- 11.11.2016, 10:01:52
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Demokratiepreis 2016 der Margaretha-Lupac-Stiftung geht an drei herausragende Initiativen der Zivilgesellschaft
Bures: PreisträgerInnen spiegeln die Vielfalt der zivilgesellschaftlichen Arbeit in Österreich wider
Utl.: Bures: PreisträgerInnen spiegeln die Vielfalt der
 zivilgesellschaftlichen Arbeit in Österreich wider =
Wien (PK) - Der Demokratiepreis der Margaretha-Lupac-Stiftung 2016 
 geht zu drei gleichen Teilen an herausragende Initiativen der 
 Zivilgesellschaft: an das "Freie Radio Salzkammergut", an das 
 Personenkomitee "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" 
 sowie an das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte. Das 
 Stiftungskuratorium der Lupac-Stiftung folgte damit bei der Vergabe 
 des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preises einstimmig dem 
 Vorschlag der Jury. Die Kuratoriumsvorsitzende, 
 Nationalratspräsidentin Doris Bures, würdigte die hohe Qualität aller 
 Einreichungen und dankte der Jury für ihren durchdachten Vorschlag: 
 "In ihrer Unterschiedlichkeit spiegeln die Preisträgerinnen und 
 Preisträger die Vielfalt der zivilgesellschaftlichen Arbeit in 
 Österreich wider".
Der Demokratiepreis 2016 wird zu Beginn des kommenden Jahres im 
 Rahmen eines Festaktes im Parlament verliehen. Die drei 
 PreisträgerInnen stehen dafür, dass gelingende Demokratie 
 persönliches, demokratisches Engagement braucht. Nur so können 
 aktuelle, aber auch historische Fragen verantwortungsvoll und 
 zukunftsorientiert gestellt und daraus Initiativen entwickelt werden. 
 Ziel der Arbeit aller drei Initiativen ist es - ganz im Sinne des 
 Stiftungszwecks - das demokratische Bewusstsein in Österreich zu 
 bereichern und zu stärken.
Freies Radio Salzkammergut
Der Verein "Freies Radio Salzkammergut" engagiert sich seit 
 mittlerweile 19 Jahren für Mitsprache und Teilhabe der 
 Zivilgesellschaft in Form von Sendezeit sowie Ausbildungsmaßnahmen 
 zur Stärkung von Toleranz und interkulturellem Respekt. Mit seinen 
 vielfältigen Aktivitäten wurde er so zum Kompetenzzentrum in Sachen 
 politischer Bildung sowie demokratischer Praxis und erreicht 200.000 
 Menschen jeden Alters vor allem in Oberösterreich, Salzburg und der 
 Steiermark. Damit leisten die InitiatorInnen auch für die Integration 
 von Minderheiten und marginalisierten Gruppen einen wichtigen 
 Beitrag. Für die Sendereihe "Pangea Lingua - auf den Spuren der 
 Mehrsprachigkeit im Salzkammergut", um nur ein Beispiel zu nennen, 
 befassten sich die Sendungsverantwortlichen über zwei Jahre hinweg 
 mit rund 160 Menschen und ihren Muttersprachen.
Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz
Das aus einem wissenschaftlichen Projekt hervorgegangene 
 Personenkomitee "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" 
 verbindet in seiner Arbeit breites zivilgesellschaftliches Engagement 
 mit parlamentarischer Arbeit sowie mit medialer und kulturpolitischer 
 Vermittlungstätigkeit. Gedenkveranstaltungen und die Präsentation der 
 Forschungsergebnisse im Parlament führten zu öffentlicher 
 Aufmerksamkeit für das Thema und waren Anstoß für die politische 
 Unterstützung der Forderungen. Auch die Ausstellung "Was damals Recht 
 war... - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht" führte im 
 Jahr 2009 zum Aufhebungs- und Rehabilitationsgesetz. Das 
 Personenkomitee gab danach auch den entscheidenden Anstoß für das 
 Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am Ballhausplatz in 
 Wien.
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
Mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte wird das größte 
 unabhängige österreichische Menschenrechtsinstitut, das seit 20 
 Jahren auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene tätig 
 ist, ausgezeichnet. Dabei erarbeitet das Institut wissenschaftliche 
 Grundlagen für die Weiterentwicklung und Stärkung von Demokratie und 
 ist dadurch Unterstützer zahlreicher Initiativen. Darüber hinaus 
 umfasst die Tätigkeit Stellungnahmen und Gutachten zu aktuellen 
 menschenrechtlichen Fragestellungen als auch die Vermittlung des 
 Wissens über Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit an 
 zahlreiche Zielgruppen. Menschenrechtsbildung und politische Bildung 
 für junge Menschen stehen im Fokus des "Zentrum polis - Politik 
 Lernen in der Schule", das seit zehn Jahren am Institut angesiedelt 
 ist. Die hohe internationale Reputation der am Institut tätigen 
 ForscherInnen ist ein weiteres Merkmal der nachhaltigen Tätigkeit des 
 Instituts.
Margaretha Lupac-Stiftung
Die 1999 verstorbene Margaretha Lupac hat dem Parlament für eine 
 gemeinnützige Stiftung insgesamt € 1,5 Mio. hinterlassen. Daraus 
 werden seit 2004 alternierend ein Demokratie- und ein 
 Wissenschaftspreis des Parlaments finanziert, der mit jeweils € 
 15.000 dotiert ist. Er kann auf bis zu drei Personen aufgeteilt 
 werden. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die das Verständnis für die 
 Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der 
 österreichischen Republik fördern und die dazu beitragen, die 
 Bedeutung von Toleranz im Diskurs über Fragen der Politik, Kunst und 
 gesellschaftlichen Entwicklungen zu vermitteln. (Schluss) red
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