- 05.01.2017, 13:05:02
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VIRUS kritisiert Grazer "Atomstrom-Nagl"- Desinformation bei Faktor 64
Bei Murkraftwerk Puntigam Atomkarte zu spielen ist unverantwortliche Rosstäuscherei
Utl.: Bei Murkraftwerk Puntigam Atomkarte zu spielen ist
 unverantwortliche Rosstäuscherei =
Wien (OTS) - Heftige Kritik an der Kommunikationspolitik des Grazer
 Bürgemeisters Nagl zum umstrittenen Murkraftwerk Graz-Puntigam übt
 die Umweltorganisation VIRUS. Sprecher Wolfgang Rehm erläutert: "Der
 Herr ist sich nicht zu schade mit dem Slogan "Murkraftwerk statt
 Krsko" primäre Atomängste der Bevölkerung zu wecken, dabei aber zu
 verschweigen, dass Krsko mindestens 64-mal so viel Strom pro Jahr
 produziert, wie das vom Grazer Murkraftwerk erwartet wird. Niemand
 hat verdient, für so dumm verkauft zu werden"
Für Rehm gibt es nur zwei Möglichkeiten. "Entweder der Bürgermeister
 und sein Team können nicht rechnen, dann sind Zweifel an ihren
 Fähigkeiten angebracht. Oder Nagl betreibt Desinformation wider
 besseres Wissen, dann ist das unverantwortliche Rosstäuscherei". Der
 Spielraum für Tricks zur Mehrheitsbeschaffung von Wahlwerbern sei
 hier jedenfalls bei weitem überschritten so die Umweltorganisation.
 Der Spitzenleistung von Krsko mit 730 Megawatt stehe jene des
 Murkraftwerks mit lediglich 17,7 MW gegenüber. "Dadurch, dass die
 Ausnützung dieser Kraftwerksleistung beim wasserdargebotsabhängigen
 Murkraftwerk deutlich geringer ist als beim Kernkraftwerk, klafft das
 Missverhältnis bei der Jahresstromproduktkion noch deutlicher
 auseinander, einem Output von Krsko von etwa 5243 Gigawattstunden pro
 Jahr stehen mickrige 82 GWh gegenüber woraus sich ein Faktor 64
 ergibt. Würden diese Zahlen auf den Tisch gelegt, sei unmittelbar
 einsichtig dass Nagls Verlockung, man könne mit dem Murkraftwerk
 Krsko und damit die Atom-Bedrohung ausschalten, jeder Grundlage
 entbehrt ", rechnet Rehm vor. Offenbar solle aber nach jedem
 Strohhalm gegriffen werden und um jeden Preis irgendetwas gebaut
 werden. "Durch die Südpolverträge hat die Estag ihren alten
 Kraftwerkspark an den Verbund verloren und will, nachdem das
 Zusammengehen gescheitert ist, sich aus Prestigegründen unbedingt
 neue eigene Kraftwerke" erinnert Rehm an die Historie des
 Wiederauflebens von Murkraftwerksbauprojekten. In Graz sei es möglich
 gewesen sei, mit fragwürdiger Auslegung von Ausnahmebestimmungen
 trotz Verschlechterungen einen rechtskräftigen Bescheid zu erhalten
 und waren auch Bedenken von Landesdienststellen und Sachverständigen
 wegen Wasser und Luftqualität vom Tisch gewischt worden. Daraus würde
 aber laut VIRUS noch keine Verpflichtung erwachsen, sich gegen alle
 wirtschaftlichen Bedenken, derentwegen das Projekt nach
 UVP-Bewilligung nicht in Angriff genommen worden ist, mit Gedeih und
 Verderb auf dieses Abenteuer einzulassen. "Der Partner Verbund ist
 aus gutem Grund abgesprungen, Wienstrom ziert sich, ein Ersatz wurde
 daher nicht gefunden, die Aufwendungen der öffentlichen Hand steigen,
 jetzt ist die Zeit diese Eselei mitten im Wahlkampf zu stoppen und
 das Projekt zu überdenken, bevor irreversibler Schaden angerichtet
 ist", fordert Rehm eine Nachdenkpause.
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