- 20.12.2016, 11:04:10
- /
- OTS0052
Internationales Forscher-Team arbeitet unter NHM Wien-Beteiligung an Einrichtung zur Behandlung von extraterrestrischen Gesteinsproben

Wien (OTS) - Gesteinsproben aus Rückholmissionen vom Mars gelten als
potenzielle Biogefährdung - sie könnten Spuren von Leben enthalten.
Derzeit gibt es weltweit keine Einrichtung, die Marsgestein entgegen
nehmen bzw. kuratorisch behandeln kann. Forscherinnen und Forscher
des Naturhistorischen Museums Wien bzw. der Technischen Universität
Wien arbeiten an Plänen einer entsprechenden Einrichtung, mit dem
Ziel, eines Tages in Europa, vielleicht sogar in Österreich, die
nötige Infrastruktur bereitstellen zu können.
„Wir brauchen eine solche Einrichtung, um einerseits die
Weltraumforschung fortsetzen und andererseits extraterrestrische
Gesteinsproben vor allem vom Mars auf die Erde rückführen zu können“,
erklärt Ludovic Ferrière, Kurator der Gesteinssammlung sowie
Ko-Kurator der Meteoritensammlung des NHM Wien. „Das NHM Wien verfügt
über jahrhundertelange kuratorische Erfahrung, was Meteoriten
betrifft – einer der Gründe, warum wir Teil dieses europäischen
Projekts sind.“
Mit Stand 2016 gibt es keine Einrichtung in Europa, die sich
vollumfassend der Behandlung von Gesteinsproben vom Mars, aber auch
von Mond und von Asteroiden widmen kann. „Wenn Europa sich in vollem
Maße an Probenrückholprogrammen beteiligen will, muss eine
Infrastruktur geschaffen werden, die jener der NASA in den USA und
JAXA in Japan entspricht“, so Ferrière.
Das Projekt EURO-CARES (European Curation of Astronomaterials
Returned from Exploration of Space), das von der EU finanziert, drei
Jahre lang an der Entwicklung einer neuartigen Einrichtung für den
Empfang, die Aufbewahrung und die kuratorische Behandlung von
extraterrestrischen Gesteinsproben sowie terrestrischem planetaren
Schutz mit Fokus auf Aspekten des Gebäudedesigns, der Aufbewahrung
der Proben und deren kuratorischen Behandlung arbeitet, geht ab 2017
in die nächste Phase:
Ein weiterentwickeltes Designkonzept des Gebäudes soll präsentiert
werden, an dem unter anderem Sandra Häuplik-Meusburger von der TU
Wien seit diesem Jahr arbeitet.
„Es war eine herausragende Erfahrung, in einem interdisziplinären
Studio arbeiten und architektonische Visionen für eine derartige neue
Bauform entwickeln zu können“, so Häuplik-Meusburger. „Architektur
als Disziplin verfolgt das Ziel, einen optimierten Entwurf zu
entwickeln, der den Anforderungen der Technik, der Wissenschaft, des
Designs und des Menschen entspricht. Der Entwicklungsprozess
gestaltet sich normalerweise disziplinübergreifend und dockt somit an
verschiedene Fachbereiche an. Das ist nicht immer einfach, weshalb
dieser Prozess ein hohes Maß an Einsatz aller Beteiligten erfordert.“
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NHM