• 02.01.2017, 10:26:05
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  • OTS0022

Stöger: Arbeitsmarkt 2016 geprägt durch steigende Beschäftigung, mehr offene Stellen und Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit

Zahl der Beschäftigten steigt zum Jahreswechsel um 62.000 Erwerbstätige, Arbeitslosigkeit sinkt um 4.266 Personen

Utl.: Zahl der Beschäftigten steigt zum Jahreswechsel um 62.000
Erwerbstätige, Arbeitslosigkeit sinkt um 4.266 Personen =

Wien (OTS/BMASK) - Die Zahl der Beschäftigten ist auch Ende Dezember
wieder kräftig angestiegen. Mit 3.574.000 liegt die Zahl der
unselbständigen Erwerbstätigen um 62.000 bzw. um 1,8 Prozent über dem
Wert des Vorjahres. Dem Arbeitsmarktservice sind derzeit 41.841
offene Stellen gemeldet, auch das entspricht einer deutlichen Zunahme
im Jahresabstand von 12.380 Stellen bzw. 42,0 Prozent. Die
Arbeitslosigkeit in Österreich nimmt Ende des Jahres 2016, bereits
das zweite Monat in Folge, leicht ab. So sind zum Stichtag 31.
Dezember 410.429 Personen beim Arbeitsmarktservice als arbeitssuchend
gemeldet. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um
7.085 Personen bzw. um 1,7 Prozent. Inklusive
SchulungsteilnehmerInnen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 471.169.
Das sind um 4.266 Personen bzw. 0,9 Prozent weniger als Ende
2015.****

Die Registerarbeitslosigkeit beträgt somit 10,3 Prozent, ein
Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. Nach
internationalen Maßstäben beträgt die aktuell verfügbare Quote für
Österreich (Oktober 2016) 5,9 Prozent, der EU-Durchschnitt liegt bei
8,3 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt wie bereits in den
Vormonaten, sie geht um 0,3 Prozent zurück und beträgt gemäß dieser
Definition 11,1%.

Im Jahresdurchschnitt 2016 ist die Arbeitslosigkeit um 2.981
auf 357.313 Personen angestiegen. Gleichzeitig hat die
jahresdurchschnittliche Beschäftigung um 53.000 auf 3.587.600
zugelegt. Das ergibt eine Arbeitslosenquote für das Gesamtjahr 2016
von 9,1%. Damit ist sie gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.

Im Vergleich des ersten mit dem letzten Quartal 2016 ergibt sich
im Durchschnitt des ersten Quartals noch ein kräftiger Anstieg der
Arbeitslosigkeit um 11.416 Personen bzw. um 2,9 Prozent gegenüber dem
Vergleichszeitraum 2015. Im vierten Quartal 2016 hingegen sank die
Arbeitslosigkeit gegenüber 2015 um 3.114 Personen, was einem Rückgang
von 0,8 Prozent entspricht.

Obwohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen noch leicht
angestiegen ist, waren im vergangenen Jahr deutlich weniger
DienstnehmerInnen von Insolvenzen betroffen. Insgesamt 5.227
Unternehmen wurden 2016 insolvent (vorläufige Zahlen). Die Steigerung
gegenüber 2015 beträgt damit 1,5 %. Die Anzahl der betroffenen
Dienstnehmer betrug 18.900 und ging somit um ca. 13 % zurück.

Stöger: „Arbeitsplätze haben auch 2017 oberste Priorität“

Sozialminister Alois Stöger nimmt den Jahreswechsel und damit das
erste Amtsjahr als Ressortzuständiger zum Anlass für einen Rückblick
auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes: „Insgesamt betrachtet war das
vergangene Jahr ein schwieriges für Wirtschaftsstandort und
Arbeitsmarkt. 2016 stand noch im Schatten der Wirtschaftskrise und
war im Bereich des Arbeitsmarkts durch einen kräftigen Anstieg des
Arbeitskräftepotentials gekennzeichnet. Dieser Zuwachs konnte bis vor
wenigen Monaten auch durch die zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze
und die Beschäftigungsrekorde dieses Jahr nicht abgefangen werden.“
Ein anhaltender Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für Stöger noch
nicht in Sicht und so sind die politischen Prioritäten auch für
nächstes Jahr klar: „Auch das zweite Monat in Folge mit leicht
sinkender Arbeitslosigkeit bedeutet keine Trendwende und ist
überhaupt kein Anlass, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Arbeitsplätze
haben auch 2017 oberste Priorität für die Arbeit der gesamten
Bundesregierung“, so Stöger.

In diesem Zusammenhang verweist der Sozialminister auch auf die
Maßnahmen der Bundesregierung, die im neuen Jahr wirksam werden: „Die
Bundesregierung hat gehandelt. Vor kurzem haben wir ein
Investitionsprogramm für Gemeinden und eine Förderung von
Neuanschaffungen für KMUs beschlossen. Insgesamt 350 Mio. Euro die
rasch und in der Region wirken. Alleine damit schaffen wir 10.000 und
sichern über 20.000 Arbeitsplätze.“

Ein besonders wichtiger Ansatzpunkt der Arbeitsmarktpolitik ist
für Sozialminister Alois Stöger die Qualifizierung: „Durch die
Wiedereinführung des Facharbeiterstipendiums, der
Facharbeiterintensivausbildung und der arbeitsplatznahen
Qualifizierung schaffen wir 15.000 zusätzliche Ausbildungsplätze.
Weitere 15.000 mit der Ausbildungspflicht bis 18 und einer
Ausbildungsgarantie bis 25 Jahre. Damit wollen wir erreichen, dass
alle Jugendlichen nach der Pflichtschule auch eine Ausbildung
absolvieren. Wir wissen, andernfalls drohen Hilfsarbeiterjobs und
Arbeitslosigkeit. Wir brauchen außerdem eine gute Vermittlung durch
das AMS. Dafür konnten bis zum Jahr 2020 1,5 Milliarden mehr Mittel
und 400 zusätzliche BetreuerInnen für das AMS vereinbart werden“,
erklärt Stöger.

Rückgang der Arbeitslosigkeit in 8 Bundesländern

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit exklusive
SchulungsteilnehmerInnen um 1,7 Prozent gliedert sich wie folgt in
Personengruppen: Ebenso wie in den Vormonaten entwickelt sich die
Arbeitsmarktsituation für Männer besser als für Frauen. Ende Dezember
sinkt die Arbeitslosigkeit beider Geschlechter, bei den Frauen um 0,8
Prozent, bei den Männern um 2,2 Prozent. Während die Arbeitslosigkeit
von Inländern um 3,5 Prozent sinkt, steigt sie bei Menschen mit
nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft um 2,8 Prozent. Ebenfalls
ansteigend ist die Arbeitslosigkeit weiterhin bei Personen ab 50
Jahren um 4,9 Prozent (wobei die nationale Arbeitslosenquote für
Ältere in Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent
sinkt) und bei Menschen mit gesundheitlichen
Vermittlungseinschränkungen um 7,3 Prozent.

Geografisch setzt sich der Trend eines West-Ost-Gefälles am
Arbeitsmarkt weiterhin fort, wenn auch etwas schwächer als in den
Monaten zuvor. So nimmt die Arbeitslosigkeit bereits in 8
Bundesländern ab, nur in Niederösterreich steigt sie mit 1,0 Prozent
weiterhin schwach. Am besten liegt einmal mehr Tirol mit -7,3
Prozent, vor Salzburg mit -5,8 Prozent, der Steiermark mit -4,1
Prozent, Burgenland und Vorarlberg mit je -3,3 Prozent, Kärnten mit
-2,7 Prozent und Oberösterreich mit -0,8 Prozent. Die Anzahl der
SchulungsteilnehmerInnen hingegen variiert in den einzelnen
Bundesländern nur leicht, stark gestiegen ist sie in Wien (+10,4) und
Niederösterreich (+8,6).

Günstige Entwicklung in der Bauwirtschaft und der
Warenproduktion

In den von der konjunkturellen Entwicklung am stärksten
betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit weiter ab. In der
Bauwirtschaft sind Ende Dezember um 5,2 Prozent weniger Personen
vorgemerkt, in der Warenproduktion um 4,8 Prozent, in der
Arbeitskräfteüberlassung um 2,8 Prozent und im Handel immerhin noch
um 1,5 Prozent weniger als letztes Jahr. Ein Anstieg der
Arbeitslosigkeit zeigt sich derzeit im Tourismus mit 0,5 Prozent und
im Gesundheits- und Sozialwesen mit 2,8 Prozent.

Sinkende Jugendarbeitslosigkeit und mehr offene Lehrstellen

Erfreulich ist die weiter rückläufige Jugendarbeitslosigkeit. Die
Zahl der vorgemerkten 15- bis 24-Jährigen liegt um 8,5 Prozent unter
dem Wert des Vorjahres. Derzeit sind 49.281 Jugendliche beim
Arbeitsmarktservice vorgemerkt, das entspricht einem Rückgang von
4.587 arbeitssuchenden Jugendlichen.
Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt Ende des Jahres mit 6.586 um
0,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Gleichzeitig ist der
Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 30,7 Prozent auf 3.391
angestiegen. Die Lehrstellenlücke beträgt nun 3.195 Lehrlinge und ist
damit gegenüber dem Vorjahreswert um 809 Personen zurückgegangen.

Die kaufkraftstärkenden und die zusätzlichen
arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten zeigen positive Auswirkungen.
Diese nunmehr etwas bessere Konjunkturlage stellt sich auch in der
Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen insgesamt dar. Seit
Jahresbeginn wurden dem Arbeitsmarktservice um 43.228 bzw. 10,3
Prozent mehr Arbeitsplätze gemeldet als im vergleichbaren Zeitraum
des Vorjahres.(schluss)

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