- 25.10.2016, 13:16:25
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Gewerkschaft vida: Lächerliche Vorwürfe von ÖHV und NEOS
vida-Tusch: "Gemeinsam an Lösungen arbeiten statt ganze Branche krankjammern!"
Utl.: vida-Tusch: "Gemeinsam an Lösungen arbeiten statt ganze
Branche krankjammern!" =
Wien (OTS/ÖGB) - Als "übliche und schon bekannte Jammerei" bewertet
Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der
Gewerkschaft vida, die heutigen Aussagen der Österreichischen
Hoteliervereinigung und des Wirtschaftssprechers der NEOS, Sepp
Schellhorn im Rahmen einer Pressekonferenz. "Es ist lächerlich, der
Gewerkschaft zu unterstellen, wir würden dringend benötigten
MitarbeiterInnen den Zutritt zum Arbeitsmarkt verbieten. Die
Festlegung des Kontingentes entsteht auf solider
sozialpartnerschaftlicher Basis, zu der in bewährter österreichischer
Tradition der Bundesminister beide Sozialpartner, also die
Gewerkschaft und die Wirtschaft, an einen Tisch holt. Gemeinsam
entstehen dann tragfähige Kompromisse. Mitnichten verordnet der
Sozialminister etwas eigenmächtig. Gewerkschaft und Wirtschaft haben
sich dazu bekannt, dass eine Reduktion des Kontingents für
Saisonniers, auch aufgrund der arbeitsmarktpolitischen Situation,
notwendig ist. Davon, dass die Wirtschaft unsere Vorschläge
akzeptieren muss, da sonst Stillstand herrschen würde, kann keine
Rede sein", stellt Tusch klar.
Bessere Ausbildung – mehr Fachkräfte
"Ja, das Kontingent ist ein überholtes System. Es stammt aus Zeiten
lange vor einem EU-Beitritt Österreichs und hätte mit dem Fall der
Arbeitnehmerfreizügigkeit auslaufen können. Wir brauchen es nicht
mehr. Der Weg, den die Wirtschaftsvertreter zeichnen, ist richtig und
notwendig. Auch der Tourismus muss lernen und akzeptieren, dass es in
den nächsten Jahren ohne Kontingente gehen muss", ergänzt der
vida-Gewerkschafter. Seit Jahren warnt die Gewerkschaft vida vor
einem Fachkräftemangel: "Seit Jahren legen wir auch die gleichen
Rezepte vor, damit die Branche nicht ständig händeringend nach
Beschäftigten suchen muss: Es geht um Ausbildung, qualitative
Ausbildung. Es geht darum, dass wir auch in die Zukunft investieren
müssen. Wer Ausbildung ernst nimmt, der wird Fachkräfte ernten, die
mit Elan und Enthusiasmus ihrem Job nachgehen!"
Die Tourismusbranche ist zudem gefordert, am System etwas zu ändern.
Die Beschäftigten vergleichen ihre Bedingungen mit anderen, das heißt
zum Beispiel: Sechs Tage die Woche arbeiten ist nicht mehr attraktiv.
"Die heimischen Hoteliers wissen, dass die Arbeitsbedingungen endlich
spürbar besser werden müssen, um wieder mehr Menschen für die Branche
zu begeistern. Die Beschäftigten verdienen Anerkennung und
Wertschätzung, auch finanziell. Gelingt es der Branche ihr negatives
Image abzulegen, dann werden auch die Zeiten, in denen Betriebe
verzweifelt nach MitarbeiterInnen suchen, vorbei sein", ist Tusch
überzeugt. Das geforderte Nachschärfen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte ist
für Tusch dann ein Thema, wenn das Potential am Arbeitsmarkt und
Ausbildungssektor ausgeschöpft ist: "Noch einmal: Wenn die Branche in
Sachen Attraktivität endlich einige Gänge höher schaltet, dann kann
dieser Bedarf auch so gedeckt werden!"
Neues Gesprächsangebot
Abschließend erneuert Tusch seine Einladung zu einem Tourismusgipfel:
"Die Branche muss endlich erkennen, woran es krankt. Die Symptome
kennen wir ohnehin seit Jahren. Jetzt können wir gemeinsam einen
Befund erstellen und mit vereinten Kräften an der Genesung der
Branche arbeiten."
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