• 05.04.2017, 11:05:03
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  • OTS0069

SOS-Kinderdorf: Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie wird ausgebaut

Erweiterung und Modernisierung von Behandlungs- und Therapieräumen sowie Aufstockung des Fachpersonals zum 10-jährigen Jubiläum

Utl.: Erweiterung und Modernisierung von Behandlungs- und
Therapieräumen sowie Aufstockung des Fachpersonals zum
10-jährigen Jubiläum =

Wien (OTS) - Zehn Jahre nach dem Start des SOS-Kinderdorf
Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wien-Floridsdorf,
dem ersten Angebot dieser Art in Österreich, wird dieses räumlich
erweitert und modernisiert. Gleichzeitig wird das ärztliche und
therapeutische Team vergrößert. „In Zukunft werden wir dadurch noch
mehr junge Patientinnen und Patienten innerhalb und außerhalb des
SOS-Kinderdorfs versorgen können“, so Clemens Klingan SOS-Kinderdorf
Geschäftsleiter. *****

Bereits im Jahr 2016 wurde das ärztliche Team von zwei auf drei
Facharztstellen erweitert. 2017 wird das therapeutische Team von
derzeit neun PsychologInnen und PsychotherapeutInnen, zwei
ErgotherapeutInnen sowie zwei Heilstättenlehrerinnen um zwei
zusätzliche Stellen vergrößert. Im Sommer 2017 beginnt der räumliche
Umbau im FamilienRAThaus im SOS-Kinderdorf, sodass im Herbst 2017
schließlich alle neuen Behandlungs- und Therapieräume zur Verfügung
stehen werden.

Zurzeit werden im Ambulatorium pro Jahr über 550 Patientinnen und
Patienten in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie, klinische
Psychologie, Psychotherapie sowie Ergotherapie behandelt. Rund ein
Drittel davon sind Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen von
SOS-Kinderdorf leben. Zwei Drittel sind Kinder mit psychischen oder
entwicklungsbezogenen Problemen ab dem ersten Lebensjahr bis ins
junge Erwachsenenalter in erster Linie aus dem 21. und 22. Wiener
Gemeindebezirk.

„Wir sind froh, gemeinsam mit unserer Partnerin der Wiener
Gebietskrankenkasse das Angebot in unserem Ambulatorium ausbauen zu
können, denn der Bedarf an kinderpsychiatrischer und therapeutischer
Versorgung ist in Wien nach wie vor sehr groß“, so Klingan.

Nachbarschaftshilfe und Prävention

Das Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist seit Beginn
ein zentraler Bestandteil des urbanen SOS-Kinderdorfs in Wien. „Vor
zehn Jahren haben wir in Jedlesee im Bezirk Floridsdorf unser urbanes
SOS-Kinderdorf mit mehreren SOS-Kinderdorf-Familien und Wohngruppen
integriert in eine neue große Wohnhausanlage, also in die
Nachbarschaft, gestartet“, erklärt Klingan. „Vom ersten Tag an war
klar, dass wir auch für die Familien in der Nachbarschaft in
schwierigen Lebenslagen da sein möchten, das heißt Hilfe und
Unterstützung bieten, noch bevor Familien auseinanderbrechen.“ Mit
dem Ambulatorium biete man vor allem Familien aus einem sozial
benachteiligten Umfeld einen niederschwelligen und kostenlosen Zugang
zu kinderpsychiatrischer und therapeutischer Versorgung.

Mit einem eigenen kinderpsychiatrischen Angebot konnte man außerdem
von Beginn an den Bedürfnissen der im SOS-Kinderdorf
fremduntergebrachten Kinder und Jugendlichen bestmöglich entsprechen.
„Viele Kinder und Jugendliche, die zu uns kommen, sind durch
Beziehungsabbrüche, Vernachlässigung oder Gewalterfahrungen belastet
und benötigen daher oft zusätzlich zur pädagogischen Betreuung auch
psychiatrische und therapeutische Hilfe“, schildert Klingan die
Situation. „Da die Versorgung in diesem Bereich vor zehn Jahren, als
SOS-Kinderdorf nach Wien gekommen ist, kaum vorhanden war, haben wir
mit dem Ambulatorium unsere eigene Versorgung geschaffen.“

Zu wenige Therapieplätze

Auch heute seien die durch Krankenkassen vollfinanzierten
Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie
sowie Psycho- und Ergotherapie in Wien unterdimensioniert. Mit drei
Ambulatorien für Kinder- und Jugendpsychiatrie steht der Wiener
Bevölkerung nicht die im Österreichischen Strukturplan Gesundheit
empfohlene Anzahl von einem Ambulatorium pro 250.000 Einwohner zur
Verfügung.

„Diese Situation führt dazu, dass gerade Kinder aus sozial
benachteiligten Familien nicht die Therapiemaßnahmen erhalten, die
für eine positive Entwicklung notwendig sind“, so Klingan. „Daher ist
ein Ausbau unseres Ambulatoriums ein wichtiger Schritt.“ Für eine
Verbesserung der Situation sei die Schaffung weiterer Ambulatorien
erforderlich. „Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht gesund
aufzuwachsen, dazu zählt auch die Inanspruchnahme von medizinischer
Hilfe sowie der Zugang zu allen dafür notwendigen Einrichtungen“, so
Klingan abschließend.

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