Eine repräsentative MAFO-Studie zeigt, wie zwiespältig die Österreicher gegenüber Süßstoffen eingestellt sind.

Utl.: Eine repräsentative MAFO-Studie zeigt, wie zwiespältig die
Österreicher gegenüber Süßstoffen eingestellt sind. =
Wien (OTS) - Rund um den Weltdiabetes-Tag (14.11.) wird alle Jahre
wieder der Ruf nach einem kalorienärmeren, ausgewogenen Essalltag von
allen Seiten lauter. Ärzte und Ernährungsfachkräfte sprechen sich
mehrheitlich für Süßstoffe im Rahmen eines figurfreundlichen und
stoffwechselgesunden Essalltags aus. Und doch stehen Süßstoffe und
damit gesüßte Lebensmittel und Getränke immer noch im Kreuzfeuer der
Kritik der KonsumentInnen. Inwieweit die gängigen Meinungen in den
Köpfen der ÖsterreicherInnen verankert sind, untersuchte nun eine
aktuelle MAFO von meinungsraum.at an 1.000 Personen (Alter 14+).
71 % Süßstoffverwender
7 von 10 ÖsterreicherInnen (71%) geben an, zumindest gelegentlich
Süßstoff zu verwenden bzw. in fertigen Produkten zu konsumieren. Je
jünger die Befragten, umso eher wird Süßstoff verwendet. 42 % der
Teilnehmer sind der Meinung, dass Süßstoffe einen Beitrag zum
gesunden Lebensstil leisten. Verwender wollen damit hauptsächlich
Kalorien sparen bzw. ist es für viele bereits zur Gewohnheit
geworden. Bei Softdrinks greifen 36 % der Befragten bereits zur
zuckerfreien Alternative, 40 % ziehen den echten Zuckergeschmack vor,
24 % trinken gar keine Soft-Drinks.
Nicht-Verwender wollen Zusatzstoffe meiden
Unter den 29 % Nicht-Verwendern stehen weniger die
Gesundheitsbedenken im Vordergrund. Sie halten Süßstoffe in ihrem
Essalltag für überflüssig, lehnen Zusatzstoffe wie auch den
Süßstoff-Geschmack generell ab.
Mythen und Vorurteile
Süßstoffe müssen sich seit jeher vielen Kritikern stellen. Wie denken
die ÖsterreicherInnen darüber? Wer liegt richtig, wer falsch?
52 % sagen „Süßstoffe sind kalorienfrei“
Das ist natürlich richtig. Fast der Hälfte aller Befragten ist diese
Tatsache leider nicht bekannt.
Jede/r Zweite meint, Süßstoffe würden den Appetit anregen
Falsch gedacht. Mittlerweile entkräften mehrere Studien dieses weit
verbreitete Vorurteil. Die angeblich ausgelöste cephalische
Insulinsekretion, welche einen Blutzuckerabfall und daraufhin
gesteigerten Appetit zur Folge hätte, konnte wissenschaftlich nicht
nachgewiesen werden. Studienergebnisse zeigen vielmehr, dass
Blutglukosekonzentration und Insulinsekretion durch Süßstoff nicht
beeinflusst werden (1,2,3,4).
Zahlreiche unberechtigte Vorurteile halten sich hartnäckig
Eine hohe Zahl an Befragten vertraut der Sicherheit von Süßstoffen
offensichtlich nicht. Zwei von drei sind generell der Meinung,
Süßstoffe seien ungesund, 38 % meinen sogar, die künstliche Süße
könne Krebs verursachen. Univ. Prof. Dr. Jürgen König vom Inst. für
Ernährungswissenschaften in Wien klärt auf: „Fakt ist, dass alle am
Markt befindlichen Süßstoffe vor ihrer Freigabe einen aufwändigen
Sicherheitsbeweis antreten müssen. Es muss für alle Zusatzstoffe – so
auch für Süßstoffe – gewährleistet sein, dass diese selbst bei
lebenslangem regelmäßigem Konsum gesundheitlich unbedenklich sind.“
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA prüft auch
stets die neuesten Studien und aktualisiert ihre Empfehlungen und
ADI-Werte* – so geschehen z. B. 2013 mit dem Süßstoff Aspartam (5).
Dieser ist besonders häufig im Kreuzfeuer der Kritik und wurde daher
besonders sorgfältig überprüft. „Die Konsumentinnen und Konsumenten
können daher bei jedem Süßstoff sicher sein, dass er im Rahmen einer
ausgewogenen Ernährung und gesunden Lebensweise innerhalb der
festgelegten ADI-Werte* gesundheitlich unbedenklich ist“, betont die
Ernährungswissenschafterin des Süßstoffverbandes Mag. Uta Carstanjen.
Fazit:
Die ÖsterreicherInnen haben beim Wissen zum Thema Süßstoffe
Aufholbedarf bzw. sind hinsichtlich deren Sicherheit besorgt. Im
Rahmen eines ausgewogenen Ess- und Trinkalltages können Süßstoffe
jedoch helfen, die Kalorienaufnahme im Lot zu halten und damit eine
ausgewogene Ernährungsweise langfristig unterstützen.
(1): Härtel B, Graubaum HJ, Schneider B: Einfluss von
Süßstoff-Lösungen auf die Insulinsekretion und den
Blutglucosespiegel. Ernährungs-Umschau (1993) 40: 152–156.
(2): Rodin J: Comperative effects of fructose, aspartame, glucose and
water preloads on calorie and macronutrient intake.
Am J Clin Nutr (1990) 51: 428–435.
(3): Steininger J, Graubaum HJ, Steglich HD, Schneider A, Metzner C:
Gewichtsreduktion mit saccharose- oder süßstoffhaltiger
Reduktionskost? Ernährungs- Umschau (1995) 42: 430–437.
(4): Wolf-Novak LC, Stegink LD, Brummel MC et al.: Aspartame
ingestion with and without carbohydrate in phenylketonuric and
normal subjects: effects on plasma concentration of aminoacids,
glucose and insulin. Metabolism (1990) 39: 391–396. (Abstract)
(5): http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/131210 (Abruf am
17.10.2016)
*Der ADI-Wert (englisch: ADI, acceptable daily intake) gibt die
tolerierbare Tagesdosis eines Stoffes an, die ein Mensch ein Leben
lang täglich ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit aufnehmen
kann (www.gesundheit.gv.at)
Nähere Infos zur Studie unter:
http://www.suessstoff-verband.de/fileadmin/user_upload/redaktion/Down
loads/MAFO_Suessstoffverband_2016.pdf
Über den Süßstoffverband:
Der Süßstoff-Verband e.V. wurde 1966 mit dem Ziel gegründet, die
Forschung auf dem Gebiet der Süßstoffe zu fördern, neueste
wissenschaftliche Fakten für Meinungsbildner bereitzustellen und die
Öffentlichkeit auf verschiedenen Wegen zu informieren. Die
österreichische Pressestelle will als Kompetenzzentrum eine
transparente und kompetente Diskussion und Information über Süßstoffe
auf lokaler Ebene anregen. Dabei wird auf die Zusammenarbeit mit
österreichischen Fachgesellschaften und beratenden Experten gesetzt.
Ziel ist es, über Daten und Fakten zu Süßstoffen fundiert aufzuklären
und zugleich zu verhindern, dass wissenschaftlich nicht
nachvollziehbare Aussagen rund um das Thema Süßstoffe die Bevölkerung
verunsichern. Weitere Informationen: http://www.suessstoff-verband.at
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