- 21.03.2017, 07:00:01
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Greenpeace findet Bienenkiller in vier von fünf Erdäpfel-Feldern
Appell an Minister Rupprechter: Aus Fehlern von Vorgänger Berlakovich lernen
Utl.: Appell an Minister Rupprechter: Aus Fehlern von Vorgänger
 Berlakovich lernen =
Wien (OTS) - Bienen, Hummeln und andere Bestäuber sind in Österreich
 nach wie vor bedroht. Das zeigen aktuelle Testergebnisse von
 Greenpeace. Zum Anbau von Nahrungsmitteln werden in Österreich immer
 noch Neonicotinoide eingesetzt. Diese Wirkstoffe sind nachweislich
 sehr gefährlich für die wichtigen Blütenbesucher. Greenpeace hat in
 den zwei österreichischen Hauptanbaugebieten für Erdäpfel – im
 Marchfeld und in der Nähe von Hollabrunn - insgesamt sechs Erdproben
 genommen. Fünf der Proben kamen von herkömmlichen Feldern, eine
 stammte von einem Bio-Acker. Das Umweltbundesamt hat diese auf
 Pestizide untersucht. Das Ergebnis: In fast allen Feldern, auf denen
 Erdäpfel nach konventionellen Methoden angebaut werden, wurden
 „Bienenkiller“ gefunden. Schon diese Woche wird in Brüssel über das
 weitere Vorgehen in Sachen Neonicotinoide verhandelt. Eine
 Entscheidung könnte bereits in den nächsten Wochen fallen. Greenpeace
 fordert Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter auf,
 aus den Fehlern seines Vorgängers Berlakovich zu lernen und deutlich
 für ein vollständiges Verbot dieser Wirkstoffe einzutreten.
"Wer im Geschäft oder am Markt herkömmlich produzierte Erdäpfel
 kauft, muss damit rechnen, dass der Anbau Wildbienen und Hummeln
 geschadet hat. Solange diese gefährlichen Pestizide weiter eingesetzt
 werden, sind die wichtigen Bestäuber bedroht", sagt Sebastian
 Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.
 Auf allen sechs beprobten Feldern waren in der Vorsaison Erdäpfel
 angebaut worden. Die Probennahme erfolgte im Februar und damit viele
 Monate nach dem Anbau. Während die Probe von dem biologischen Feld
 frei von chemisch-synthetischen Pestiziden war, wurde in drei der
 fünf konventionellen Felder das für Bienen und Hummeln extrem giftige
 Neonicotinoid Imidacloprid gefunden. Eine weitere Probe war mit dem
 „Bienenkiller“ Chlorpyrifos belastet. „Die Ergebnisse zeigen leider
 klar: Neonicotinoide werden in Österreich in der konventionellen
 Landwirtschaft aller Risiken zum Trotz weiterhin eingesetzt“, so
 Theissing-Matei.
Schon diese Woche diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der
 Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedsstaaten über das weitere
 Vorgehen in Sachen Neonicotinoide. Demnächst könnte die entscheidende
 Abstimmung stattfinden. 2013 hatte es Österreich unter dem damaligen
 Minister Nikolaus Berlakovich verabsäumt, für den Bienenschutz
 einzutreten. „Landwirtschafts- und Umweltminister Rupprechter sollte
 aus den Fehlern seines Vorgängers lernen. Die Menschen in Österreich
 wünschen sich von Minister Rupprechter ein klares Bekenntnis zum
 Schutz der Bienen“, sagt Theissing-Matei und betont: „Österreich muss
 sich diesmal deutlich für ein vollständiges und EU-weites Verbot
 dieser Pestizide einsetzen.“
Das Fact Sheet zu den Testergebnissen finden Sie hier:
 http://bit.ly/2nelMmQ
Bildmaterial der Probenahmen finden Sie hier: http://bit.ly/2nCGOwB
 Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
 kostenlos zur Verfügung (© Greenpeace / Anna Regelsberger).
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