• 27.10.2016, 08:39:38
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  • OTS0017

Bitterschokolade: VKI-Test zeigt Mineralöl-Problematik auf

Sieben von 20 getesteten Schokoladen mit Mineralölrückständen belastet

Utl.: Sieben von 20 getesteten Schokoladen mit Mineralölrückständen
belastet =

Wien (OTS/VKI) - Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen
in Lebensmittel gelangen: durch Druckfarben aus recycelten
Altpapierverpackungen, durch Schmieröle aus Produktionsanlagen oder
auch durch Abgase von Erntemaschinen. In einem aktuell
veröffentlichten Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI)
wurden in sieben von 20 Bitterschokoladen derartige Rückstände
gefunden. Die Position des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
ist dahingehend klar: Mineralölrückstände, vor allem die bedenklichen
aromatischen Kohlenwasserstoffe (MOAH), sollten nicht in Lebensmittel
gelangen, da sie krebserzeugende Substanzen enthalten können. Solche
MOAHs wurden in deutlich nachweisbaren Mengen bei den getesteten
Schokoladen der Marken Berger, Choceur (Hofer), Heidi, J.D. Gross
(Lidl) und Merci gefunden. Einige dieser Unternehmen haben daraufhin
bereits entsprechende Maßnahmen gesetzt und u.a. die betroffenen
Produkte aus dem Verkauf gekommen.

Es gibt allerdings auch erfreulichere Testergebnisse zu berichten:
So stammt etwa die beste Schokolade aus fairem Handel und ist ein
Bioprodukt. Geprüft wurden im Rahmen des Tests des VKI unerwünschte
Inhaltsstoffe (PAK, Aluminium, Mineralölrückstände, Cadmium) sowie
Geschmack und Kennzeichnung. Die Details zum Test sowie die
Stellungnahmen der Unternehmen gibt es im November-KONSUMENT und
unter www.konsument.at.

Geteilte Reaktionen der Hersteller

Die Reaktionen der Hersteller auf die Testergebnisse zu den
Mineralölrückständen fielen geteilt aus: Hofer, Lidl und Berger
reagierten umgehend und leiteten laut eigener Aussage Schritte zur
Aufklärung ein bzw. nahmen die betroffenen Produkte aus dem Verkauf.
Storck (Merci) und Heidi verweisen in einer Stellungnahme dagegen
darauf, dass es bis dato keine rechtlich festgelegten Grenzwerte bzw.
keine anerkannten Bewertungskriterien für Mineralölbestandteile gibt.
Storck versichert aber immerhin, dass das Unternehmen bereits vor
geraumer Zeit ein Minimierungskonzept hinsichtlich Verpackung und
Rohstoffkontrolle entwickelt hat, das kontinuierlich weiterentwickelt
werde.

„Derzeit gibt es tatsächlich noch keine gesetzlichen Vorgaben, die
die Gehalte an Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln regulieren.
Bei der Analytik gibt es aber immerhin eine von den meisten
Marktteilnehmern anerkannte Methodik. Da es aber noch keine
offizielle EU-weite Prüfmethode gibt, wird diese von manchen
angezweifelt“, erläutert VKI-Projektleiterin Birgit Beck. „Eines
sollte man bei dieser Argumentation aber nicht vergessen: Das
Bundesinstitut für Risikoforschung empfiehlt ungeachtet dessen klar
und ausdrücklich, dass der Eintrag von MOAHs in Lebensmittel
grundsätzlich verhindert werden sollte. Dieser Meinung schließen wir
uns an.“

Weitere Tests in Planung

Neben Schokolade sind auch andere Lebensmittel, wie etwa Reis oder
Grieß, laut BfR aufgrund ihrer Beschaffenheit und Lagerung anfälliger
für eine Belastung. „Wir werden die Problematik der
Mineralölrückstände daher im Auge behalten und im Rahmen von weiteren
Tests einen Beitrag zur Sicherheit von Lebensmitteln und zur
Datenlage in Österreich leisten“, so Beck abschließend.

SERVICE: Die Testdetails sowie die Stellungnahmen der Unternehmen
gibt es ab dem 27.10. im November-KONSUMENT und online unter
www.konsument.at.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NKI

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