- 22.09.2017, 12:46:56
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Bundesminister Drozda ehrt Psychoanalytiker August Ruhs
Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
Utl.: Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft
und Kunst =
Wien (OTS) - "August Ruhs hat sich in seinem Wirken als Psychiater
und Neurologe, als Psychoanalytiker, als Lehrender und Publizist
große Verdienste erworben. Es zeichnet ihn dabei besonders aus, dass
er nie eine rein medizinisch-naturwissenschaftliche Sichtweise
einnimmt, sondern immer auch eine Verzahnung zur therapeutischen,
kulturtheoretischen und gesellschaftskritischen Dimension der
Psychoanalyse herstellt", sagte Kunst- und Kulturminister Thomas
Drozda heute, Freitag, bei der feierlichen Überreichung des
Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an
Universitätsprofessor August Ruhs im Kongresssaal des
Bundeskanzleramts.
Das Wirken des Geehrten sei vielschichtig und reiche von seinen
therapeutischen Erfolgen bis hin zu zahlreichen Büchern und
Publikationen, die nicht nur aus den Bereichen der theoretischen und
angewandten Psychoanalyse stammen, sondern auch Kunst- und
Filmanalysen sowie kulturtheoretische Konzeptionen beinhalten würden.
So sei August Ruhs auch aus gutem Grund Kuratoriumsmitglied des
Museums für angewandte Kunst, so Drozda. Die Republik Österreich
danke ihm mit der heutigen Ehrung für die Aufrechterhaltung einer
Tradition: "Wien war ja nicht nur Wiege der Psychoanalyse nach Freud,
sondern auch der Existenzanalyse nach Frankl und der
Individualpsychologie nach Adler. Professor Ruhs steht in der
Nachfolge von Freud und Lacan, er hat vielen Menschen in ihrem Leid
geholfen und wir danken ihm für all seine wertvollen Beiträge", so
der Bundesminister.
Univ.-Prof. Dr. August Ruhs, geboren 1946, studierte in seiner
Geburtsstadt Graz Medizin und Psychologie. Es folgten weitere
Ausbildungen für Psychiatrie und Neurologie, Psychoanalyse,
Psychodrama und Gruppenpsychoanalyse. In Deutschland erwarb er die
Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" der Deutschen Ärztekammer und das
Diplom "Psychodrama-Lehrtherapeut" des Moreno-Instituts. Zurück in
Österreich war er ab 1979 im psychotherapeutischen Ambulatorium der
Wiener Gebietskrankenkasse tätig und eröffnete im Jahr 1980 eine
psychoanalytisch-psychotherapeutische Privatpraxis. 1983 trat er in
die Wiener Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie
ein. August Ruhs leitete 1984 bis 1986 die Fachsektion Psychodrama im
Österreichischen Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik
(ÖAGG), wurde 1990 Lehranalytiker des Wiener Arbeitskreises für
Psychoanalyse und leitete von 1991 bis 1993 die Fachsektion
Gruppenpsychoanalyse im ÖAGG.
Ruhs ist Mitbegründer der Neuen Wiener Gruppe/Lacan-Schule,
Gründungsmitglied der internationalen Assoziation für die Freudsche
Psychoanalyse (AFP) und Mitbegründer der
Tiefenpsychologisch/Psychoanalytischen Dachgesellschaft. Von 1999 bis
2003 und erneut seit 2013 fungiert er als Vorstandsmitglied der
Wiener Sigmund-Freud-Gesellschaft. An der Wiener Psychoanalytischen
Akademie hat er Lehrgänge für "Strukturale Psychoanalyse (Lacan u.
a.)" sowie die Veranstaltungsreihe "Psynema – Psychoanalyse, Film,
Kino" in Kooperation mit "Synema – Gesellschaft für Film und Medien"
eingerichtet. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Publikationen und
seit 1992 Mitherausgeber der Zeitschrift "texte. psychoanalyse.
ästhetik. Kulturkritik".
Bilder zu dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des
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