- 11.11.2016, 12:05:01
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Start-ups machen Weltraum-Technologie alltagstauglich
Eröffnung des ESA-Gründerzentrums in Graz – Weltraumministerium, ESA, Steiermark, Niederösterreich und Graz investieren gemeinsam über fünf Millionen Euro
Utl.: Eröffnung des ESA-Gründerzentrums in Graz –
Weltraumministerium, ESA, Steiermark, Niederösterreich und
Graz investieren gemeinsam über fünf Millionen Euro =
Wien (OTS) - Weltraumminister Jörg Leichtfried, der Generaldirektor
der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jan Wörner, Landesrat
Christian Buchmann und Bürgermeister Siegfried Nagl haben heute das
neu gegründete Business Incubation Center Austria (BIC) am Standort
Graz eröffnet. Das ESA-Gründerzentrum unterstützt Start-ups dabei auf
Basis von Raumfahrttechnologien Produkte für den Gebrauch auf der
Erde zu entwickeln. In den kommenden fünf Jahren bekommen insgesamt
50 Jungunternehmen die Chance im Incubation Center zu arbeiten und
ihre Ideen umzusetzen. Neben der Forschungsinfrastruktur erhalten die
Start-ups in der Anfangsphase Business Coachings und eine
Unterstützung in der Höhe von bis zu 100.000 Euro. Am Hauptstandort
Graz werden sechs Jungunternehmen pro Jahr betreut. Weitere vier
Start-ups werden jährlich in gleicher Form im „AplusB-Zentrum accent“
in Wiener Neustadt unterstützt. Über fünf Millionen Euro investieren
Weltraumministerium, ESA, die Steiermark und das Land
Niederösterreich sowie die Stadt Graz in das neue Gründerzentrum, für
die Verwertung und Weiterentwicklung von Weltraumtechnologien auf der
Erde.
Das Weltraumministerium investiert jährlich rund 70 Millionen Euro in
den österreichischen Weltraumsektor. Durch die Kooperation mit der
ESA erhalten heimische Unternehmen die Möglichkeit, an europäischen
Projekten mitzuarbeiten und sich im Hightech-Segment Raumfahrt zu
beweisen. Mit dem Business Incubation Center sollen die
österreichischen Technologien die für die Raumfahrt entwickelt
wurden, auch auf der Erde zum Einsatz kommen. „Wir erforschen das
Weltall, weil wir auch hier am Boden was davon haben, etwa
Wettervorhersagen, Handyfunk oder Satellitenfernsehen. Mit dem neuen
ESA-Gründerzentrum geben wir Start-ups die Chance, auf Basis von
Weltraum-Technologie neue Ideen und Produkte zu entwickeln, die uns
hier auf der Erde das Leben leichter, angenehmer und sicherer machen.
Zum Beispiel ein Fallschirm für Drohnen, der sich mithilfe von
Satellitennavigation bei einem Absturz automatisch öffnet und so
Unfälle verhindert“, erklärt Weltraumminister Jörg Leichtfried.
„Wir fördern Fortschritt und Wachstum in dem wir Start-ups dabei
unterstützen, neue Geschäftsmodelle auf Basis von Weltraumtechnologie
und Satellitendaten zu entwickeln. Damit tragen die europäischen
Weltraumprogramme dazu bei, das Leben auf der Erde zu verbessern“,
begrüßt ESA-Generaldirektor Jan Wörner die Gründung des neuen
Zentrums in Österreich.
Im Rahmen dieses ESA-Programms wurden bereits 15 „Business Incubation
Centers“ in ganz Europa eingerichtet. Bisher wurden über 400
europäische Start-Ups von den Inkubatoren der ESA unterstützt –
jährlich sollen 130 dazukommen. „Mit gutem Grund fiel die Wahl für
das nächste Zentrum auf die Steiermark“, betont der steirische
Wirtschaftslandesrat Christan Buchmann: „Die Steiermark zählt mit
einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,8 Prozent zu den
innovativsten Regionen Europas. Mit der engen Zusammenarbeit zwischen
Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen haben wird ideale
Voraussetzungen für Hightech-Start-Ups. Das ‚ESA-Business
Incubation’-Zentrum im Science Park Graz ist ein Motor, um neuen
steirischen Unternehmen den Einstieg in den Weltraumsektor zu
ermöglichen.“
„Graz ist bereits Österreichs Weltraumhauptstadt, mit der Errichtung
des ‚ESA-Business Incubation Center’ wird eine ideale Kombination der
Startup-Entwicklung geschaffen. Diese Mischung soll den Zuzug von
innovativen Unternehmen aus der Branche nach Graz weiter absichern“,
erklärt Bürgermeister Siegfried Nagl. Dabei unterstreicht Nagl die
Bedeutung der heimischen Universitätslandschaft: „Universitäten
stellen – neben zahlreichen außeruniversitären
Forschungseinrichtungen wie ‚Joanneum Research’ und dem
Kompetenzzentrum ‚Virtual Vehicle’ die zentrale Basis für Innovation
in Graz dar.“
Insbesondere die Technische Universität Graz ist seit Jahren fixer
Bestandteil internationaler Weltraumforschung. Der erste
österreichische Satellit im All, TUGSAT-1, wurde an der TU Graz
gebaut und getestet. Im Vorjahr hat sie den Zuschlag für das
Nanosatellitenprojekt OPS-SAT bekommen. Auch bei der ESA-Mission
JUICE, die 2022 zu den Eismonden des Jupiter ins äußerste
Sonnensystem startet, ist die TU Graz an Bord. Rektor Harald Kainz
erklärt: „Das ESA-Zentrum ist ein Meilenstein auf unserem Weg hin zu
einer unternehmerischen, von Internationalität geprägten TU Graz.“
(Schluss)
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