• 24.03.2017, 11:14:41
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  • OTS0085

Zucker bleibt wichtiger Energielieferant im Rahmen einer gesunden Ernährung

Koßdorff: Der ORF ließ ausgewogene Berichterstattung in seinem Themenschwerpunkt leider schmerzlich vermissen

Utl.: Koßdorff: Der ORF ließ ausgewogene Berichterstattung in seinem
Themenschwerpunkt leider schmerzlich vermissen =

Wien (OTS) - Fundierte Informationen über Lebensmittel sind wichtig,
damit die Konsumentinnen und Konsumenten mehr über Qualität,
Sicherheit und den Genuss von Lebensmitteln erfahren. Eine fundierte
Berichterstattung ließ der ORF-Schwerpunkt "Zucker – das süße Gift"
aber auf ganzer Linie vermissen. Schon der Titel widersprach der
journalistischen Grundtugend eines ausgewogenen Themensettings. "Das
ist für einen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender leider
unverständlich," resümiert Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin
des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie. Koßdorff stellt klar:
"Zucker per se ist weder Droge noch Auslöser von Erkrankungen noch
wird er in Lebensmitteln in Täuschungsabsicht ‚versteckt‘ – wahr ist
vielmehr: Zucker ist ein essentieller Energielieferant für unseren
Körper und auf den Etiketten genau ausgewiesen. Für ein gesundes
Leben kommt es freilich auf einen gesunden Lebensstil insgesamt an.
Dazu zählen auch eine maßvolle und ausgewogene Ernährungsweise und
ausreichend Bewegung."

Was Konsumentinnen und Konsumenten über Zucker wissen sollten
– ein Faktencheck:

• Zucker ist ein wichtiger Energielieferant: Zucker gehört zur Gruppe
der Kohlenhydrate und kommt in vielen Lebensmitteln natürlich vor,
etwa in Obst und Gemüse. Bei der Herstellung von Lebensmitteln wird
Zucker seit jeher für den Geschmack oder aus technischen Gründen
eingesetzt. Zucker liefert - wie alle anderen Kohlenhydrate, Fette
oder Eiweiße - die lebensnotwendige Energie für unseren Körper.

• Zucker per se macht weder dick noch zuckerkrank: Übergewicht und
Stoffwechselerkrankungen sind in der modernen Gesellschaft häufig.
Daran ist aber freilich nie ein einzelnes Lebensmittel oder ein
einzelner Bestandteil der Ernährung „schuld“, sondern vielmehr ein
Mix aus ungesunder Ernährungsweise, Stress, genetischer Disposition,
Schlafmangel und vor allem mangelnder Bewegung. Die volkstümliche
Bezeichnung „Zuckerkrankheit“ leitet sich von einem Hauptsymptom ab:
Es wird zu viel Zucker (Glukose) im Blut und Urin nachgewiesen. Dem
Zucker per se für Diabetes die Schuld zu geben, ist fachlich
unrichtig. Laut International Diabetes Federation sind die
Risikofaktoren für Diabetes mellitus Typ 2 neben Übergewicht vor
allem Bewegungsmangel und soziale, psychologische, genetische und
kognitive Faktoren.

• Worauf es wirklich ankommt, ist die Kalorienbilanz: Übergewicht ist
insbesondere die Folge eines Ungleichgewichts von Kalorienaufnahme
und Kalorienverbrauch. Ganz einfach gesagt: Wird dem Körper mehr
Energie zugeführt als dieser verbraucht, entsteht Übergewicht. Zucker
trägt zur Kalorienaufnahme ebenso bei wie der Verzehr anderer
Kohlenhydrate, Fette oder Eiweiße. Die Konzentration auf einen
einzelnen Nährstoff ist daher falsch. Wichtig für ein gesundes Leben
sind nicht nur die Ernährungsgewohnheiten, sondern vor allem
ausreichend Bewegung und ein aktiver Lebensstil insgesamt.

• Tatsache ist: Der Zuckerverzehr nimmt seit Jahren kontinuierlich
ab. Laut Statistik Austria ist der jährliche Zuckerverbrauch pro Kopf
seit 1994 von 41 kg auf rund 34 kg zurückgegangen. Die Zuckeraufnahme
liegt laut Österreichischem Ernährungsbericht 2012 bei 50 g pro Kopf
und Tag. Das entspricht 10 Energieprozent und damit auch der gültigen
WHO-Empfehlung (Empfehlung: 50 g, bedingte Empfehlung: 25 g). Der
Ernährungsbericht zeigt auch, dass die tägliche Energieaufnahme seit
zwanzig Jahren unverändert bei rund 2.000 Kalorien liegt. Während die
tägliche Kalorienzufuhr in den vergangenen Jahrzehnten nahezu gleich
blieb, bewegen sich die Menschen immer weniger. Bei Adipositas
spielen aber gerade die gesamte Energieaufnahme versus
Energieverbrauch eine entscheidende Rolle.

• Süßer Geschmack macht nicht süchtig: Dass Menschen eine
grundsätzliche Präferenz für einen süßen Geschmack haben, ist
genetisch bedingt und hat das Überleben der Menschheit gesichert.
Eine „Zuckersucht“ gibt es jedoch nicht. Zucker macht auch nicht
abhängig. Für Suchtmittel als solche gibt es klare internationale
Kriterien (ICD-10 Systematik - International Statistical
Classification of Diseases and Related Health Problems): Anders als
bei Opiaten, Kokain oder Tranquilizern ist Zucker demnach eindeutig
keine Substanz mit Suchtpotenzial. Die Behauptung, Zucker sei eine
„Droge“ oder mache abhängig, ist daher schlichtweg falsch.

• Gegen das Märchen vom "versteckten Zucker": Das Etikett informiert
klar über alle Nährstoffe. Zucker ist auf der Verpackung ausgewiesen.
Seit den 1970er Jahren geben die Hersteller auf der Verpackung an,
wie viel an Fett oder Zucker in den Produkten enthalten ist. Wird
Zucker bei der Herstellung eines Lebensmittels verwendet, ist er in
der Zutatenliste angegeben. Dort ist er als "Zucker" oder mit seinem
spezifischen Namen je nach Art des Zuckers (zB Fruktose für
Fruchtzucker) deklariert. Darüber hinaus informiert die sogenannte
Nährwerttabelle über die Menge an Kohlenhydraten und davon die
Gesamtmenge an natürlich vorhandenem und beigefügtem Zucker. Dieser
Wert umfasst alle Arten von Zucker, die in Lebensmitteln vorhanden
sind, also neben der Saccharose etwa auch Traubenzucker (Glukose),
Fruchtzucker (Fruktose), Malzzucker (Maltose) oder Milchzucker
(Laktose).

• Die Bekämpfung von Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes ist
eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft
nimmt ihre Verantwortung in diesem Kontext sehr ernst und stellt
insbesondere umfassende Informationen über Inhaltsstoffe und
Eigenschaften von Lebensmitteln sowie ein breites Produktangebot zur
Verfügung.

Die Verbraucher können aus verschiedensten Rezepturen – von
traditionell über Light bis zu "Free from" – in unterschiedlichen
Packungsgrößen und Zubereitungsformen auswählen. Denn die
österreichischen Lebensmittelhersteller bieten seit Jahren ein
breites Spektrum an Lebensmitteln ausgezeichneter Qualität, mit hoher
Sicherheit und bestem Geschmack an. "Fundiertes Wissen über
Lebensmittel und Lebensstile statt ‚Alarmismus‘ ist wichtig, wenn es
ums Essen und Trinken geht. Die Unternehmen werden weiterhin
sorgfältige Arbeit leisten und den höchsten Ansprüchen an Qualität
und Sicherheit gerecht werden," führt Koßdorff weiter aus.

Seriöse und umfassende Informationen über Kohlenhydrate und Zucker
sind reichlich vorhanden und im Internet frei verfügbar, ua:
http://www.oege.at/ oder http://www.dge.de/
http://www.forum-ernaehrung.at/

Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich

Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen Österreichs.
Sie sichert im Interesse der Konsumenten tagtäglich die Versorgung
mit sicheren, qualitativen und leistbaren Lebensmitteln. Die rund 200
Unternehmen mit ihren 26.000 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr
2016 ein Produktionsvolumen von 8,1 Mrd. €. Über 60 % davon werden in
180 Länder rund um den Globus exportiert. Der Fachverband unterstützt
seine Mitglieder durch Information, Beratung und internationale
Vernetzung.

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