- 30.01.2017, 15:41:26
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Für Religionsfreiheit, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung
Muslimische Jugend Österreich ruft Regierung auf, alle Frauen in Österreich gleich zu behandeln
Utl.: Muslimische Jugend Österreich ruft Regierung auf, alle Frauen
in Österreich gleich zu behandeln =
Wien (OTS) - Für Aufregung und Enttäuschung in der muslimischen
Bevölkerung sorgt die Ankündigung der Regierung ein Kopftuchverbot in
Bereichen des staatlichen Dienstes einführen zu wollen. Dass die
gesetzliche Diskriminierung muslimischer Frauen nur wenige Tage nach
Trumps #MuslimBan ins Koalitionsprogramm aufgenommen wird, zeigt
leider, dass die „politische Mitte“ unseres Landes immer weiter nach
rechts abdriftet.
„Es ist unpackbar, dass selbst im 21. Jahrhundert nach wie vor
männliche Politiker Frauen Bekleidungsvorschriften machen. Österreich
hat damit die bisher gute Praxis des respektvollen Umgangs mit der
muslimischen BürgerInnen anscheinend endgültig aufgegeben. Die
Regierung reiht unser Land in die Reihe der Länder ein, die Frauen
per Verbote oder Gebote zum Anziehen oder Ausziehen zwingen,“ so
Vorsitzende Canan Yasar.
Die MJÖ spricht sich deshalb klar für das Selbstbestimmungsrecht von
Frauen und gegen das geplante Kopftuchverbot für Richterinnen,
Staatsanwältinnen und die Exekutive aus – und unterstützt damit auch
die Forderung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich.
„Wir befürchten, dass ein solches Verbot gerade für junge Menschen
eine Identifikation mit Österreich erschweren und Integration
behindern würde. Wir warnen vor den fatalen Folgen dieser
Symbolpolitik.“, so die Bundesvorsitzende Nermina Mumic.
„Für viele junge Muslime heißt dieses Verbot: Ihr gehört nicht dazu!
Ihr seid kein vollwertiger Teil unseres Landes. Das darf nicht die
Botschaft einer Regierung an ihre Bevölkerung sein. Wir werden uns
unermüdlich für ein Österreich einsetzen, dass all seine BürgerInnen
gleich behandelt – unabhängig von Religion, Geschlecht, Hautfarbe
oder Lebensweise.“, so die Bundesvorsitzende abschließend.
Wie Beispiele aus Kanada oder Großbritannien zeigen, ist es sehr wohl
möglich religiöse Bekleidung wie ein Kopftuch oder eine Kippa zu
tragen und diese Ämter auszuüben. Dies zeigt, dass das Tragen eines
Kopftuchs in keinem Widerspruch zur staatlichen Neutralität ist.
Deshalb spricht sich die Muslimische Jugend Österreich entschieden
gegen das Verbot des Kopftuches aus: Was eine Frau auf ihrem Körper
trägt oder nicht, ist alleine ihre persönliche Entscheidung und
individuelle Freiheit.
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