• 19.12.2016, 09:17:24
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  • OTS0019

Luxemburg hält Fuchsjagdverbot aufrecht – Österreich: Fuchsjagd gegen Eigentümerwillen

Brutale Verfolgung von Kleinraubtieren jagdliche Tradition, um ausgesetzte Zuchtfasane und -rebhühner bis zur Jagd am Leben zu erhalten: daher nicht notwendig

Utl.: Brutale Verfolgung von Kleinraubtieren jagdliche Tradition, um
ausgesetzte Zuchtfasane und -rebhühner bis zur Jagd am Leben
zu erhalten: daher nicht notwendig =

Wien (OTS) - Um jede Fasanerie herum finden sich zahlreiche Fallen
für Füchse und Marder. Die ausgesetzten Zuchttiere sind so hilflos,
dass sie ihren Raubfeinden leicht zum Opfer fallen würden. Um die €
10 Investment pro angekauftem Fasan aus Massentierhaltung nicht zu
verlieren, hat es sich bei der Jägerschaft eingebürgert, Füchse als
Todfeinde mit allen möglichen Mitteln zu verfolgen und zu vernichten.
Nur aufgrund seiner Fähigkeit, zur Not den Ausfall von 70 % aller
Individuen einer Generation durch eine erhöhte Geburtenrate zu
kompensieren, hat der Fuchs als Art bis heute überlebt. Dabei kommt
ihm eine wichtige Funktion im Ökosystem zu. Keinesfalls wäre es
notwendig, Füchse zu bejagen. Das beweist ein Blick auf
fuchsjagdfreie Regionen, wie die fast 50.000 ha Jagdreviere der Stadt
Wien, die Dünengebiete in Nordholland oder der Schweizer Kanton Genf.
Dennoch, so muss erstaunt festgestellt werden, hat der
Verfassungsgerichtshof kürzlich die Zwangsbejagung in Österreich
aufrecht erhalten. Dadurch können hierzulande GrundbesitzerInnen
gezwungen werden, gegen ihren Willen und ihre ethische Überzeugung
dulden zu müssen, dass Füchse völlig sinnlos und unnötig auf ihrem
Grund und Boden verfolgt und getötet werden.

Die Regierung von Luxemburg hat 2015 unter lauten Protesten der
Jägerschaft ein Jagdverbot auf Füchse erlassen. Die Jagdlobby hat
damals verkündet, dass nun die Fuchspopulationen überhand nehmen und
verschiedene Krankheiten endemisch werden würden. Doch davon kann gar
keine Rede sein. Camille Gira, Staatssekretärin im
Nachhaltigkeitsministerium von Luxemburg, verlautete jetzt, dass das
Fuchsjagdverbot bis auf weiteres aufrecht erhalten werde. Man habe
148 Fuchskadaver untersucht und festgestellt, dass nur bei einem
Drittel der Fuchsbandwurm vorhanden war. Das seien normale
Durchschnittswerte, so die Politikerin. Zusätzlich sei nur ein
einziger Fall aufgetreten, bei dem ein Fuchs einen Hühnerzüchter
heimgesucht habe. Dieses Tier habe man getötet. Aber es gebe weder
eine Bevölkerungsexplosion unter Füchsen, noch ein gehäuftes
Auftreten von Angriffen auf Nutztiere.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Die konventionelle Jägerschaft weiß
überhaupt nicht, wie sich das auf ein Ökosystem auswirkt, wenn man
Füchse nicht bejagt. Sie hat es nie ausprobiert. Und wie so oft, wenn
man krampfhaft an veralteten Traditionen festhält, zeigt sich, dass
man ohne sie viel besser auskommt. Wenn jetzt endlich bundesweit das
Aussetzen von gezüchteten Fasanen und Rebhühnern für die Jagd beendet
wird, dann werden die Raubtiere hoffentlich nicht mehr als Schädlinge
gesehen. Der Fuchs hat eine sehr positive Rolle im Ökosystem, eine
Untersuchung im Nationalpark Bayrischer Wald in Deutschland belegt,
dass er mehrheitlich Regenwürmer und Mäuse isst. Jetzt hoffen wir
darauf, dass Vernunft einkehrt, und die Jagd nur nach den Prinzipien
der Ökologie und des Tierschutzes durchgeführt wird. Und es ist weder
im Sinne von Ökologie, noch im Sinne des Tierschutzes, Füchse zu
töten!“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VGT

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