• 23.02.2017, 10:33:17
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  • OTS0078

Abtreibungsschiff mit österreichischer Beteiligung kreuzt vor Guatemala

Trotz Verbot am Festland: Legale Schwangerschaftsabbrüche in internationalen Gewässern. An Bord Gynäkologe Fiala und Initiatorin Gomperts.

Utl.: Trotz Verbot am Festland: Legale Schwangerschaftsabbrüche in
internationalen Gewässern. An Bord Gynäkologe Fiala und
Initiatorin Gomperts. =

San José/Guatemala, Wien (OTS) - Seit Jahren segelt es immer wieder
in Länder, die Frauen eine Abtreibung verbieten, stets im Blickpunkt
der Öffentlichkeit, um das Frauenrecht auf selbstbestimmten
Schwangerschaftsabbruch ins Bewusstsein zu bringen: Das
Abtreibungsschiff ist nun auf Einladung mehrerer lokaler
Frauenrechtsvereinigungen* in Lateinamerika/Guatemala, um Frauen dort
einen Schwangerschaftsabbruch in internationalen Gewässern zu
ermöglichen. Gemeinsam mit der bekannten holländischen Ärztin und
Abtreibungsaktivistin Rebecca Gomperts ist diesmal auch der
österreichische Gynäkologe DDr. Christian Fiala mit an Bord. Er
leitet das Gynmed Ambulatorium in Wien und Salzburg, seine
Reiseschilderungen kann man bald live auf Facebook miterleben.
www.facebook.com/egynmed

Christlicher Fundamentalismus

“Ich unterstütze diese wichtige aber nicht ganz ungefährliche Aktion,
weil in Südamerika Frauen mit einer ungewollten Schwangerschaft immer
noch nach den Gesetzen der ehemaligen Europäischen Kolonialmächte
gerichtet werden. Während in den meisten westlichen Ländern eine
demokratische Selbstbestimmung die katholische Bevormundung mit
großem Aufwand auf ein zivilisiertes Maß zurückgedrängt werden
konnte, bringt dieses überholte und menschenverachtende Weltbild dort
immer noch viele Frauen in Lebensgefahr, weil sie zu illegalen und
damit gefährlichen Schwangerschaftsabbrüchen gezwungen werden, so wie
früher auch bei uns”, sagt Fiala.

Gesetze der ehemaligen Kolonialmächte

In Guatemala sind Schwangerschaftsabbrüche verboten, so wie dies
früher in Europa der Fall war und heute noch in fast allen ehemals
kolonialisierten Ländern des Südens der Fall ist. Doch ungewollte
Schwangerschaften lassen sich nicht durch ein Verbot der Abtreibung
lösen: Jedes Jahr werden geschätzte 21 Millionen illegale und
medizinisch gefährliche Schwangerschaftsabbrüche mit teils schweren
Folgen für die Gesundheit und das Überleben von Frauen durchgeführt.
Deshalb ist es das Ziel der spektakulären Protest-Aktion:
- die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs auch in Guatemala,
so wie dies in Europa bereits vor 50 Jahren gemacht wurde,als
Menschenrecht zu etablieren
- In den Schulen Aufklärung in den Unterricht einführen
- Zugang zu Verhütungsmitteln für die Bevölkerung schaffen
- Zugang zu Abtreibung nach medizinischen Standards ermöglichen

Ein Schiff erregt Aufsehen

Mit dem Schiff fahren Frauen 12 Meilen vor die Küste in
internationale Gewässer und nehmen dort legal die Abtreibungspille.
Diese medikamentöse Methode hat sich weltweit als medizinischer
Standard etabliert, weil sie sehr sicher und wirksam ist. Das Schiff
wird sich eine Woche in Guatemala aufhalten. Organisiert wird die
Initiative von der Ärztin Rebecca Gomperts, die Frauen nach
europäischen Standards berät und behandelt. Die Holländerin, die mit
dem Abtreibungsschiff globale Bekanntheit erlangte, segelt seit
Jahren in Länder in denen die Abtreibung verboten ist. Seit 2001 war
das Schiff in Irland, Polen, Portugal, Spanien und Marokko und
erregte stets großes mediales Aufsehen, und erhielt großen Zuspruch
der Bevölkerung.

Women on Waves

Ist eine niederländische non-profit-Organisation, die für das Recht
auf Schwangerschaftsabbrüche kämpft. Sie wurde 1999 von Rebecca
Gomperts gegründet. Die Organisation verfolgt das Ziel, Frauen in
jenen Ländern zu helfen, in denen ihnen ein legaler und damit
sicherer Abbruch verwehrt wird.
Die Hilfe wird auf einem Schiff angeboten, das mit Frauen, die einen
Schwangerschaftsabbruch wünschen, in internationale Gewässer fährt,
um die Behandlung dort legal durchzuführen.

Über Rebecca Gomperts

Die in Paramaribo, dem ehemaligen Holländisch-Guyana geborene Ärztin
hat Medizin und Kunst studiert, eine Nautik-Schule besucht, ist mit
Greenpeace auf der Rainbow Warrior II zur See gefahren und hat einen
Roman geschrieben. 1999 hat sie dann die Organisation „Women on
Waves“ gegründet. In Ergänzung dazu hat Dr. Gomperts auch die
Organisation Women on Web ins Leben gerufen, welche die Medikamente
für einen medikamentösen Abbruch weltweit an Frauen in allen Länder
verschickt, in denen der Abbruch verboten ist. Vor kurzem erregte die
Aktion internationale Aufmerksamkeit als eine Drohne die
Abtreibungspille nach Polen und Irland flog.
www.womenonweb.org

Abtreibungsverbot tötet Frauen

47.000 Frauen sterben jährlich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)
an laienhaft durchgeführten Abtreibungen, weil die Frauen in einem
Land leben, in welchem dieser verboten ist. Die Abtreibungspille
wurde von der WHO auf die Liste der essentiellen Medikamente gesetzt.
Jedes Jahr entscheiden sich weltweit etwa 43 Millionen Frauen aller
Länder, Kulturen und Religionen, ihre Schwangerschaft zu beenden. 21
Millionen dieser Abtreibungen finden laut WHO unter illegalen und
lebensgefährlichen Bedingungen statt.

*Folgende Vereinigungen in Guatemala haben Women on Waves eingeladen:
• AME Guatemala
• FundaEco
• Colectivo de Protagonismo Infanto Juvenil (COPIJ)
• Humanistas Seculares

www.womenonwaves.org
www.womenonweb.org
www.gynmed.at
https://www.facebook.com/eGYNMED/

Presse-Foto: http://www.womenonwaves.org/en/page/6638/hotline-number

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