• 27.12.2016, 12:13:52
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Gewerkschaft vida: Weg mit dem Reformstau!

vida-Hebenstreit: „Wir wollen ein starker Partner sein“

Utl.: vida-Hebenstreit: „Wir wollen ein starker Partner sein“ =

Wien (OTS/ÖGB) - Unterstützung für die jüngsten Vorstöße in Sachen
Arbeitszeitflexibilisierung von Wirtschaftsminister und Vizekanzler
Reinhold Mitterlehner kommt heute vom Vorsitzenden der Gewerkschaft
vida, Roman Hebenstreit. „Ich habe großes Vertrauen in die Regierung,
wenn es um die Zukunft der österreichischen Wirtschaft geht. Sie
weiß, was auf dem Spiel steht und ist sich ihrer Verantwortung
bewusst“, so der vida-Vorsitzende.

Arbeitszeitflexibilisierung nicht ohne Verkürzung

„Die Gewerkschaft vida will bei Österreichs Zukunft ein starker
Reformpartner sein“, stellt Hebenstreit klar. „Wenn der Herr
Wirtschaftsminister in einem APA-Interview von einem Programmupdate
spricht und beim Thema Arbeitszeitflexibilisierung Priorität ortet,
dann werden wir das unterstützen. Nur so kann man ihn aus dem
Würgegriff des Kapitals ein wenig befreien. In dieser Frage machen
ihm zweifelsohne seine Wurzeln in der Wirtschaftskammer schwer zu
schaffen“, ist der Gewerkschafter überzeugt. Hebenstreit warnt jedoch
davor, dass die Arbeitszeitflexibilisierung in arbeitnehmerfeindliche
Politik ausartet: „Es kann nicht sein, dass die Wirtschaft mit der
Flexibilisierung auf dem Rücken der Beschäftigten Geld einsparen
will. Zudem geht Arbeitszeitflexibilisierung auch auf Kosten der
Gesundheit der Beschäftigten. Wir wissen, dass ArbeitnehmerInnen, die
regelmäßig Überstunden machen müssen, verstärkt unter
gesundheitlichen Problemen leiden.“ Für den Vorsitzenden der
Gewerkschaft vida steht daher eines außer Frage: „Bekommt die
Arbeitszeit eine Flexibilisierung, ist eine Verkürzung nicht nur
notwendig, sondern geboten.“

Wirtschaft kann kürzere Arbeitszeit verkraften

Eine Verkürzung der Arbeitszeit ist für die Wirtschaft aufgrund der
hohen Produktionssteigerungen schon lange leistbar. „Was wir aber in
den vergangenen Jahren gesehen haben, ist, dass diese Steigerungen
auf Kosten der Löhne der Beschäftigten in die Unternehmen investiert
wurden, um diese abzusichern. Hier brauchen wir eine Kurskorrektur“,
so Hebenstreit. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns in Österreich
nicht selbst kaufkraftmäßig strangulieren. Wir werden nicht ewig von
der Substanz zehren können“, ist der Vorsitzende überzeugt. Geiz ist
für die heimischen Konsumenten nicht mehr geil, sondern notwendig
geworden.

Fairer Wettbewerb auch bei Steuern

Nicht nur bei der Arbeitszeitflexibilisierung bietet Hebenstreit
Minister Mitterlehner seine sofortige Unterstützung an: „Entlasten
wir die ArbeitnehmerInnen durch eine Ökologisierung des Steuersystems
und eine Schaffung von Kostenwahrheit! Es ist nicht einzusehen, dass
alle LohnsteuerzahlerInnen für die von den LKW verursachten Schäden
den Löwenanteil berappen müssen, während LKW weiter gratis fahren.
Wir brauchen eine flächendeckende LKW-Maut. Derzeit sind LKW auf 98
Prozent des Straßennetzes gratis unterwegs und belasten und ruinieren
das Straßennetz. Muss für die Behebung der Schäden nicht mehr der
Steuerzahler aufkommen, ist eine weitere Senkung der Steuerlast
kostenneutral möglich. Es könnte eine Lohnsteuersenkung im Ausmaß von
bis zu einer Dreiviertelmilliarde Euro als Ausgleich für
ArbeitnehmerInnen, PendlerInnen und PensionistInnen realisiert
werden!“

Weniger Importe schaffen Arbeitsplätze

Höhere Löhne und Gehälter kurbeln die heimische Wirtschaft an. Das
unterstreicht auch eine vor kurzem veröffentliche Studie, so
Hebenstreit: „Könnten sich die ÖsterreicherInnen wieder mehr
heimische Lebensmittel leisten, dann könnten 21.000 Arbeitsplätze
geschaffen werden. Das entspricht der Zahl der Arbeitslosen
beispielsweise in Vorarlberg und im Burgenland zusammen! Eine
Stärkung unserer Produkte würde Importe deutlich einschränken“, ist
Hebenstreit überzeugt. „2017 gibt es viel zu tun. Gehen wir es an!“,
so der vida-Vorsitzende abschließend.

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