• 29.11.2016, 14:43:12
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ORF zu neuerlichen Anwürfen des VÖP

Wien (OTS) - Es ist nicht verwunderlich, dass ein Lobbyingverband der
deutschen Privatsender in Österreich – fünf von sechs VÖP-Mitgliedern
im TV-Bereich gehören deutschen bzw. internationalen Medienkonzernen
an, vier davon der ProSiebenSat.1-Gruppe – den ORF marginalisieren
will und alles unternimmt, um die rund 570 Millionen Euro
Werbeerträge, die jedes Jahr aus Österreich via Werbefenster zu den
deutschen Mutterkonzernen fließen, abzusichern und auszubauen.
Rund 60 Prozent des heimischen TV-Zuseher- und -Werbemarktes werden
von deutschen und internationalen Medienkonzernen dominiert, was bei
österreichischen Privatsendern und der Medienpolitik gleichermaßen
wie im ORF die Alarmglocken schrillen lassen sollte.

Die Zuständigkeit für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks in Österreich und seine Kontrolle liegt beim
ORF-Stiftungsrat und der unabhängigen Medienbehörde KommAustria und
nicht beim VÖP. Ferndiagnosen zu den ORF-Finanzen von unzuständigen
und selbsternannten Experten wie dem ehemaligen Roaming-Lobbyisten
Alexander Zuser auf Basis mangelhafter Unterlagen entbehren jeglicher
faktischer Grundlage und sind als das zu werten, was sie sind: ein
Lobbying-Papier der größten TV-Konzerne Europas, um die
Kolonialisierung des österreichischen Medienmarktes weiter
voranzutreiben.
Der ORF hat nie behauptet, dass es eine „Finanzierungslücke“ gebe.
Was allenfalls von den zuständigen Instanzen zu prüfen ist, ist eine
gesetzlich im 5-Jahres-Rhythmus vorgesehene teilweise Valorisierung,
also Inflationsabgeltung, der Programmentgelte.
Der ORF setzt selbstverständlich kein Gebührengeld für den Erwerb
ausländischer Produktionen – ob Fiction oder Sport – ein, sondern
finanziert diese über kommerzielle Erlöse. Die Gebührenmittel
verwendet der ORF ausschließlich entsprechend seines Auftrags für
österreichische Information und Kultur, heimischen Sport,
österreichische Unterhaltung und seine Regionalprogramme, was der VÖP
ja implizit bestätigt.

Die Marktanteile und Reichweiten zeigen, dass die ORF-Angebote die
beliebtesten Programme des heimischen Publikums sind. 98 Prozent des
Publikums nutzen jede Woche ORF-Angebote. Im Fernsehen erreicht der
ORF täglich 3,6 Millionen Österreicherinnen und Österreicher, im
Radio 4,7 Millionen und eine Million nutzt den ORF täglich online.

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