• 25.10.2016, 09:02:55
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  • OTS0021

Stress, Überforderung - Digitalisierung macht Betriebsräten Sorgen AK-Kalliauer: „Müssen Prozess gemeinsam gerecht gestalten“

Linz (OTS) - 80 Prozent der Betriebsratsvorsitzenden in
Oberösterreich sehen sich damit konfrontiert, dass die Grenzen
zwischen Arbeit und Freizeit durch die fortschreitende
Digitalisierung immer mehr verschwimmen. Die ständige Erreichbarkeit
ist oft Ursache von Stress und Überforderung. Etwa ein Drittel sieht
aber auch positive Aspekte. Für AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer ist
deshalb klar: „Digitalisierung darf nicht einfach von oben verordnet
werden, sie muss gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern gestaltet werden.“

Das Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (ISW) führt
alljährlich eine Befragung unter den rund 1.350
Betriebsratsvorsitzenden in Oberösterreich durch. An der letzten
Befragung zum Thema Digitalisierung im heurigen Frühjahr haben mehr
als 500 Betriebsräte/-innen teilgenommen.

Oberösterreichs Betriebsräte/-innen sehen die Auswirkungen der
Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen und die sozialen
Beziehungen im Betrieb durchaus kritisch. 70 Prozent sagen, dass die
sozialen Beziehungen zwischen den Arbeitnehmern/-innen dadurch an
Bedeutung verlieren. 60 Prozent sehen ein Schwinden des sozialen
Zusammenhalts im Betrieb. 65 Prozent registrieren außerdem eine
steigende Überforderung durch ständig neue Produktionsprozesse und
Abläufe sowie Arbeitsgebiete. 30 Prozent befürchten, dass
Arbeitsplätze wegfallen könnten.

Auf der anderen Seite sieht aber jeder/jede dritte
Betriebsratsvorsitzende positive Effekte: einerseits durch die
Entstehung neuer Arbeitsformen und andererseits durch neue
Geschäftsmodelle, die zu neuen Arbeitsplätzen führen könnten.

„Digitalisierung hat das Potenzial, Arbeitsplätze und Innovation zu
schaffen“, ist AK-Präsident Kalliauer überzeugt. Man dürfe aber nicht
nur mit dem Schlagwort „Industrie 4.0“ agieren, sondern müsse immer
auch „Arbeit 4.0“ mitdenken: „Das heißt gesunde Arbeitsplätze,
Investitionen in betriebliche Weiterbildung und Datenschutz. Vor
allem aber muss der Prozess durch betriebliche Mitbestimmung von den
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mitgestaltet werden.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKO

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