckt sich eins zu eins mit der Auffassung Kardinal Schönborns"

Utl.: Sprecher der Erzdiözese Wien, Prüller, kommentiert
"profil"-Aussendung: "Was der Papst angeblich bei einer
Privataudienz über die Islamisierung gesagt hat, deckt sich
eins zu eins mit der Auffassung Kardinal Schönborns" =

Wien (KAP) - Beim Thema "Islamisierung" gibt es keinen Widerspruch
zwischen Papst Franziskus und Kardinal Christoph Schönborn: Darauf
hat der Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, am Samstag
hingewiesen. Anlass der Wortmeldung war eine Aussendung des
Nachrichtenmagazins "profil", das in seiner kommenden Ausgabe
(Montag) Papst Franziskus mit den Worten zitiert: "Ich habe zur
Islamisierung einen anderen Zugang als Ihr Kardinal". Dies habe der
Papst laut "profil" unlängst gegenüber einer "kleinen Gruppe von
Katholiken aus Österreich" gesagt. "Mir scheint da eher ein
Missverständnis vorzuliegen. Das, was der Papst da angeblich bei
einer Privataudienz über die Islamisierung gesagt hat, deckt sich
eins zu eins mit der Auffassung Kardinal Schönborns", kommentierte
Schönborn-Sprecher Prüller.

Laut "profil" habe der Papst geäußert, er halte "nichts von falsch
verstandener Toleranz", seine größte Sorge sei jedoch nicht die
Ausbreitung des Islam selbst, sondern die "indifferente Haltung" der
Katholiken zu ihrem eigenen Glauben. "Das hätte auch Kardinal
Schönborn so sagen können", so der trockene Kommentar Prüllers dazu.
Entweder habe man dem Papst im Gespräch also ein verzerrtes Bild der
Haltung der österreichischen Bischöfe gegeben oder der Papst ist grob
missverstanden worden, mutmaßte Prüller weiter: "Nachdem sich in der
Realität die inhaltlichen Positionen von Papst und Kardinal decken,
regt uns das alles nicht sehr auf".

Prüller verwies in diesem Zusammenhang auf den missionarischen Geist,
der dem Kardinal ein vorrangiges Anliegen sei. In Interviews vor
einem Jahr hat Kardinal Schönborn unter anderem gesagt: "Europas
christliches Erbe ist in Gefahr, weil wir Europäer es verschleudert
haben. Mit dem Islam oder gar den Flüchtlingen hat das nichts zu tun.
Es ist klar, dass viele Islamisten gerne unsere Schwäche ausnützen
würden, aber sie sind für unsere Schwäche nicht verantwortlich. Das
sind wir Europäer selber. ... Die Chance auf eine christliche
Erneuerung Europas liegt bei uns: wenn wir uns auf Christus besinnen,
sein Evangelium verbreiten und mit unseren Mitmenschen, auch den
Fremden, so umgehen, wie er es uns ans Herz legt - in Liebe und
Verantwortung." Und: "Wir brauchen in Europa kein Aufrüsten gegen
andere Religionen, sondern wir brauchen wieder ein lebendiges
Christentum."

((ende)) HKL
Copyright 2017, Kathpress (www.kathpress.at). Alle Rechte vorbehalten

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KAT

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel