• 24.10.2016, 09:35:01
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  • OTS0031

Evangelische Kirchen: „Gott nicht für politische Zwecke instrumentalisieren“

Bischof Bünker, Landessuperintendent Hennefeld und Superintendent Schröckenfuchs kritisieren Hofer-Plakate

Utl.: Bischof Bünker, Landessuperintendent Hennefeld und
Superintendent Schröckenfuchs kritisieren Hofer-Plakate =

Wien (OTS) - Kritik an den neuen Plakaten des
FPÖ-Präsidentschafskandidaten Norbert Hofer kommt von den
Spitzenvertretern der drei evangelischen Kirchen in Österreich. „Gott
lässt sich nicht für eigene Absichten oder politische Zwecke
instrumentalisieren“, heißt es in einer Stellungnahme von Bischof
Michael Bünker (Evangelische Kirche A.B. in Österreich),
Landessuperintendent Thomas Hennefeld (Evangelische Kirche H.B. in
Österreich) und Superintendent Stefan Schröckenfuchs
(Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich), die am Montag, 24.
Oktober, veröffentlicht wurde. Am Freitag hatte Hofer neue Plakate
vorgestellt, darunter eines mit dem Satz „So wahr mir Gott helfe“.

Selbstverständlich sei es „gutes Recht eines jeden Christenmenschen“,
sich öffentlich zum Glauben zu bekennen und sich mit der Bitte um
Hilfe an Gott zu wenden. „Wir lehnen es jedoch ab, Gott für
Wahlkampagnen zu bemühen“, so die Repräsentanten der drei
evangelischen Kirchen. Sie wenden sich gegen eine
Instrumentalisierung Gottes für eigene Absichten oder politische
Zwecke. Dies sei gemeint, wenn es im Gebot der Bibel heißt: „Du
sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen, denn
der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen
missbraucht.“

Gleichzeitig erinnern Bünker, Hennefeld und Schröckenfuchs daran,
„dass Gott nach christlichem Verständnis jener Gott ist, wie er sich
in der Bibel offenbart“. Der Gott der Bibel sei kein
„christlich-abendländischer“, sondern ein universaler Gott, der
Partei ergreife für schwache, arme und notleidende Menschen. Aus
diesem Gottesverständnis resultiere der Einsatz und eine besondere
Verantwortung auch für alle Schwachen in der heutigen Gesellschaft.
Dazu zählen, so die Evangelischen Kirchen, „heute ganz besonders auch
Flüchtlinge und Fremde.“

„Gott für die eigenen politischen Interessen einzuspannen und ihn in
Verbindung mit dem Hinweis auf das christliche Abendland zumindest
indirekt als Kampfansage gegen andere Religionen und Kulturen
einzusetzen, erachten wir als Missbrauch seines Namens und der
Religion“, heißt es weiter in der Stellungnahme.

Die Stellungnahme im vollen Wortlaut findet sich auf evang.at bzw.
unter diesem Link: http://bit.ly/2elXpiA

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