- 23.01.2017, 10:18:43
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Bildungsministerium präsentiert Digitalisierungsstrategie „Schule 4.0“
Umsetzung startet mit dem Schuljahr 2017/18
Utl.: Umsetzung startet mit dem Schuljahr 2017/18 =
Wien (OTS) - „Digitale Technologien und Kommunikationskanäle ändern
sich rasant und sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Die
Schule muss unsere Kinder mit dem nötigen Werkzeug ausrüsten, um mit
diesen Entwicklungen ein Leben lang Schritt halten zu können. Dazu
gehört technisches Know-how genauso wie die Fähigkeit, digitale
Inhalte kritisch hinterfragen und richtig einordnen zu können.
Deshalb haben wir eine Strategie ausgearbeitet, die von der
Vermittlung von technischen Fähigkeiten bis zur Medienbildung reicht
und die gesamte Schullaufbahn umfasst“, sagt Bildungsministerin Sonja
Hammerschmid bei der Präsentation der Digitalisierungsstrategie
„Schule 4.0 – Jetzt wird’s digital“ in der Wiener
eEducation-Expert-Schule NMS Koppstraße/II.
Die Strategie basiert auf vier ineinander greifende Säulen.
Säule 1: Digitale Grundbildung ab der Volksschule
Bereits in der Volksschule wird spielerisch der Umgang mit Technik
vermittelt und Medienbildung unterrichtet. Digitale Grundbildung wird
in den Lehrplänen verankert, wobei der Schwerpunkt auf der dritten
und vierten Schulstufe liegt. Die SchülerInnen erhalten einen
Nachweis über ihre erworbenen Fähigkeiten in Form eines Sammelpasses.
Von der fünften bis zur achten Schulstufe wird eine verbindliche
Übung „Digitale Grundbildung“ mit einem eigenen Lehrplan im Ausmaß
von zwei bis vier Wochenstunden eingeführt. Ob die Umsetzung
integrativ in bereits bestehenden Fächern oder als eigener Gegenstand
erfolgt, wird schulautonom entschieden. Die Kompetenzen werden in der
achten Schulstufe mit einem „digi.check“ überprüft. „Am Ende der
achten Schulstufe sollen alle Jugendlichen informatische
Grundkenntnisse sowie den Umgang mit Standardprogrammen beherrschen
und in der Lage sein, Inhalte in sozialen Netzwerken, Information und
Medien kritisch zu reflektieren“, so Hammerschmid.
Säule 2: Digital kompetente PädagogInnen
Um digitale Inhalte vermitteln und wirksam im Unterricht einsetzen zu
können, braucht es gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen. Säule
2 des Digitalisierungskonzepts fokussiert deshalb auf die digitale
Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen. Ab Herbst 2017 erwerben alle
neu einsteigenden Lehrpersonen standardisierte digitale Kompetenzen,
die sie in Form eines Pflichtportfolios nachweisen. Für den modularen
Lehrgang im Ausmaß von 6 ECTS haben sie ab Schuleintritt drei Jahre
Zeit. Alle PädagogInnen, die bereits im Berufsleben stehen, können
diesen Lehrgang auch als Fort- und Weiterbildung besuchen. Zusätzlich
werden die Angebote der virtuellen Pädagogischen Hochschule
ausgebaut.
Säule 3: Infrastruktur und IT-Ausstattung
Derzeit verfügen in den Bundesschulen 96 Prozent aller Klassenräume
über einen Internetzugang, an den Pflichtschulen sind es 78 Prozent.
Das Bundesministerium für Bildung hat deshalb gemeinsam mit dem
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eine
Breitbandoffensive für Pflichtschulen geplant. Mittelfristiges Ziel
des BMB ist außerdem die jährliche Ausstattung aller 86.000
SchülerInnen der fünften Schulstufe mit Tablets und aller 84.000
SchülerInnen der neunten Schulstufe mit Laptops. Das erfolgreiche
Mobile Learning-Projekt, bei dem Tablets im Unterricht eingesetzt
werden, wird in der Volksschule ausgeweitet.
Säule 4: Digitale Lerntools
Um digitale Inhalte vermitteln zu können, brauchen die Pädagoginnen
und Pädagogen einfachen und kostenfreien Zugang zu Lehr- und
Lernmaterialien. Säule 4 beschäftigt sich deshalb mit digitalen
Lerntools. Mit der Eduthek wird ein Portal für digitale Lehr- und
Lernmaterialien geschaffen. Sie bündelt eine Vielzahl an Content- und
Medienangeboten und macht sie über einen zentralen Einstieg
zugänglich. Das inhaltliche Angebot soll Lehr- und Lernmaterialien,
pädagogisch empfohlene Apps und Spiele sowie innovative Tools für
moderne Unterrichtsformate umfassen. „Modellhafte Einsatzszenarien
zeigen den Pädagoginnen und Pädagogen Beispiele auf, wie sie digitale
Medien wirksam in ihren Unterricht einbeziehen können.“
„Der Startschuss für die Digitalisierung unserer Schulen fällt
bereits im nächsten Schuljahr. Wir werden mit Schulen beginnen, die
bereits Erfahrung mit digitalen Inhalten haben und im Herbst 2018 mit
der flächendeckenden Ausrollung starten“, so Hammerschmid
abschließend.
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