- 13.12.2016, 09:00:16
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Wiener Qualitätssiegel 2016 an 26 TOP-Lehrbetriebe
Brauner, Anderl, Höhrhan, Eppler und Kaske zeichnen beste Ausbildungsbetriebe aus
Utl.: Brauner, Anderl, Höhrhan, Eppler und Kaske zeichnen beste
Ausbildungsbetriebe aus =
Wien (OTS) - Wien (OTS) – Die Wiener Wirtschaftsstadträtin Renate
Brauner, Innungsmeister Alexander Eppler von der Wirtschaftskammer
Wien, AK-Präsident Rudi Kaske, ÖGB-Vizepräsidentin Renate Anderl
sowie Johannes Höhrhan, Geschäftsführer der IV-Wien, verliehen Montag
Abend zum dritten Mal das Wiener Qualitätssiegel TOP-Lehrbetriebe.
Damit werden jährlich Wiener Betriebe ausgezeichnet, die vorbildliche
Standards in der Lehrausbildung setzen. Das Qualitätszertifikat ist
eine gemeinsame Initiative der Sozialpartner und der Stadt Wien.
Ermittelt wurden die TOP-Lehrbetriebe von einer Fachjury aus
SozialpartnervertreterInnen. Heuer hatten sich 37 Betriebe für das
Qualitätssiegel bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftkammer Wien
beworben. 26 Betriebe bekamen es zuerkannt.
Brauner: „Wien braucht die besten Hände und Köpfe -
Jugendliche brauchen bestmögliche Zukunftschancen“
Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner: „Für eine erfolgreiche
Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes brauchen wir die besten
Hände und Köpfe. Betriebe, die auf höchste Qualität in der
Lehrausbildung setzen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Dazu kommt:
Gute Job- und Einkommenschancen sind unabdingbar mit einer guten
Ausbildung verbunden. Mit dem Wiener Qualitätssiegel wollen wir daher
bewusst jene Betriebe vor den Vorhang holen, die für top
qualifizierten Fachkräftenachwuchs Sorge tragen. Es freut mich sehr,
dass wir seit 2014 insgesamt 168 Betriebe für ihr Engagement in der
Lehrlingsausbildung prämieren konnten. Die ausgezeichneten Betriebe
haben eine wichtige Vorbildwirkung und sie zeigen, dass Lehre Zukunft
hat und gibt. Denn mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnete Betriebe
sind auch für Jugendliche, die eine Lehre machen wollen, besonders
attraktiv.“ Als wesentlichen Teil einer erfolgreichen Lehrausbildung
nennt Brauner insbesondere auch das empowerment der Jugendlichen
durch die AusbilderInnen. Der Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds (waff) unterstützt übrigens Unternehmen, die ihre
MitarbeiterInnen zu LehrausbilderInnen qualifizieren wollen
(www.waff.at).
Ruck: „Qualitätssiegel ist wichtiger Motivationsfaktor für die
Lehrbetriebe Wiens“
Wirtschaftskammer Wien Präsident Walter Ruck sieht im Gütesiegel
einen wichtigen Motivationsfaktor für die Lehrbetriebe Wiens: „Die
Lehre ist nicht nur ein wichtiges Angebot an die Jugend, sie sichert
auch den Unternehmen selbst die wichtigen Fachkräfte für morgen. Mit
dem Qualitätssiegel zeigen die Unternehmen, dass ihnen auch die
Qualität ihrer Lehrausbildung am Herzen liegt. Die Wiener
Unternehmerinnen und Unternehmer beweisen damit, dass sie
Verantwortung für die Jugend, genauso wie für den Wirtschaftsstandort
Wien übernehmen. Und die Lehrlinge können sicher sein, dass ihre
Ausbildung auch wirklich eine Vorbereitung für eine erfolgreiche und
vielversprechende Karriere und Zukunft ist.“
Kaske: „Qualität in der Lehre sichern“
„Jugendliche brauchen nicht nur Orientierung bei der Berufswahl
selbst, sondern auch Informationen über die Ausbildungsqualität in
einzelnen Betrieben – Engagement und eine gute Ausbildung sind leider
nicht immer selbstverständlich“, erklärt AK-Präsident Rudi Kaske und
verweist auf die Misserfolgsquoten bei der Lehrabschlussprüfung. Das
Wiener Qualitätssiegel „TOP-Lehrbetriebe“ wird nur an Lehrbetriebe in
Wien vergeben, die sich wirklich um ihre Lehrlinge bemühen. In den
ausgezeichneten Betrieben treten die meisten Lehrlinge nicht nur zur
Lehrabschlussprüfung an, sondern bestehen sie auch. „Das Wiener
Qualitätssiegel bietet den Jugendlichen und ihren Eltern wertvolle
Hinweise, wo sie eine ausgezeichnete Ausbildung erhalten“, so Kaske.
Weil eine gute Ausbildung und betriebliches Engagement in der Lehre
nicht vom Zufall abhängig sein darf, fordert Kaske die gesetzliche
Einführung eines Qualitätsmanagements in der Lehrausbildung. Er
verweist außerdem auf das umfassende Beratungsangebot für Betriebe,
wie sie die Ausbildungsqualität steigern können: „Dieses Angebot
sollte von den Betrieben viel mehr genutzt werden.“
„Wir wollen alle, dass alle Jugendlichen bis 18 eine Ausbildung
machen. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn es genügend
Ausbildungsplätze für alle Berufe gibt“, sagt der AK-Präsident. In
vielen Fällen ersetze die überbetriebliche Ausbildung fehlende
Lehrstellen: „Das ist ein Grund, warum die Jugendarbeitslosigkeit bei
uns immer noch niedriger ist als anderswo.“
Höhrhan: „Chancen, die in technischen und
naturwissenschaftlichen Lehrberufen stecken, noch sichtbarer machen“
Johannes Höhrhan, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Wien,
betont: „Die duale Berufsausbildung hat sich als Erfolgsmodell, um
das uns international viele andere Länder beneiden, bewährt. Die
laufende Qualitätssicherung der Lehre muss uns daher ein zentrales
Anliegen sein. Das gemeinsame Siegel rückt darüber hinaus die
ausgezeichneten Firmen ins Rampenlicht und gibt ihnen die
Möglichkeit, ihre Ausbildungsangebote noch besser kommunizieren zu
können. Aus Sicht der Industrie ist es in diesem Zusammenhang vor
allem von Bedeutung, die Chancen, die in technischen und
naturwissenschaftlichen Lehrberufen stecken, noch sichtbarer zu
machen, denn hier haben wir in Zukunft den größten Bedarf an
Fachkräften und dementsprechend gute Karrierechancen für junge
Menschen.“
Anderl: „Mehr Lehrbetriebe für Spitzenausbildung“
„Was für ein großes Potential die Berufsausbildung hat, zeigen nicht
nur die heute hier prämierten Lehrbetriebe, sondern auch
internationale Wettbewerbe, wo unsere Lehrlinge regelmäßig
Spitzenplätze belegen“, betonte ÖGB-Vizepräsidentin Renate Anderl.
Das österreichische Modell der dualen Ausbildung ist im europäischen
Vergleich vorbildlich. Veranstaltungen wie die heutige seien eine
gute Gelegenheit, einmal diejenigen vor den Vorhang zu holen, die
nicht ständig im Rampenlicht stehen und trotzdem mit ihrer Arbeit das
Rückgrat und das Fundament unserer Wirtschaft bilden.
„Bedauerlicherweise ist die Zahl der Ausbildungsstätten für Lehrlinge
seit 1980 rückläufig. Um den Wirtschaftsstandort auch langfristig zu
sichern, müssen Betriebe wieder verstärkt Lehrstellen mit
hochqualitativer Ausbildung anbieten“, fordert die
ÖGB-Vizepräsidentin.
Ausgezeichnete Betriebe setzen Maßstäbe in der Lehrausbildung
Die Vergabe des Qualitätssiegels erfolgte in einem zweistufigen
Verfahren mittels Punktesystem durch eine Jury. Wesentliche
Bewertungskriterien sind unter anderem Ausbildungsplanung und
–dokumentation laut Berufsbild, besondere Ausbildungsinitiativen wie
fachliche Weiterbildung, Persönlichkeitsbildung, Vorbereitung auf die
Lehrabschlussprüfung, Auslandspraktika, Frauen in nichttraditionellen
Berufen, Lehre mit Matura, etc. sowie Antritts- und Erfolgsquote von
Lehrlingen bei der Lehrabschlussprüfung. Für die Zuerkennung des
Qualitätssiegels mussten die Unternehmen mindestens 12 Punkte
erreichen. Die Höchstzahl waren 24 Punkte. Das Zertifikat ist bis
Ende 2020 gültig.
Die Jury überzeugt haben neben größeren Unternehmen, wie Media Markt
oder große Gastronomie- und Hoteleriebetriebe, wie Bristol Holding
GmbH, Kempinski Hotel Vienna Management GmbH, Hilton International
Wien Gesellschaft m.b.H und The Ritz–Carlton, Vienna auch Klein- und
Mittelbetriebe. Zu nennen sind hier z.B. die Firmen Figlmüller am
Hohen Markt, Kolesa Stahlbau oder Pfeiffer Immobilien. Hier ist das
hohe persönliche Engagement der UnternehmerInnen selbst in der
Ausbildung besonders hervorzuheben. Verliehen wurde das
Qualitätssiegel auch an die Technische Universität Wien und den
Schönbrunner Tiergarten. Diese 26 Betriebe wurden mit dem Wiener
Qualitätssiegel TOP-Lehrbetrieb ausgezeichnet:
wko.at/wien/top-lehrbetrieb
Über 3.000 Betriebe bilden rund 13.000 Lehrlinge aus
Derzeit werden in Wien rund 13.300 Lehrlinge in 3.339 Betrieben
ausgebildet. 4.413 Lehrlinge werden in der Sparte Gewerbe und
Handwerk ausgebildet, gefolgt von den Sparten Handel (2.440
Lehrlinge), Tourismus- und Freizeitwirtschaft (1.570 Lehrlinge) sowie
Industrie (1.068 Lehrlinge.(schluss)
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