- 01.02.2017, 11:49:58
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Gewerkschaft vida: Unterstützung für neue Allianz gegen Lohn- und Sozialdumping auf Europas Straßen
vida-Delfs: „Faire Löhne, gesicherte Ruhezeiten und anständige Arbeitsbedingungen müssen her!“
Utl.: vida-Delfs: „Faire Löhne, gesicherte Ruhezeiten und anständige
Arbeitsbedingungen müssen her!“ =
Wien (OTS) - „Volle Unterstützung“ sichert Karl Delfs, Sekretär des
Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida, heute dem neu
gegründeten europäischen Bündnis gegen Lohn- und Sozialdumping bei
LKW-FahrerInnen zu. „Mit dem neuen Abkommen können wir dem
Abwärtstrend bei Sozialem und Entlohnung im Transportwesen endlich
effektiv entgegenwirken“, so der Gewerkschafter.++++
Riesiger Schaden durch Profitgier
Der Handlungsbedarf um gegen Lohn- und Sozialdumping auf Europas
Straßen gemeinsam vorzugehen ist groß. „Alleine in Österreich werden
durch illegale Kabotage rund 10.000 Transporte statt von
österreichischen von ausländischen Unternehmen durchgeführt. Dem
Staat und dem Sozialversicherungssystem entgehen dadurch rund 500
Millionen Euro, zudem gehen mehr als 14.000 Jobs verloren“, so Delfs.
Er kündigt an, „dass wir gemeinsam mit osteuropäischen Gewerkschaften
die kurzsichtige Vorgangsweise osteuropäischer Politiker und gieriger
Unternehmer deutlich stärker bekämpfen wollen und noch mehr Druck
aufbauen werden, damit LKW-LenkerInnen in Zukunft keine teils
lebensgefährlichen Praktiken mehr auf sich nehmen müssen, um halbwegs
anständige Löhne zu bekommen.“
Unzumutbare Arbeitsbedingungen
Delfs verweist auf eine von der Europäischen
Transportarbeiter-Föderation (ETF) in Auftrag gegebene Studie wonach
im Fernverkehr sechs von zehn FahrerInnen nach Kilometerleistung
bezahlt werden, und zwar nur mit rund zehn Euro brutto für 100
Kilometer, von denen auch noch Schäden und Strafen bezahlt werden
müssten. „Das führt dazu, dass die FahrerInnen die Lenk- und
Ruhezeiten nicht einhalten und teils 24 Stunden quer durch Europa
unterwegs sind. Völlig übermüdet stellen sie für sich und andere
VerkehrsteilnehmerInnen ein immenses Sicherheitsrisiko dar“, warnt
Delfs. Die Studie zeigt außerdem, dass vier von fünf FahrerInnen
täglich im Lkw kochen und dass 70 Prozent von ihnen über zwölf Wochen
am Stück nicht zuhause waren. 80 Prozent erhalten kein Geld fürs Be-
und Entladen.
Einsatz für tausende Arbeitsplätze in Österreich
„Mit dem neuen Bündnis haben wir eine neue Chance, diese unzumutbaren
Arbeitsbedingungen endlich abzudrehen. Gemeinsam mit anderen
europäischen Verkehrsgewerkschaften werden wir nicht weiter zusehen,
wie Arbeitnehmerschutz systematisch und ungehindert mit Füßen
getreten wird. Außerdem stärkt das neue Bündnis den
Wirtschaftsstandort Österreich und kann für tausende neue
Arbeitsplätze bei uns sorgen“, schließt Delfs.
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