• 28.02.2017, 10:05:19
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  • OTS0061

WissenschaftlerInnen zeigen klebstoffproduzierende Tiere und Pflanzen: Anwendung in Medizin, Wundheilung und Kosmetik

Konferenz über Bioklebstoffe am 6. und 7. März im Naturhistorischen Museum: Publikumsevent am ersten Tag mit Salamandern, Schnecken oder "Gecko-Tape"

Utl.: Konferenz über Bioklebstoffe am 6. und 7. März im
Naturhistorischen Museum: Publikumsevent am ersten Tag mit
Salamandern, Schnecken oder "Gecko-Tape" =

Wien (OTS) - Am 6. und 7. März 2017 veranstaltet das neu gegründete
Europäische Netzwerk für Bioadhäsion (ENBA) sein erstes "Expertise
Meeting" zum Thema Bioklebstoffe im Naturhistorischen Museum in Wien.
Organisiert wird die Konferenz von zwei Wiener Vertretern des
Netzwerks, Janek von Byern vom Ludwig Boltzmann Institut für
Experimentelle und Klinische Traumatologie und Norbert Cyran von der
Core Facility Cell Imaging and Ultrastructure an der Universität
Wien.

Hundert WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen und VertreterInnen der
Industrie werden sich mit der Vielfalt der biologischen Klebstoffe
und deren Funktionsweise auseinandersetzen. Und sie werden
diskutieren, wie teilweise giftige Klebstoffprodukte, die in der
Medizin und Kosmetik verwendet werden, durch natürliche und ungiftige
biologische Produkte ersetzt werden können.

Die beiden Zoologen Janek von Byern und Norbert Cyran beschäftigen
sich seit mehr als zehn Jahren mit Klebstoffforschung und untersuchen
derzeit die Klebstoffsekrete von nordamerikanischen Salamandern,
neuseeländischen Insekten, die in Höhlen leben, thailändischen
Zwergsepien aus den Mangrovenflüssen und der heimischen
Weinbergschnecke. "Jeder Klebstoff ist in seiner Zusammensetzung und
Verwendung einzigartig", sagt Cyran. "Wir brauchen ein breites
methodisches und akademisches Netzwerk, um unsere Klebstoffe
umfassend zu charakterisieren und von der Grundlagenforschung hin zur
Anwendung zu kommen."

"Wir haben für unsere erste Konferenz bewusst das Naturhistorische
Museum ausgewählt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich von
den Exponaten in den Ausstellungshallen des Museums inspirieren
lassen, und vielleicht entdecken wir so ganz neue Haftsysteme", so
von Byern.

Publikumsevent: klebstoffproduzierende Fliegen, Salamander oder
Orchideen

Am Montag, 6. März findet im Museumsfoyer ein Publikumsevent statt
(9:30-15:00 Uhr), bei dem die WissenschaftlerInnen Beispiele aus der
Natur zeigen: Fliegen, Salamander und Schnecken, Orchideen und
fleischfressende Pflanzen, sie alle produzieren Klebstoff.

Neben den biologischen Aspekten führen die WissenschaftlerInnen auch
medizinische, technische und kosmetische Anwendungen vor, etwa
"Gecko-Tape" oder selbstheilende Gele, und erklären die Gefahr
kommerzieller Klebstoffprodukte in der Medizin, Kosmetik und im
Haushalt. In Diskussion mit den BesucherInnen möchten die
Klebstoff-ForscherInnen das Bewusstsein für bio-inspirierte
Klebstoffe schaffen und ihre Vorteile im Vergleich zu industriellen
chemischen Klebstoffen aufzeigen. Der Eintritt für Kinder und
Jugendliche unter 19 Jahres sowie für die Presse ist frei (Eintritt
für Erwachsene: Kauf einer Eintrittskarte).

Biogewebekleber Fibrin: Wiener Erfolgsgeschichte seit 1970

Im Fachbereich Bioadhäsion gibt es eine lange Wiener
Erfolgsgeschichte: Das körpereigene Gewebeklebemolekül Fibrin,
gewonnen aus menschlichem Blutplasma, spielt eine zentrale Rolle beim
menschlichen Wundverschluss. "Der weltweit angewandte biologische
Klebstoff Fibrin wurde in den 1970er Jahren in Wien erfunden und ist
bis heute der einzige medizinische Klebstoff, der wirklich biologisch
ist. Fibrin hat im Vergleich zu einer Vielzahl anderer medizinischer
Produkte auf chemischer Basis keine Nebenwirkungen und wird zu
hundert Prozent biologisch abgebaut", erklärt Heinz Redl, der das
Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische
Traumatologie leitet, wo man seit über 40 Jahren diesen Klebstoff
erforscht und verbessert.

"Es bleibt zu hoffen, dass die Wiener Klebstoffforschung weiter an
diesem Thema picken bleibt und Fibrin nicht das letzte Kapitel
unserer Erfolgsgeschichte bleibt", so Redl.

Konferenz: European Network of Bioadhesion Expertise Meeting

Das erste European Network of Bioadhesion Expertise Meeting findet am
6. und am 7. März 2017 im Naturhistorischen Museum in Wien statt,
jeweils von 9:00-17:00 Uhr.

Kooperationspartner für die Konferenz sind das Ludwig Boltzmann
Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie, die
Universität Wien, der Wiener Schneckenzüchter Andreas Gugumuck und
das Unternehmen Trauma Care Consult. Das Europäische Netzwerk für
Bioadhäsion wird über COST (Projekt CA15216) finanziert.

Bildmaterial: www.lbg.ac.at/de/themen/KonferenzKlebstoffforschung

Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft schafft die Rahmenbedingungen,
damit gezielt neue Forschungsthemen in Österreich angestoßen werden.
Die LBG gibt Freiraum zum Querdenken und behandelt gesellschafts- und
zukunftsrelevante Forschungsfragen. In 18 Instituten und Clustern
befassen sich 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Themen aus den
Health Sciences und den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
www.lbg.ac.at

Konferenz über Bioklebstoffe: Publikumsevent mit Salamandern,
Schnecken, "Gecko-Tape"

 Am 6. und 7. März findet im Naturhistorischen Museum in Wien eine
 Konferenz über Bioklebstoffe statt. Beim Publikumsevent am ersten
 Tag (Montag) werden Salamander, Schnecken oder "Gecko-Tape" aber
 auch Medizinkleber gezeigt.

 Datum:   6.3.2017, 09:30 - 15:00 Uhr
 Ort:     Naturhistorisches Museum (NHM) Museumsfoyer
          Burgring 7, 1010 Wien
 Url:     http://www.lbg.ac.at/de/themen/KonferenzKlebstoffforschung

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