- 27.01.2017, 12:58:57
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NIKI-Betriebsversammlung: Rote Karte für Umstrukturierungspläne ohne Sozialplan
Arbeitsplatzgarantie am Standort, Stationierungen im Ausland nur mit Entsenderichtlinie - GPA-djp unterstützt Forderungen
Utl.: Arbeitsplatzgarantie am Standort, Stationierungen im Ausland
nur mit Entsenderichtlinie - GPA-djp unterstützt Forderungen =
Wien (OTS) - Rund 350 Beschäftigte der NIKI-Luftfahrt GmbH nahmen
heute Vormittag teil an der Betriebsversammlung am Flughafen
Schwechat: die vom Betriebsrat bereits an die Geschäftsführung
übermittelten, geforderten Maßnahmen wurden einstimmig unterstützt.
Zentrale Forderungen sind ein Sozialplan, eine Arbeitsplatzgarantie
und Stationierungen im Ausland nur mit der EU-Entsenderichtlinie, um
Rechtssicherheit für die Betroffenen zu wahren. Der Geschäftsführung
wird bis Ende kommender Woche Zeit gegeben, um schriftlich Stellung
zu nehmen.++++
In der Vorwoche bestätigte die Geschäftsführung gegenüber dem
Betriebsrat, dass nach dem Joint Venture mit Tui nur mehr fünf
Flugzeuge in Wien stationiert werden sollen. "Diese derzeit geplanten
Umstrukturierungen betreffen alle, fliegendes Personal genauso wie
KollegInnen in der Technik und in der Administration. Wir haben
derzeit nicht den Eindruck, dass die Geschäftsführung sich über die
Auswirkungen auf die Beschäftigten viele Gedanken macht. Wir kennen
keine Rahmenbedingungen, wie sich diese Stationierungen in
Deutschland und in der Schweiz auf unsere Arbeitsbedingungen
auswirken werden", erklärte Betriebsrätin Verena Schallgruber heute,
warum der Betriebsrat in den vergangenen Wochen ein Forderungspaket
erarbeitet hat.
Viele Szenarien wurden mit Unterstützung der GPA-djp (Gewerkschaft
der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) und von
JuristInnen durchgearbeitet, als zentrale Forderungen kristallisierte
sich eine schriftliche Arbeitsplatzgarantie der Geschäftsführung
heraus. "Besonders wichtig ist uns außerdem ein Sozialplan, um
KollegInnen auffangen zu können, die aufgrund privater und familiärer
Verpflichtungen nicht in der Lage sein werden, die geplanten
Umstrukturierungen mitzutragen", ergänzt Betriebsrat Mischa
Osterberger.
Außerdem fordert der Betriebsrat regelmäßige, umfassende
Informationen und dass Personalmaßnahmen nur in Absprache mit dem
Betriebsrat realisiert werden. In diesem Zusammenhang ist auch die
Forderung nach Stationierungen im Ausland ausschließlich nach der
Entsenderichtlinie zu gestalten: "Nur so ist gewährleistet, dass die
KollegInnen weiterhin einen Kollektivvertrag und einen Betriebsrat
haben und dass ihre bisher im Unternehmen erworbenen Ansprüche
behalten", so Schallgruber und Osterberger: "Auch Neueinstellungen
dürfen nur in Österreich erfolgen."
Gestärkt durch die einhellige Zustimmung der Beschäftigten heute
setzt der Betriebsrat der Geschäftsführung die Frist, auf den
Forderungskatalog bis nächsten Freitag, 3. Februar, schriftlich zu
reagieren. "Nach der Antwort halten wir uns natürlich die Option
offen, die heute unterbrochene Betriebsversammlung wieder
aufzunehmen, um unsere KollegInnen zu informieren", so Osterberger.
Volle Unterstützung bekräftigte heute einmal mehr auch Peter
Stattmann, Regionalgeschäftsführer der GPA-djp in Niederösterreich:
"Das ist keine leichte Situation, aber eure Anliegen sind beim
Betriebsrat in den besten Händen. Auch wir stehen voll hinter Eurem
Kampf um faire Arbeits- und Rahmenbedingungen."
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