• 10.03.2017, 09:00:01
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  • OTS0013

FPÖ-Abgeordneter interveniert: Vortrag in Schule abgebrochen

Linz (OTS) - Am 8. März musste ein Vortrag im BORG Linz zum Thema
„extremistische Herausforderungen in Österreich" von Thomas
Rammerstorfer, einem renommierten Rechtsextremismus-Experten und
Buchautor, abrupt beendet werden. Ein Schüler informierte, ohne sich
vor dem Vortragenden sein Missfallen anmerken zu lassen, seinen
Vater, der im Nationalrat für die FPÖ sitzt, darüber, dass
Rammerstorfer linke Ideologien verbreiten würde und gegen die FPÖ und
Burschenschaften, in denen Vater und Sohn Mitglied sind, hetze. Der
Vater setzte sich daraufhin mit dem Landesschulratspräsidenten in
Verbindung der den Direktor kontaktierte, welcher daraufhin den
Vortrag zum Schutz der Lehrkräfte abbrechen ließ, da diesen vom Vater
gedroht wurde.

Jugendorganisationen orten Skandal

"Der eigentliche Skandal des Vorfalls liegt darin, dass ein Politiker
von außen in die Bildungsinhalte einer Schule einzugreifen versucht
und damit auch noch Erfolg hat!", protestiert Susann Scheftner
Schülerin des BORG und politische Sekretärin der Aktion Kritischer
Schüler_innen Linz, gegen die Unterbindung des Vortrags.

"Geht es nach der FPÖ, sollen kritische Lehrinhalte wohl gänzlich aus
der Schule verbannt werden. Das hat den fahlen Beigeschmack von
Zensur", ergänzt Marie Jaeger von der Kommunistischen Jugend
Oberösterreich. "Sobald der FPÖ etwas nicht passt, verbietet sie
scheinbar andere Meinungen! Das ist antidemokratisch!", so Hannah
Raab-Wenzel, Sprecherin der Jungen Grünen Linz.

Von Schülerinnen und Schülern, die an dem Vortrag teilnahmen, wurde
starker Protest am Rauswurf geübt, diese Kritik wurde auch im
anschließenden Unterricht kundgetan. Auch die Aktion kritischer
Schüler_innen Linz und Oberösterreich, die Sozialistische Jugend Linz
und Oberösterreich, die Jungen Grünen Linz und die Kommunistische
Jugend Oberösterreich sind über die Ausladung des Vortragenden mehr
als empört und fordern die Schulleitung um Aufklärung auf. Ein
direkter Eingriff dieser Art kann als Machtmissbrauch und Eingriff in
die Schule als unabhängige Bildungsinstitution gesehen werden und ist
nicht im Interesse der SchülerInnenschaft sondern im individuellen
Interesse des Nationalrates.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SJO

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