• 16.11.2016, 11:42:57
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Staatsakt "Geste der Verantwortung" kommt langjähriger Forderung der Betroffenen nach

Staatsakt anerkennt das Leiden der ehemaligen Heimkinder, die in Zweiter Republik schweres Unrecht erlitten haben

Utl.: Staatsakt anerkennt das Leiden der ehemaligen Heimkinder, die
in Zweiter Republik schweres Unrecht erlitten haben =

Wien (PK) - Nationalratspräsidentin Doris Bures und
Bundesratspräsident Mario Lindner laden morgen, am 17. November 2016,
zu einem Staatsakt ins Parlament. Das offizielle Österreich und die
Kirche wollen mit dieser "Geste der Verantwortung" zum Ausdruck
bringen, dass die Republik das unfassbare Leid von ehemaligen
Heimkindern, die in der Zweiten Republik schweres Unrecht erlitten
haben, mitsamt seiner lebenslangen Konsequenzen anerkennt und Lehren
daraus gezogen hat. Republik und Kirche kommen damit einer
langjährigen Forderung der Betroffenen nach.

Eine Station auf dem langen Weg der Aufarbeitung

Für die Initiatorin des Staatsaktes, Nationalratspräsidentin Bures,
ist es dabei von großer Bedeutung, dass die Geste der Verantwortung
nur eine Station auf dem langen Weg der Aufarbeitung des geschehenen
Unrechts sein kann. "Die Geste kann und soll keinen Schlusspunkt
unter offene Diskussionen und unter die Aufarbeitung setzen. Es geht
darum, dass Staat und Kirche gemeinsam das Unrecht benennen und
anerkennen", so Bures.

Im Mittelpunkt des Staatsaktes stehen die Betroffenen mit ihrem
individuellen Leid und ihren sehr unterschiedlichen Erfahrungen.
Dargestellt wird das ganze Ausmaß des geschehenen Unrechts durch
künstlerische Verdichtung. Texte von Betroffenen sowie Forschungs-und
Kommissionsberichte sind die Grundlage dafür.

Staat und Kirche haben bei Verbrechen lange weggesehen

In der Zweiten Republik haben tausende Kinder in staatlichen und
kirchlichen Heimen unvorstellbares Leid und großes Unrecht erfahren.
Sie haben brutale Gewalt, Demütigung und Missbrauch erlitten, statt
Liebe, Schutz und Fürsorge zu erhalten. Staat und Kirche haben bei
diesen Verbrechen zu lange weggesehen.

Vielen Betroffenen dieser Gewalt ist nicht nur die Kindheit geraubt
worden. Die dunklen Erlebnisse haben einen Schatten über ihr ganzes
Leben geworfen. Das Erlittene ist - oft bis heute - eine Bürde, die
eine glückliche Existenz erschwert. Der Mantel des Schweigens über
diese unfassbaren Taten ist seitens der Politik und der Kirche erst
vor wenigen Jahren gelüftet worden. Es folgte das von großer
Ernsthaftigkeit getragene Bemühen vieler Personen, Institutionen und
Kommissionen, das Geschehene aufzuarbeiten. (Schluss) red

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