• 08.11.2016, 15:00:31
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  • OTS0187

GPA-djp-Katzian zu Kapsch: Unternehmenssteuern in Österreich schon jetzt zu niedrig

Europäische Mindeststeuersätze statt Fortsetzung des Dumping-Wettbewerbs

Utl.: Europäische Mindeststeuersätze statt Fortsetzung des
Dumping-Wettbewerbs =

Wien (OTS/ÖGB) - „Das Thema in der EU ist derzeit die Eindämmung des
Steuerdumpings für Unternehmen. Aber ÖVP und WKÖ wollen den
Unterbietungswettbewerb offensichtlich weiter treiben und die
Körperschaftssteuer weiter absenken. Bevor Kapsch mit derartigen
Vorschlägen den Staat um weitere Einnahmen bringt, sollte er sich
seine Berechnungen noch einmal ansehen. Dass eine KöSt Senkung um 1
Mrd die Wirtschaftsleistung um 1,5 Mrd anhebt, ist eher Wunschdenken
als eine abgesicherte Prognose“, reagiert der Vorsitzende der
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
(GPA-djp) Wolfgang Katzian auf die jüngsten Forderungen des
Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Kapsch. ++++

"Verglichen mit der Lohn- und Einkommenssteuer ist sowohl der
Steuersatz als auch die effektiv bezahlte Körperschaftssteuer sehr
niedrig. Statt einen ruinösen Dumpingwettbewerb bei den
Unternehmenssteuern voran zu treiben, sollte sich die
Industriellenvereinigung für eine eine Harmonisierung der
Unternehmensbesteuerung und Mindeststeuersätze in Europa einsetzen.
In Anbetracht der angespannten Budgetsituation in allen europäischen
Ländern wäre eine Politik des Steuerwettbewerbs bei
Unternehmenssteuern das völlig falsche Signal. Vor allem, wenn man
bedenkt, dass der Staat Großteils von Massensteuern, die
Unselbständige leisten, finanziert wird. Dass die Unternehmen mehr
investieren könnten, liegt nicht daran, dass ihnen die Gewinne
wegbesteuert werden, sondern dass Europa wegen der Sparpolitik keine
steigenden Absatzmarkt bietet. Auch in Österreich sind die
verfügbaren Haushaltseinkommen lange nicht vom Fleck gekommen.“, so
Katzian.

Auch der angedachten Verlängerung der Höchstarbeitszeit auf zwölf
Stunden erteilte Katzian eine Absage. „Alle am Tisch liegenden
Vorschläge verfolgen allein den Zweck, die Arbeitsleistung der
Beschäftigten an die unternehmerischen Erfordernisse anzupassen.
Gleitzeit sollte aber primär der Selbstbestimmung der Arbeitszeit von
Beschäftigten. Produktive Arbeit durch körperlich und psychisch
gesunde Beschäftigte erreicht man sicher nicht durch eine endlose
Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit“, so Katzian.

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