- 07.11.2016, 09:07:07
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Creditreform FIRMENINSOLVENZSTATISTIK, 1. bis 3. Quartal 2016: 22 Insolvenzen pro Werktag
Insolvenzen steigen weiter, 5.600 Insolvenzen sind zu erwarten
Utl.: Insolvenzen steigen weiter, 5.600 Insolvenzen sind zu erwarten =
Wien (OTS) - Die Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für
das 1. bis 3. Quartal 2016 zeigen einen weiteren Anstieg der
Firmeninsolvenzverfahren, konkret um 4% auf 4.182 Fälle. Die Zahl der
eröffneten Verfahren ist um 4,7% auf 2.505 gestiegen. In 1.677 Fällen
(+2,8%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens
abgewiesen. Die Höhe der Insolvenzverbindlichkeiten beläuft sich auf
rund 2 Mrd. Euro (+50%). Rund 14.000 Arbeitsplätze waren betroffen.
Die Insolvenzursachen liegen hauptsächlich in kaufmännischen Fehlern
der Geschäftsführung, in der allgemeinen Wirtschaftslage sowie im
verstärkten Konkurrenzkampf.
Bundesländervergleich: Steiermark Top, Vorarlberg Flop
Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Bundesländer Vorarlberg
(+21,6%), Salzburg (+17%) und das Burgenland (+14,7%). Gegen den
Trend sanken die Insolvenzen in der Steiermark (-9,4%), in
Niederösterreich (-7%) und in Kärnten (-5,1%). Die höchste
Insolvenzbetroffenheit herrschte in der Bundeshauptstadt mit 17
Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im
Durchschnitt 11 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.
Branchenvergleich: Konjunkturbranchen stark betroffen
Die am stärksten betroffenen Branchen sind traditionell die Branche
„Bauwesen“ und die Branche „Verkehr- und Nachrichtenübermittlung“
(Transportwesen) mit fast 32 bzw. 26 Insolvenzen je 1.000
Branchenunternehmen. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Branche
„Kredit- und Versicherungswesen“ mit einem Plus von 16,1%. Für den
Wirtschaftsstandort Österreich besonders erfreulich ist der starke
Rückgang bei der Sachgütererzeugung (Industrie) mit einem Minus von
13,2%. Ebenso meldete der Tourismus ein Minus von 8,4%.
Conclusio 1. bis 3. Quartal 2016 – Ausblick Gesamtjahr 2016
Nachdem in den vergangenen fünf Jahren die Insolvenzen rückläufig
waren, hat 2016 die Trendwende eingesetzt. Ungeachtet dem in jedem
Insolvenzantrag genannten Grund der schlechten allgemeinen
Wirtschaftslage sieht man beim genauen Blick auf die Ursachen der
Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung, dass schon lange zuvor von Seite
des Unternehmers bzw. der Geschäftsführung zu wenig Augenmerk auf die
kaufmännische Sorgfalt, das betriebswirtschaftliche Einmaleins gelegt
wurde. Dies ist vor allem bei Klein- und Kleinstunternehmen, die das
Gros der Insolvenzen stellen, zu beobachten. Fällt dann ein Großkunde
weg oder erleidet man einen nennenswerten Zahlungsausfall, verfügt
man nicht mehr über die erforderlichen Kapazitäten und Rücklagen um
das aufzufangen.
Für das Gesamtjahr 2016 ist mit einem weiteren Zuwachs auf rund 5.600
Insolvenzen zu rechnen.
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