- 30.01.2017, 09:49:13
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Präventive Elternbildung und Begleitung für werdende Eltern wirkt – und hilft auch dem Kind
„Co-Parenting“-Kurs an der MedUni Wien gestartet
Utl.: „Co-Parenting“-Kurs an der MedUni Wien gestartet =
Wien (OTS) - Welche jungen Eltern kennen das nicht: Baby Blues; das
Gefühl, mit dem Neugeborenen und mit der neuen Situation als „Paar“
überfordert zu sein; Konflikte zwischen den Eltern, Schlafmangel,
Stress, ein schreiendes Baby und die ewige Frage: „machen wir alles
richtig? Der Übergang zur Elternschaft stellt eine große
Herausforderung dar. Internationale Studien in den USA und
Großbritannien haben gezeigt, dass Eltern, die vor und nach der
Geburt in einem Kurs begleitet und von einer Hebamme unterstützt
werden, leichter mit der neuen Situation zurechtkommen und später
seltener Problemverhalten zeigen – auch als Familie. Nun startet auch
an der MedUni Wien ein derartiges Psychoedukations-Programm
(„Co-Parenting — miteinander. eltern. werden.), in dessen Rahmen auch
eine Studie durchgeführt wird.
Auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und in Zusammenarbeit
mit ExpertInnen der Universitätsklinik für Psychoanalyse und
Psychotherapie (Nestor Kapusta, Anna Philipp) sowie einer Hebamme
(Ingeborg Rosegger-Rott) lernen die werdenden Eltern in fünf
Abendworkshops unter anderem, in ihren Rollenbildern als Eltern über
sich selbst zu reflektieren, den Umgang mit Konflikten und
Überforderung sowie die Kommunikation in der Partnerschaft unter den
neuen Gegebenheiten zu verbessern. Zugleich geht es darum, das ganz
persönliche Temperament des Neugeborenen besser zu verstehen und eine
gesunde Beziehung zwischen Eltern und Kind als Basis für
grundlegendes Vertrauen und Zuversicht zu schaffen.
Weitere wissenschaftliche Kooperationspartner sind die Universität
Wien (Institut für Bildungswissenschaft) und das Therese Benedek
Institut (Verein für psychoanalytische Elternbildung und –beratung).
Die fünf Workshops finden im Abstand von etwa einem Monat statt, drei
Termine vor, zwei Termine nach der Geburt.
Bessere Beziehung der Eltern, leichter zu beruhigende Babys
„Internationale Studien haben gezeigt, dass derartige
Elternbildungsprogramme positive Ergebnisse für alle Beteiligten
bringen“, sagt Nestor Kapusta von der Universitätsklinik für
Psychoanalyse und Psychotherapie der MedUni Wien. Anna Philipp
konkretisiert: „Die Beziehungsqualität der Eltern war deutlich
verbessert, die Kinder zeigten auch drei Jahre nach der Teilnahme am
Programm bessere soziale Fertigkeiten und waren offener gegenüber
Neuem, die Neugeborenen selbst waren leichter zu beruhigen und viel
seltener Schrei-Babys, das Ess- und Schlafverhalten der Kinder war
besser und die Mütter konnten länger stillen, falls sie das wollten.
Zudem sorgte die aktive Teilnahme des Vaters einerseits für weniger
Baby Blues bei den Müttern, aber auch für eine verbesserte kognitive
Entwicklung bei den Kindern.“ Der Kurs ist ohne Einschränkungen für
alle gedacht, die das Bedürfnis haben, sich auf das Abenteuer Familie
gut vorbereiten zu wollen.
Infos zu Anmeldung und kostenloser Teilnahme
Der von der MedUni Wien betreute und evaluierte und im Rahmen der
Studie kostenlose Co-Parenting-Kurs beginnt mit Info-Abenden ab 16.
Februar 2017 (Infos: www.tbi.or.at oder www.co-parenting.at) und ist
für werdende Eltern etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche zu
empfehlen. Es können sich nur Paare anmelden. Der erste Kurs startet
am 31. März 2017 und findet im Abstand von einem Monat in Form von
fünf Abendworkshops statt. Die Teilnahmezahl ist auf maximal sieben
Paare pro Gruppe begrenzt. Weitere Kurse werden regelmäßig folgen.
Die gleichzeitig stattfindende Studie besteht aus einer
„Vorher-Nachher-Evaluation“ mittels Fragebögen. Der Kurs soll auch
FachärztInnen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, KinderärztInnen
und Hebammen auf dieses Thema aufmerksam machen.
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