- 25.10.2016, 13:03:01
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„New Deal“: Industrie geht von Spezialmaßnahmen für Industriebetriebe aus
IV-Präsident Kapsch: Rechtlicher Rahmen für Arbeitszeit fehlt weiterhin – Investitionsanreize für Industrie müssen folgen
Utl.: IV-Präsident Kapsch: Rechtlicher Rahmen für Arbeitszeit fehlt
weiterhin – Investitionsanreize für Industrie müssen folgen =
Wien (OTS) - „Die Bereiche Industrie und Bau stehen für mehr als
900.000 Beschäftigte, das ist der mit Abstand bedeutendste
Arbeitsmarkt der österreichischen Volkswirtschaft. Bis dato sind die
diskutierten Maßnahmen für die Industrie nicht ausreichend – daher
ist die Trennung der gesetzten Schritte von einem insbesondere auf
die Industrie abgestimmten Paket begrüßenswert“, betonte der
Präsident der Industriellenvereinigung, Mag. Georg Kapsch, und
appellierte an die Regierung „mit weiteren Maßnahmen für Leitbetriebe
nachzulegen. Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen, weil wir
der Meinung sind, dass entscheidende Impulse für den Industrie- und
Wirtschaftsstandort noch fehlen“. Wesentlich sei, dass die gesamte
Breite der Volkswirtschaft abgedeckt werde. Die Überlegungen, die
Forschungsprämie zu erhöhen, seien „zweifellos ein guter Ansatz,
gleichzeitig muss jedoch auch über investitionsstärkende Maßnahmen im
produzierenden Bereich nachgedacht werden“. Dies insbesondere unter
dem Aspekt, dass zwei Drittel der Investitionen von Betrieben mit
über 250 Mitarbeitern getätigt würden. „Wir gehen zuversichtlich in
die Fortsetzung der bereits begonnenen Verhandlungen.“ Bedauerlich
sei, dass insbesondere beim Thema Arbeitszeitregelungen kein Ergebnis
erreicht werden konnte. Kapsch betonte einmal mehr: „Es geht uns
nicht darum, Überstunden zu beschneiden. Es geht um einen rechtlichen
Rahmen für die Unternehmen, damit diese im internationalen Wettbewerb
bestehen können.“
Mittlere und Leitbetriebe stärkste Investitionstreiber im Land
„Die stark exportorientierten mittleren und größeren Unternehmen und
Leitbetriebe mit mehr Beschäftigten tätigen knapp zwei Drittel aller
Industrieinvestitionen in diesem Land – und genau diese Gruppe wird
nun von investitionsfördernden Maßnahmen abgeschnitten. Dadurch
würden etwa Unternehmen, die mit beispielsweise 240 Mitarbeitern
investieren und dadurch auf vielleicht 260 Mitarbeiter anwachsen,
keine Förderung mehr erhalten“, so Kapsch. „Durch diese Maßnahmen
werden die von der Bundesregierung grundsätzlich richtig formulierten
Ziele nicht erreicht, nämlich nachhaltig Beschäftigung zu schaffen
und Arbeitsplätze zu stabilisieren. Die Hoffnungen der Betriebe sind
mit diesem bruchstückhaften Paket enttäuscht worden“, fasste Kapsch
zusammen. Die vorgelegten Maßnahmen, wie die
KMU-Investitionszuwachsprämie, das kommunale Investitionsprogramm
oder die Ausbildungsgarantie seien zwar sinnvoll, allerdings wäre ihr
Impuls zu gering. Kapsch betonte, dass „man steigender
Arbeitslosigkeit nur entgegenwirkt, indem man für alle Unternehmen
die richtigen Rahmenbedingungen gestaltet, denn sie sind es, die die
Arbeitsplätze in diesem Land schaffen.“ Als positives Signal
bezeichnete die Industrie „die Umsetzung langjähriger Forderungen,
insbesondere die verbesserten Rahmenbedingungen für
Mitarbeiterkapitalbeteiligungs-Stiftungen sowie die Verbesserungen
bei der Rot-Weiß-Rot-Karte.“
Weitere Informationen: www.iv-net.at/medien
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