- 07.11.2016, 09:00:03
- /
- OTS0014
Anerkennung mitgebrachter Kompetenzen und Qualifikationen
Thema der Euroguidance-Fachtagung am 3. November war die Rolle von Bildungs- und Berufsberatung in einem zunehmend interkulturellen Umfeld.

Utl.: Thema der Euroguidance-Fachtagung am 3. November war die Rolle
von Bildungs- und Berufsberatung in einem zunehmend
interkulturellen Umfeld. =
Wien (OTS) - Angesichts der zunehmenden Migration aus Drittstaaten
ist die Bildungs- und Berufsberatung in Europa mit neuen
Fragestellungen konfrontiert. Die Euroguidance-Konferenz, an der über
150 Personen aus der Bildungs- und Berufsberatung teilnahmen,
thematisierte die Praxis der Anerkennung von im Ausland erworbenen
Kenntnissen und Qualifikationen. Weiters ging es um die Methoden bei
der Beratung und Begleitung neu zugewanderter Personen auf dem Weg zu
einer Beschäftigung. Veranstalter war das in der Nationalagentur
Erasmus+ Bildung (OeAD-GmbH) angesiedelte Euroguidance-Zentrum.
Anne-Sophie Schmidt (OECD, Abteilung für Internationale Migration)
stellte via Online-Zuschaltung die ersten Ergebnisse einer laufenden
OECD-Studie zur Integration am Arbeitsmarkt durch Anerkennung
(mitgebrachter) ausländischer formaler Qualifikationen im
OECD-Ländervergleich vor. Die Ergebnisse der Auswertungen zu den
Qualifikationen aus Drittstaaten und Europa, zur Rolle der
Sprachkenntnisse sowie zur Praxis der Anerkennung informell
erworbener Kompetenzen im Ländervergleich werden Anfang 2017
publiziert werden.
Erol Yildiz (Universität Innsbruck, Institut für
Erziehungswissenschaft) beleuchtete das Potenzial internationaler
Bildungswege der „postmigrantischen“ Generation und plädierte – mit
Blick auf den aktuellen Diskurs zur Flüchtlingssituation in
Österreich und Deutschland – für einen „postintegrativen“ Zugang, um
langfristig die gesellschaftlichen Chancen durch Zuwanderung
pragmatisch wahrzunehmen.
Wie auf nationaler Ebene die Validierung und Anerkennung
mitgebrachter Qualifikationen erfolgt, darüber informierte Norbert
Bichl (AST) als Koordinator der Anlaufstellen für Personen mit im
Ausland erworbenen Kompetenzen. Bichl zeigte auf, wie in Österreich
durch das System der Anerkennung dem Phänomen der Dequalifizierung,
bei welchem eine Berufstätigkeit angenommen wird, die geringere
formale Bildungsabschlüsse erfordert, als erworben wurden, entgegen
gewirkt wird.
Gerhard Krötzl (BMB, Schulpsychologie) referierte darüber, welche
Herausforderungen an Schule und außerschulische Beratungsangebote im
Bereich der Information, Beratung und Orientierung für Bildung und
Beruf (IBOBB) gestellt werden. Diese Herausforderung ist umso größer
als die Anzahl junger Menschen, die von Bildungsbenachteiligung
und/oder Arbeitslosigkeit bedroht sind, steigt. Die Arbeitslosigkeit
ist bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund besonders hoch.
Von Seiten Euroguidance wurden die Möglichkeiten der Antragsstellung
im Programm Erasmus+ Bildung sowie das neue Tool
www.lerneninösterreich.at vorgestellt, das nationale Europass Zentrum
präsentierte das Portfolio der 5 Europass Dokumente www.europass.at.
Die Konferenz bot außerdem Methoden- und Diskussionsworkshops sowie
die Möglichkeit, im Rahmen des „Methodenmarkts“ europäische und
nationale Projekte sowie Beratungsangebote kennenzulernen.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/8286
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | LLL